Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Glossar

1.0.1 Bruttowertschöpfung

Die Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten ist eine bedeutende Leistungsgröße, da sie die Feststellung der Beiträge einzelner Wirtschaftszweige am Bruttoinlandsprodukt ermöglicht. Als solche kommen die Umsatzerlöse nicht in Frage, da sie Vorleistungen anderer Unternehmen beinhalten und durch Summierung der Erlöse Doppel- bzw. Mehrfachzählungen verursacht würden. Das grobe Schema, wie ausgehend von den Erlösen die Unternehmensleistungen (Wertschöpfung) ermittelt werden, lautet: Umsatzerlöse minus Vorleistungen = Leistung des Unternehmens. Durch Addition der Subventionen und durch Subtraktion der indirekten Steuern und Abgaben ergibt sich die Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten. Für Finanzdienstleistungen, Versicherungen und Pensionskassen wurde eine gesonderte Berechnungsmethode verwendet.

1.0.2 Produktionswert

Der Produktionswert misst den tatsächlichen Produktionsumfang einer Unternehmung und errechnet sich auf Grundlage der Umsatzerlöse, der aktivierten Eigenleistungen, des Bezugs von zum Wiederverkauf bestimmten Waren und Dienstleistungen sowie unter Berücksichtigung der Vorratsveränderungen von fertigen und unfertigen Erzeugnissen und von Waren und Dienstleistungen, die zum Wiederverkauf bestimmt waren.

1.0.3 Wertschöpfungsquote

Die Wertschöpfungsquote zeigt den relativen Zusammenhang zwischen der Bruttowertschöpfung und dem Produktionswert. Sie stellt den Anteil der Bruttowertschöpfung am Produktionswert dar.

1.0.4 Sichtbare Arbeitsproduktivität

Die sichtbare Arbeitsproduktivität ist definiert als Bruttowertschöpfung pro Beschäftigten.

1.0.5 Bruttobetriebsüberschuss

Der Bruttobetriebsüberschuss ist der durch die betriebliche Geschäftstätigkeit geschaffene Überschuss nach erfolgter Vergütung der eingesetzten Menge des Produktionsfaktors Arbeit. Er lässt sich aus der Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten abzüglich der Personalaufwendungen ermitteln.

1.0.6 Bruttobetriebsrate

Als Bruttobetriebsrate bezeichnet man den Anteil des Bruttobetriebsüberschusses am Umsatz.

2 Einleitung

In der vorliegenden Arbeit werden die Struktur, die Tätigkeit und die Leistungsfähigkeit der Tiroler Unternehmen im Jahr 2021 untersucht und ein Vergleich mit dem Vorjahr durchgeführt.

Unter Unternehmen versteht man in diesem Bericht die rechtliche Einheit. Die rechtliche Einheit ist eine organisatorische Einheit zur Erzeugung von Waren und Dienstleistungen. Diese übt eine oder mehrere Tätigkeiten an einem oder an mehreren Standorten aus. Als rechtliche Einheiten gelten auch Arbeitsgemeinschaften im Bau mit unselbständig Beschäftigten sowie Betriebe gewerblicher Art von Körperschaften öffentlichen Rechts. Zur Unterscheidung zum (statistischen) Unternehmen siehe:
https://www.statistik.at/fileadmin/shared/QM/Standarddokumentationen/U/std_u_ls_ab_2021.pdf
auf Seite 13.

Als Datenbasis dient die von Statistik Austria jährlich durchgeführte Leistungs- und Strukturerhebung. Untersuchungsgegenstand sind alle Unternehmen im produzierenden Bereich der Abschnitte B bis F der ÖNACE 2008 Klassifizierung, die Abschnitte G bis N, sowie der Abschnitt S95, Reparatur von Gebrauchsgütern, im Dientleistungssektor. Nicht in die Untersuchung miteinbezogen sind die “Land- und Forstwirtschaft”, die “Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung”, der Abschnitt “Erziehung und Unterricht”, das “Gesundheits- und Sozialwesen”, “Kunst, Unterhaltung und Erholung” sowie “Sonstige Dienstleistungen” mit Ausnahme des Abschnittes “Reparatur von Gebrauchsgütern”. Ebenfalls nicht in die Untersuchung inkludiert sind Betriebe und Arbeitsstätten, deren Unternehmenshauptsitz nicht in Tirol liegt. Durch die Umstellung auf die ÖNACE 2008 Klassifizierung sind die Absolutwerte nicht mit den Analysen der Leistungs- und Strukturerhebung 2010 und früher vergleichbar.

Tabelle 1: Einteilung nach ÖNACE 2008 Wirtschaftsabschnitten
Abschnitt Bezeichnung
B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
C Herstellung von Waren
D Energieversorgung
E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen
F Bauwesen
G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen
H Verkehr und Lagerei
I Beherbergung und Gastronomie
J Information und Kommunikation
K Erbringung von Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen (ohne Gruppen 64.2 und 64.3)
L Grundstücks- und Wohnungswesen
M Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen
N Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen
S95 Reparatur von Gebrauchsgütern

3 Zusammenfassung

Das Wirtschaftsjahr 2021 war auch in Tirol durch die coronabedingten Lockdowns und Betriebsschließungen geprägt. Die Einschränkungen im Beherbergungs- und Gastronomiewesen, die bis zum 19. Mai des Untersuchungsjahres dauerten traf gerade die tourismusintensiven Regionen teilweise sehr stark. In der folgenden Tabelle ist die Entwicklung der wichtigsten Wirtschaftskennzahlen von 2020 auf 2021 zusammengestellt.

Tabelle 2: Die wichtigsten Wirtschaftskennzahlen zusammengefasst:
Veränderung
2021 2020 absolut in %
Zahl der tätigen Unternehmen 44.248 37.360 6.888 18,4
davon Produzierender Bereich 8.168 7.217 951 13,2
davon Dienstleistungsbeireich 36.080 30.143 5.937 19,7
Beschäftigte 258.395 250.231 8.164 3,3
davon Produzierender Bereich 95.639 92.710 2.929 3,2
davon Dienstleistungsbeireich 162.553 155.846 6.707 4,3
Bruttowertschöpfung (Tsd.€) 17.746.891 17.450.325 296.566 1,7
davon Produzierender Bereich 8.216.492 7.526.758 689.734 9,2
davon Dienstleistungsbeireich 9.512.472 9.862.888 -350.416 -3,6
Arbeitsproduktivität (Tsd.€) 68,7 69,7 -1,1 -1,5
davon Produzierender Bereich 85,9 81,2 4,7 5,8
davon Dienstleistungsbeireich 58,5 63,3 -4,8 -7,5
Investitionen je Beschäftigten (Tsd.€) 12,2 12,5 -0,3 -2,7
davon Produzierender Bereich 16,1 14,0 2,1 15,3
davon Dienstleistungsbeireich 9,8 11,7 -1,9 -16,3
Personalkosten je USB (Tsd.€) 50,1 49,0 1,2 2,4
davon Produzierender Bereich 54,9 54,0 0,9 1,6
davon Dienstleistungsbeireich 33,3 34,1 -0,9 -2,5

USB - Unselbständig Beschäftigte
Der Anstieg der Zahl an Unternehmen ist zum größten Teil methodisch bedingt. Bis zur Erhebung 2020 wurden Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von weniger als 1.000 Euro als unternehmerisch inaktiv bewertet und in der Erhebung nicht berücksichtigt. Ab dem Jahr 2021 werden diese Unternehmen jedoch ebenfalls in die Erhebung mit einbezogen. Bei der Beurteilung der Entwicklung der Anzahl an Beschäftigten, sowie bei der Entwicklung der monetären Merkmale hat diese methodische Änderung allerdings nur einen marginalen Einfluss.

Abbildung 1: Verteilung wichtiger Wirtschaftskennzahlen auf die Sektoren Dienstleistung und Produktion (in Prozent)

Verteilung wichtiger Wirtschaftskennzahlen auf die Sektoren Dienstleistung und Produktion (in Prozent)
Tabelle 3: Verteilung wichtiger Wirtschaftskennzahlen auf die Sektoren Dienstleistung und Produktion (in Prozent)
Wirtschaftskennzahl Anteil des Wirtschaftssektors in %
Produktion Dienstleistung
Investitionen 49,2 50,8
Bruttowertschöpfung 46,3 53,7
Umsatz 46,1 53,9
Beschäftigte 37,0 63,0
Unternehmen 18,5 81,5

Abbildung 2: Verteilung wichtiger Wirtschaftskennzahlen auf ausgewählte Wirtschaftsbereiche (in Prozent)

Verteilung wichtiger Wirtschaftskennzahlen auf ausgewählte Wirtschaftsbereiche (in Prozent)
Tabelle 4: Verteilung wichtiger Wirtschaftskennzahlen auf ausgewählte Wirtschaftsbereiche (in Prozent)
Wirtschaftskennzahl Anteil des Wirtschaftsbereiches in %
Bau sonstige Produktion Handel Beherbergung u. Gastronomie sonstige Dienstleistung
Investitionen 6,3 42,9 8,6 10,1 32,0
Bruttowertschöpfung 11,5 34,9 15,6 10,5 27,5
Umsatz 10,6 35,5 27,7 4,8 21,4
Beschäftigte 12,2 24,9 18,8 17,0 27,2
Unternehmen 10,2 8,3 18,1 21,9 41,5

Abbildung 3: Prozentuelle Veränderung wichtiger Wirtschaftskennzahlen 2021 gegenüber 2020 nach Wirtschaftsbereichen (in Prozent)

Prozentuelle Veränderung wichtiger Wirtschaftskennzahlen 2021 gegenüber 2020 nach Wirtschaftsbereichen (in Prozent)
Tabelle 5: Prozentuelle Veränderung wichtiger Wirtschaftskennzahlen 2021 gegenüber 2020 nach Wirtschaftsbereichen (in Prozent)
Wirtschaftskennzahl Veränderung des Wirtschaftsbereiches in % gegenüber dem Vorjahr
Bau sonstige Produktion Handel Beherbergung u. Gastronomie sonstige Dienstleistung
Investitionen 35,6 14,3 -1,3 -5,8 -15,8
Bruttowertschöpfung 7,4 9,8 7,5 -18,7 -2,3
Umsatz 9,6 13,8 10,3 -30,0 2,6
Beschäftigte 4,7 2,4 3,0 -1,5 9,2
Unternehmen 8,0 20,3 17,0 4,8 30,9

In der folgenden Grafik ist die zeitliche Entwicklung der wichtigsten Wirtschaftskennzahlen (Beschäftigte, Bruttowertschöpfung, Arbeitsproduktivität (= Bruttowertschöpfung je Beschäftigten), Investitionen je Beschäftigten und Personalkosten je unselbständig Beschäftigten) als Indexreihe dargestellt. Startzeitpunkt ist das Jahr 2008, das auf den Wert 100 gesetzt wurde.

Abbildung 4: Entwicklung wichtiger Wirtschaftskennzahlen

Entwicklung wichtiger Wirtschaftskennzahlen
Tabelle 6: Entwicklung wichtiger Wirtschaftskennzahlen
Jahr Index 2008 = 100
Beschäftigte Bruttowertschöpfung Produktivität Investitionen Personalkosten
2008 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
2009 98,3 97,1 98,8 86,4 101,9
2010 99,7 101,0 101,4 85,5 102,8
2011 101,3 104,6 103,3 86,5 106,0
2012 103,8 110,5 106,4 85,5 110,1
2013 105,9 113,4 107,1 89,0 114,6
2014 107,3 117,1 109,1 91,0 118,2
2015 107,2 121,6 113,4 91,5 120,1
2016 109,2 125,6 115,1 95,1 122,4
2017 112,2 130,5 116,3 110,4 123,8
2018 115,6 139,0 120,3 100,5 130,2
2019 118,2 144,8 122,4 101,3 133,1
2020 112,9 142,2 126,0 101,4 136,6
2021 116,5 144,6 124,1 98,7 139,8

4 Ergebnisse

4.1 Unternehmen und Beschäftigung

Die Anzahl der in Tirol wirtschaftlich tätigen Unternehmen stieg laut Erhebung von 2020 auf 2021 um rund +18,4% auf 44.248 Unternehmen im Jahresdurchschnitt 2021.1

Es zeigt sich eine deutliche Dominanz des Dienstleistungssektors. Rund 82% aller Unternehmen im Jahr 2021 waren diesem Sektor zuzuschreiben. 18% der Unternehmen waren im produzierenden Bereich tätig. Insgesamt fanden in Tiroler Unternehmen im Jahresdurchschnitt 2021 rund 258.395 Personen Beschäftigung. Dies entspricht in etwa einen Beschäftigungsanstieg von +3.3% gegenüber 2020. In etwa 63% der unselbständig Beschäftigten waren im Dienstleistungssektor tätig und 37% im Produktionssektor.

Tabelle 7: Unternehmen und Beschäftigte im Produktionssektor
ÖNACE 2008 Unternehmen Beschäftigte
in Tsd. Euro in % Personen in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
B 41 41 - 536 532 0,8
C 3.129 2.625 19,2 58.971 57.607 2,4
D 269 177 52,0 3.314 3.064 8,2
E 219 197 11,2 1.346 1.452 -7,3
F 4.510 4.177 8,0 31.472 30.055 4,7
Produktion 8.168 7.217 13,2 95.639 92.710 3,2

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 8: Unternehmen und Beschäftigte im Dienstleistungssektor
ÖNACE 2008 Unternehmen Beschäftigte
in Tsd. Euro in % Personen in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
G 7.995 6.836 17,0 48.524 47.099 3,0
H 1.564 1.416 10,5 15.985 16.818 -5,0
I 9.700 9.259 4,8 43.835 44.495 -1,5
J 2.046 1.449 41,2 7.100 6.024 17,9
K 949 675 40,6 7.877 6.260 25,8
L 2.717 2.197 23,7 4.868 4.353 11,8
M 8.441 6.354 32,8 22.888 20.438 12,0
N 2.504 1.829 36,9 11.131 10.035 10,9
S95 164 128 28,1 345 324 6,5
Dienstleistung 36.080 30.143 19,7 162.553 155.846 4,3

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

4.2 Unternehmen und Beschäftigung in den Bezirken

Tabelle 9: Unternehmen und Beschäftigte in den Bezirken
Bezirk Unternehmen Beschäftigte
in Tsd. Euro in % Personen in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
Innsbruck-Stadt 8.365 6.864 21,9 49.908 47.165 5,8
Imst 3.588 3.060 17,3 18.511 17.851 3,7
Innsbruck-Land 8.907 7.327 21,6 53.543 52.039 2,9
Kitzbühel 5.062 4.377 15,6 23.840 23.463 1,6
Kufstein 5.960 5.035 18,4 40.219 38.082 5,6
Landeck 3.310 2.975 11,3 14.195 15.308 -7,3
Lienz 2.286 1.915 19,4 14.415 13.672 5,4
Reutte 1.969 1.685 16,9 11.892 11.450 3,9
Schwaz 4.801 4.122 16,5 31.872 31.201 2,2
TIROL 44.248 37.360 18,4 258.395 250.231 3,3

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

4.3 Bruttowertschöpfung und Wertschöpfungsquote nach Wirtschaftsabteilungen

Im Jahr 2021 erwirtschafteten Tirols Unternehmen eine Bruttowertschöpfung von rund 17,7 Mrd. Euro. Gegenüber 2020 stieg die Wertschöpfung in Tirol um +1,7%.

Die Wertschöpfungsquote zeigt den relativen Zusammenhang zwischen der Bruttowertschöpfung und dem Produktionswert einer Unternehmung bzw. eines Wirtschaftsbereiches auf. Sie stellt den Anteil der Bruttowertschöpfung am Bruttoproduktionswert dar. Ein Anstieg der Wertschöpfungsquote bedeutet, dass die Vorleistungen relativ zur Wertschöpfung abgenommen haben.

In Tirol sank die Wertschöpfungsquote von 2020 auf 2021 um -2,8 Prozentpunkte (=5,8%) von 47,4% auf 44,6%. Die höchste Bruttowertschöpfung erreichten im Produktionssektor die Wirtschaftsabschnitte „Herstellung von Waren“ (5,39 Mrd. Euro) und das „Bauwesen“ mit rund 2,04 Mrd. Euro. Bei den Dienstleistern erwirtschaftete die Abteilung „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ mit 2,77 Mrd. Euro die höchste Wertschöpfung, gefolgt vom Abschnitt „Beherbergung und Gastronomie“ (1,86 Mrd. Euro).

Im Wirtschaftsabschnitt „Herstellung von Waren“ erhöhte sich die Bruttowertschöpfung um +11,8%, das „Bauwesen“ verzeichnete ein Plus von +7,4% gegenüber dem Vorjahr.

Im Dienstleistungssektor kam es unter anderen im “Beherbergungs- und Gastronomiewesen” zu einen nennenswerten Rückgang der erwirtschafteten Bruttowertschöpfung um -18,7%. Grund hierfür war die coronabedingte Schließung der Gastronomiebetriebe bis zum 19. Mai 2021.

Der größte Anteil an der Gesamtwertschöpfung in Tirol wird im Produktionssektor durch den Abschnitt „Herstellung von Waren“ erzielt. Große Anteile werden auch bei den Dienstleistern in den Abschnitten „Handel“ und „Beherbergung und Gastronomie“ erreicht.

Tabelle 10: Bruttowertschöpfung und Bruttowertschöpfungsquote im Produktionssektor
ÖNACE 2008 Bruttowertschöpfung Wertschöpfungsquote
in Tsd. Euro in % in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
B 55.770 56.107 -0,6 39,8 41,8 -4,7
C 5.391.294 4.822.945 11,8 35,9 36,8 -2,4
D 605.204 619.922 -2,4 27,4 34,0 -19,5
E 126.427 130.503 -3,1 44,0 46,2 -4,8
F 2.037.797 1.897.281 7,4 35,5 37,0 -3,9
Produktion 8.216.492 7.526.758 9,2 35,1 36,7 -4,4

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 11: Bruttowertschöpfung und Bruttowertschöpfungsquote im Dienstleistungssektor
ÖNACE 2008 Bruttowertschöpfung Wertschöpfungsquote
in Tsd. Euro in % in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
G 2.772.356 2.578.669 7,5 59,8 58,1 2,9
H 936.211 1.217.795 -23,1 50,4 58,0 -13,0
I 1.864.340 2.292.083 -18,7 54,9 61,6 -10,8
J 456.381 425.456 7,3 61,4 61,6 -0,3
K 895.205 778.302 15,0 63,4 62,0 2,2
L 765.535 926.447 -17,4 53,7 61,1 -12,1
M 1.290.819 1.217.434 6,0 62,8 66,4 -5,4
N 519.919 415.072 25,3 64,0 65,5 -2,4
S95 11.706 11.630 0,7 45,4 45,7 -0,6
Dienstleistung 9.512.472 9.862.888 -3,6 58,1 60,8 -4,4

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 12: Anteil der Bruttowertschöpfung an der Gesamtwertschöpfung und an der Wertschöpfung des Produktionssektors
ÖNACE 2008 Anteil a. d. Gesamtwertschöpfung Anteil a. d. Wertschöpfung des Sektors
in % in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
B 0,3 0,3 -2,5 0,7 0,7 -8,9
C 30,4 27,7 9,6 65,6 64,1 2,4
D 3,4 3,6 -4,2 7,4 8,2 -10,6
E 0,7 0,8 -5,0 1,5 1,7 -11,3
F 11,5 10,9 5,4 24,8 25,2 -1,6
Produktion 46,3 43,3 7,1 100,0 100,0 -

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 13: Anteil der Bruttowertschöpfung an der Gesamtwertschöpfung und an der Wertschöpfung des Dienstleistungssektors
ÖNACE 2008 Anteil a. d. Gesamtwertschöpfung Anteil a. d. Wertschöpfung des Sektors
in % in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
G 15,6 14,8 5,5 29,1 26,1 11,5
H 5,3 7,0 -24,6 9,8 12,3 -20,3
I 10,5 13,2 -20,2 19,6 23,2 -15,7
J 2,6 2,4 5,2 4,8 4,3 11,2
K 5,0 4,5 12,8 9,4 7,9 19,3
L 4,3 5,3 -19,0 8,0 9,4 -14,3
M 7,3 7,0 4,0 13,6 12,3 9,9
N 2,9 2,4 22,9 5,5 4,2 29,9
S95 0,1 0,1 -1,3 0,1 0,1 4,4
Dienstleistung 53,7 56,7 -5,4 100,0 100,0 -

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

4.4 Bruttowertschöpfung und Wertschöpfungsquote nach Bezirken

Auf regionaler Ebene betrachtet zeigt sich, dass knapp zwei Fünftel (39,3%) der Tiroler Bruttowertschöpfung in der Region Innsbruck (Innsbruck- Stadt + Innsbruck- Land) erwirtschaftet wurden. Einen ähnlich großen Anteil von 41,2% verbuchten die Bezirke des Tiroler Unterlandes, das Tiroler Oberland kam auf 9,8% Wertschöpfungsanteil. Die Bezirke Reutte und Lienz trugen mit einem Anteil von rund 4,6% bzw. 5,1% Bruttowertschöpfung zum Regionalprodukt bei.

Tabelle 14: Bruttowertschöpfung und Bruttowertschöpfungsquote in den Bezirken
Bezirk Bruttowertschöpfung Wertschöpfungsquote
in Tsd. Euro in % in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
Innsbruck-Stadt 3.728.899 3.571.163 4,4 46,0 49,7 -7,4
Imst 1.048.303 1.107.561 -5,4 46,5 50,5 -7,8
Innsbruck-Land 3.255.821 2.952.187 10,3 45,5 45,4 0,2
Kitzbühel 1.536.112 1.739.283 -11,7 44,4 49,5 -10,4
Kufstein 3.460.382 3.155.567 9,7 40,0 43,1 -7,2
Landeck 687.551 1.034.714 -33,6 50,4 57,7 -12,7
Lienz 910.044 811.798 12,1 44,6 45,8 -2,7
Reutte 816.353 848.612 -3,8 49,2 50,5 -2,6
Schwaz 2.303.426 2.229.440 3,3 45,3 45,8 -1,2
TIROL 17.746.891 17.450.325 1,7 44,6 47,4 -5,8

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Abbildung 5: Verteilung der Bruttowertschöpfung auf die Tiroler Bezirke

Verteilung der Bruttowertschöpfung auf die Tiroler Bezirke
Tabelle 15: Verteilung der Bruttowertschöpfung auf die Tiroler Bezirke
Bezirk Anteil der Bruttowertschöpfung in %
Innsbruck-Stadt 21,0
Imst 5,9
Innsbruck-Land 18,3
Kitzbühel 8,7
Kufstein 19,5
Landeck 3,9
Lienz 5,1
Reutte 4,6
Schwaz 13,0

Auf Bezirksebene zeigen sich die Auswirkungen des coronabedingten, teilweisen Lockdowns, der haupsächlich den Sektor des Beherbergungs- und Gastronomiewesens betraf, in den tourismusintensiven Regionen am stärksten.
Zu einem massiven Rückgang der Bruttowertschöpfung um ein Drittel (-33,6%) von 2020 auf 2021 kam es im Bezirk Landeck. Auch in Kitzbühel (-11,7%), Imst (-5,4%) und Reutte (-3,8%) reduzierte sich die erwirtschaftete Wertschöpfung deutlich.
Zweistellige Zuwachsraten bei der Bruttowertschöpfung verzeichneten die Bezirke Lienz (+12,1%) und Innsbruck-Land (+10,3%). Ebenfalls zu Wertschöpfungssteigerungen kam es in den Bezirken Kufstein (+9,7%), Innsbruck-Stadt (+4,4%) und Schwaz (+3,3%).

4.5 Sichtbare Arbeitsproduktivität nach Wirtschaftsabteilungen

Die sichtbare Arbeitsproduktivität ist definiert als Wertschöpfung geteilt durch die Zahl der Beschäftigten und wird in 1.000 Euro je Beschäftigten ausgedrückt. Sie wird europaweit einheitlich verwendet und ermöglicht deshalb internationale Vergleiche.

Die im Durchschnitt erreichte Arbeitsproduktivität Tiroler Unternehmen verringerte sich im Vergleich zu 2020 (69.700 Euro je Beschäftigten) um etwa -1,5% und erreichte rund 68.700 Euro je Beschäftigten im Jahresdurchschnitt 2021.
Trotz eines Rückgangs von -9,7% von 2020 auf 2021 verzeichnete der Sektor „Energieversorgung“ mit 182.600 Euro je Beschäftigten im Produktionssektor die höchste Arbeitsproduktivität. Das „Bauwesen“ steigerte die sichtbare Arbeitsproduktivität gegenüber 2020 um +2,6% auf 64.700 Euro je Beschäftigten.

Im Dienstleistungssektor reduzierte sich die sichtbare Arbeitsproduktivität mit Ausnahme der Abteilung “Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen”(+12,9%“) und dem”Handel”(+4,4%), in allen Wirtschaftssektoren. Die größten Produktivitätsrückgänge verzeichneten das “Grundstücks- und Wohnungswesen” (-26,1%), die Abteilung “Verkehr und Lagerei” (-19,1%), sowie das generell produktivitätsschwache “Beherbergungs- und Gastronomiewesen” mit einem Rückgang von -17,4% gegenüber 2020.

4.6 Bruttobetriebsrate nach Wirtschaftsabteilungen

Als Bruttobetriebsrate bezeichnet man den Anteil des Bruttobetriebsüberschusses am Umsatz. Sie ist ein Maß, das zur Untersuchung der Rentabilität eines bestimmten Wirtschaftsraumes oder Wirtschaftszweiges herangezogen werden kann. Der Bruttobetriebsüberschuss errechnet sich aus Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten abzüglich des Personalaufwandes. Er wird zur Entlohnung des Produktionsfaktors Kapital verwendet und sollte darüber hinaus möglichst noch einen Beitrag zum Unternehmereinkommen leisten.

Trotz eines Rückgangs von -26,5% wurde die höchste Bruttobetriebsrate im Dienstleistungssektor, im Abschnitt „Grundstücks- und Wohnungswesen“ mit etwa 38,2% erreicht. Im Abschnitt „Beherbergung und Gastronomie“ erhöhte sich die Bruttobetriebsrate gegenüber dem Vorjahr um +1,8% und lag 2021 bei 31,5%. Die niedrigste Bruttobetriebsrate mit 7,4% wurde im Jahr 2021 in der Abteilung „Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ beobachtet.

Im Produktionssektor lagen die Bruttobetriebsraten zwischen 10,5% im Abschnitt „Herstellung von Waren“ und rund 17,4% in den Abschnitten „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“ sowie in der “Wasserversorgung”. Im Wirtschaftsabschnitt “Herstellung von Waren” erhöhte sich die Bruttobetriebsrate von 2020 auf 2021 um +13,7%. In allen anderen Bereichen reduzierte sich die Bruttobetriebsrate gegenüber dem Vorjahr.

Tabelle 16: Sichtbare Arbeitsproduktivität und Bruttobetriebsrate im Produktionssektor
ÖNACE 2008 Sichtbare Arbeitsproduktivität Bruttobetriebsrate
in Tsd. Euro in % in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
B 104,0 105,5 -1,3 17,4 19,4 -10,1
C 91,4 83,7 9,2 11,9 10,5 13,7
D 182,6 202,3 -9,7 15,1 19,9 -24,2
E 93,9 89,9 4,5 17,4 18,4 -5,8
F 64,7 63,1 2,6 10,5 10,7 -1,0
Produktion 85,9 81,2 5,8 12,0 11,5 4,4

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 17: Sichtbare Arbeitsproduktivität und Bruttobetriebsrate im Dienstleistungssektor
ÖNACE 2008 Sichtbare Arbeitsproduktivität Bruttobetriebsrate
in Tsd. Euro in % in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
G 57,1 54,7 4,4 7,4 7,2 2,8
H 58,6 72,4 -19,1 6,3 12,3 -48,5
I 42,5 51,5 -17,4 31,5 30,9 1,8
J 64,3 70,6 -9,0 13,6 14,6 -6,8
K 113,6 124,3 -8,6 27,3 21,4 27,3
L 157,3 212,8 -26,1 38,2 52,0 -26,5
M 56,4 59,6 -5,3 23,1 25,4 -9,1
N 46,7 41,4 12,9 18,8 13,4 40,0
S95 33,9 35,9 -5,5 19,3 17,1 12,6
Dienstleistung 58,5 63,3 -7,5 14,2 16,0 -11,4

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

4.7 Sichtbare Arbeitsproduktivität nach Bezirken

Bei der sichtbaren Arbeitsproduktivität lagen auf Bezirksebene Innsbruck-Stadt (74.700 Euro je Beschäftigten) und Schwaz (72.300 Euro je Beschäftigten) über dem Durchschnitt Tirols mit 68.700 Euro je Beschäftigten. Der niedrigste Wert wurde 2021 in Landeck (48.400 Euro je Beschäftigten) beobachtet. Zu einem Rückgang der Produktivität kam es in den tourismusintensiven Bezirken Landek (-28,3%), Kitzbühel (-13,1%), Imst (-8,7%) und Reute (-7,4%). Eine nennenswerte Steigerungsrate der sichtbaren Arbeitsproduktivität von 2020 auf 2021 gab es in Innsbruck- Land um +7,2% und Lienz (+6,3%).

4.8 Bruttobetriebsrate nach Bezirken

Die Bruttobetriebsraten lagen 2021 in den Bezirken zwischen rund 11,2% in Innsbruck- Land und 16,3% im Bezirk Landeck. In den Bezirken Innsbruck- Land (+21,9%), Schwaz (+5,2%) und Lienz (+2,4%) erhöhten sich die Bruttobetriebsraten gegenüber 2020. In allen anderen Bezirken reduzierte sich der Anteil des Bruttobetriebsüberschusses am Umsatz.

Tabelle 18: Sichtbare Arbeitsproduktivität und Bruttobetriebsrate in den Bezirken
Bezirk Sichtbare Arbeitsproduktivität Bruttobetriebsrate
in Tsd. Euro in % in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
Innsbruck-Stadt 74,7 75,7 -1,3 13,4 14,6 -8,3
Imst 56,6 62,0 -8,7 13,1 15,9 -17,6
Innsbruck-Land 60,8 56,7 7,2 11,2 9,2 21,9
Kitzbühel 64,4 74,1 -13,1 15,1 19,6 -22,8
Kufstein 86,0 82,9 3,8 12,2 12,4 -1,6
Landeck 48,4 67,6 -28,3 16,3 23,6 -30,7
Lienz 63,1 59,4 6,3 14,0 13,6 2,4
Reutte 68,6 74,1 -7,4 13,9 16,5 -16,0
Schwaz 72,3 71,5 1,1 15,6 14,9 5,2
TIROL 68,7 69,7 -1,5 13,2 14,1 -6,2

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

4.9 Durchschnittliche Personalkosten je Beschäftigten nach Wirtschaftsabteilungen

Die durchschnittlichen Personalkosten sind definiert als die Personalkosten je unselbstständig Beschäftigten und werden in 1.000 Euro je Beschäftigten und Jahr ausgedrückt. Der Personalaufwand umfasst die Bruttogehälter der Angestellten, die Bruttolöhne der Arbeiter, die Bruttoentschädigung der Lehrlinge, die Heimarbeiterentgelte, die gesetzlichen Pflichtbeiträge (Arbeitgeberbeiträge) zur Sozialversicherung sowie die sonstigen Sozialaufwendungen.

In Tirol sind die durchschnittlichen Personalkosten von 2020 auf 2021 um etwa +2,4% gestiegen und liegen bei rund 50.100 Euro je Beschäftigten.

Die durchschnittlichen Personalkosten im Produktionssektor (54.900 Euro je Beschäftigten) liegen deutlich über jenen des Dienstleistungssektors (33.300 Euro je Beschäftigten). Die höchsten Personalaufwendungen wurden im Abschnitt „Energieversorgung“ (80.600 Euro je Beschäftigten) im Produktionssektor und im Abschnitt „Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen“ (60.700 Euro je Beschäftigten) im Dienstleistungssektor erzielt.

Im Produktionssektor reduzierten sich die durchschnittlichen Personalkosten in der Wirtschaftsabteilung “Energieversorgung” geringfügig um -1,7%, in allen anderen Abteilungen dieses Sektors erhöhten sich die Personalaufwendungen.

Im Dienstleistungssektor sanken die durchschnittlichen Personalkosten in vielen Wirtschaftsabteilungen teilweise deutlich. Unter anderen reduzierten sich die Personalkosten in den Abteilungen “Erbringungvon Finanz- und Versicherungsdienstleistungen” um -16,4%, im Bereich “Reparatur von Gebrauchsgütern” um -11,0% und im “Beherbergungs- und Gastronomiewesen” um -7,2%.

4.10 Sachinvestitionen je Beschäftigten nach Wirtschaftsabteilungen

Investitionen sind entscheidend für die Beibehaltung und Steigerung der Leistungsfähigkeit von Unternehmen in den verschiedenen Wirtschaftszweigen bzw. Wirtschaftsregionen. Als Kennzahl der Investitionstätigkeit werden die Investitionen in Sachgütern je Beschäftigten verwendet. Ausgedrückt wird diese Kennzahl in der Einheit 1.000 Euro je Beschäftigten.

Die Tiroler Wirtschaft investierte im Jahr 2021 etwas weniger als im Vorjahr (-2,7%). “Investitionsbremse” war der Dienstleistungssektor der mit 9.800 Euro je Beschäftigten im Jahr 2021 um -16,3% weniger investierte als 2020.
Im Produktionssektor wurden mit etwa 16.100 Euro je Beschäftigten um +15,3% mehr investiert als im Vorjahr. In diesen Sektor erhöhten alle Wirtschaftsabteilungen ihre Investitionen deutlicht.

Die höchsten Sachinvestitionen je Beschäftigten wurden im Produktionssektor im Abschnitt „Energieversorgung“ (131.400 Euro je Beschäftigter) beobachtet. Dieser Wirtschaftszweig steigerte die Investitionstätigkeit gegenüber 2020 um +24,2%. Weitere nennenswerte Steigerungen der Investitionstätigkeit von 2020 auf 2021 konnte im “Bauwesen” (+30,7%) und im Bereich “Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden” (+29,2%) festgestellt werden.

Im Dienstleistungssektor war der Wirtschaftsabschnitt „Grundstücks- und Wohnungswesen“ 2021 der deutlich investitionsstärkste mit rund 95.300 Euro je Beschäftigten.

Tabelle 19: Durchschnittliche Personalkosten und Sachinvestitionen im Produktionssektor
ÖNACE 2008 Durchschnittliche Personalkosten Sachinvestitionen je Beschäftigten
in Tsd. Euro in % in Tsd. Euro in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
B 59,4 58,2 2,0 33,2 25,7 29,2
C 58,5 57,5 1,7 14,7 13,7 7,4
D 80,6 81,9 -1,7 131,4 105,7 24,2
E 48,3 47,3 2,2 25,3 23,3 8,3
F 45,8 44,8 2,2 6,1 4,6 30,7
Produktion 54,9 54,0 1,6 16,1 14,0 15,3

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 20: Durchschnittliche Personalkosten und Sachinvestitionen im Dienstleistungssektor
ÖNACE 2008 Durchschnittliche Personalkosten Sachinvestitionen je Beschäftigten
in Tsd. Euro in % in Tsd. Euro in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
G 34,5 34,2 0,9 5,4 5,7 -4,9
H 44,0 43,6 0,9 16,3 22,4 -27,3
I 23,9 25,7 -7,2 7,0 7,4 -6,3
J 45,4 48,3 -6,0 4,2 3,3 26,4
K 60,7 72,6 -16,4 6,2 4,2 47,0
L 27,3 28,5 -4,2 95,3 135,2 -29,5
M 32,3 33,6 -3,7 3,9 5,2 -25,4
N 27,1 26,7 1,5 11,7 10,6 10,9
S95 18,6 20,9 -11,0 1,4 1,6 -15,6
Dienstleistung 33,3 34,1 -2,5 9,8 11,7 -16,3

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

4.11 Durchschnittliche Personalkosten je Beschäftigten nach Bezirken

Auf Bezirksebene wurden die höchsten durchschnittlichen Personalkosten in Kufstein (55.100 Euro je Beschäftigten), Innsbruck- Stadt (54.500 Euro je Beschäftigten) und Reutte mit 51.1700 Euro je Beschäftigten erreicht. Die niedrigsten Personalaufwendungen verzeichnete das Tiroler Oberland mit den Bezirken Landeck (42.200 Euro je Beschäftigten) und Imst (44.300 Euro je Beschäftigten).

4.12 Sachinvestitionen je Beschäftigten nach Bezirken

Die höchsten Sachinvestitionen je Beschäftigten wurden mit rund 16.600 Euro im Bezirk Innsbruck-Stadt getätigt. Dies entspricht einem leichten Rückgang von -3,9% gegenüber 2020. Der deutlichste Rückgang der Investitionstätigkeit mit -31,0% wurde in Landeck beobachtet. Mit Ausnahme von Imst (+25,0%), Kufstein (+4,3%) und Lienz (+31,5%) reduzierte sich die Investitionstätigkeit in allen Bezirken.

Tabelle 21: Durchschnittliche Personalkosten und Sachinvestitionen in den Bezirken
Bezirk Durchschnittliche Personalkosten Sachinvestitionen je Beschäftigten
in Tsd. Euro in % in Tsd. Euro in %
2021 2020 Veränderung 2021 2020 Veränderung
Innsbruck-Stadt 54,5 52,7 3,5 18,6 19,4 -3,9
Imst 44,3 43,7 1,4 12,6 10,1 25,0
Innsbruck-Land 48,7 47,4 2,8 8,0 8,5 -6,8
Kitzbühel 45,9 45,2 1,5 7,5 8,8 -15,1
Kufstein 55,1 53,7 2,5 15,1 14,5 4,3
Landeck 42,2 44,5 -5,0 9,1 13,1 -31,0
Lienz 45,7 43,3 5,5 10,8 8,2 31,5
Reutte 51,7 52,1 -0,8 12,4 16,0 -22,2
Schwaz 50,2 49,1 2,2 10,5 10,7 -1,6
TIROL 50,1 49,0 2,4 12,2 12,5 -2,7

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

5 Anhangstabellen

5.1 Ausgewählte Wirtschaftskennzahlen nach ÖNACE 2008

Tabelle 22: Anhangstabelle 1 - Teil 1
ÖNACE 2008 Unter-
nehmen
Beschäftigte
Jahresdurchschnitt
Personal-
aufwand
Erlöse u.
Erträge
insgesamt unselbst. in Tsd. Euro
Insgesamt 44.248 258.192 212.605 10.659.103 58.780.820
B Bergbau und Gewinnung von Steinen 41 536 506 31.839 143.282
8 Gewinnung v. Steinen, sonst. Bergbau 41 536 506 31.839 143.282
C Herstellung von Waren 3.129 58.971 55.908 3.449.271 16.711.777
10 H.v. Nahrungs- und Futtermitteln 343 5.984 5.654 225.416 1.100.328
11 Getraenkeherstellung 63 387 316 14.148 68.081
13 H.v. Textilien 90 323 236 7.951 25.740
14 H.v. Bekleidung 158 458 302 12.933 56.665
15 H.v. Leder/-waren, und Schuhen 36 346 311 12.689 78.140
16 H.v. Holzwaren; Korbwaren 396 5.840 5.426 333.310 2.017.714
17 H.v. Papier/Pappe und Waren daraus 8 801 795 54.178 331.349
18 H.v. Druckerzeugnissen; 82 639 557 25.238 85.784
20 H.v. chemischen Erzeugnissen 50 1.180 1.133 69.743 266.230
21 H.v. pharmazeutischen Erzeugnissen 8 5.201 5.198 426.050 2.133.503
22 H.v. Gummi- und Kunststoffwaren 57 1.740 1.688 101.428 480.595
23 H.v. Glas/-waren, Keramik u.Ae. 139 5.935 5.809 397.672 1.235.252
24 Metallerzeugung- und bearbeitung 13 3.626 3.619 248.363 2.123.431
25 H.v. Metallerzeugnissen 398 5.492 5.112 296.577 989.704
26 H.v. Datenverarbeitungsgeraeten 56 2.993 2.942 204.494 608.146
27 H.v. elektrischen Ausruestungen 56 4.912 4.856 341.046 1.689.263
28 Maschinenbau 148 7.255 7.129 446.006 2.496.000
29 H.v. Kraftwagen und -teilen 24 1.160 1.139 62.629 273.905
30 Sonst. Fahrzeugbau 7 73 67 3.724 13.189
31 H.v. Moebeln 374 2.423 2.057 86.571 313.670
32 H.v. sonst. Waren 385 1.131 736 28.824 126.496
33 Reparatur/Installation v. Maschinen 238 1.072 826 50.281 198.592
D Energieversorgung 269 3.314 3.037 266.955 2.394.087
35 Energieversorgung 269 3.314 3.037 266.955 2.394.087
E Wasserversorgung/Abfallentsorgung 219 1.346 1.254 65.056 361.855
36 Wasserversorgung 66 47 42 2.050 7.343
37 Abwasserentsorgung 65 303 302 18.125 64.716
38 Abfallbehandlung 86 996 910 44.881 289.796
39 Beseitigung v. Umweltverschmutzungen 2 - - - -
F Bauwesen 4.510 31.472 26.941 1.440.116 5.785.743
41 Hochbau 684 6.909 6.372 393.298 2.134.357
42 Tiefbau 73 1.068 997 115.844 344.911
43 Sonst. Bautaetigkeiten 3.753 23.495 19.572 930.974 3.306.475
G Handel 7.995 48.524 40.205 1.674.671 15.254.549
45 Kfz-Handel und -reparatur 1.090 6.181 5.033 227.802 2.316.201
46 Grosshandel 2.151 14.888 12.697 666.330 7.867.662
47 Einzelhandel 4.754 27.455 22.475 780.539 5.070.686

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 23: Anhangstabelle 1 - Teil 2
Umsatz-
erlöse
Produktions-
wert
Brutto-
wertschöpfung
Brutto-
investitionen
ÖNACE 2008
in Tsd. Euro
53.551.093 39.751.107 17.728.964 3.357.530 Insgesamt
137.520 139.982 55.770 18.062 B Bergbau und Gewinnung von Steinen
137.520 139.982 55.770 18.062 8 Gewinnung v. Steinen, sonst. Bergbau
16.259.543 15.018.983 5.391.294 942.553 C Herstellung von Waren
1.075.071 1.008.476 315.249 80.249 10 H.v. Nahrungs- und Futtermitteln
62.458 63.146 22.232 5.752 11 Getraenkeherstellung
24.897 24.032 10.423 515 13 H.v. Textilien
55.135 46.772 18.936 132 14 H.v. Bekleidung
76.279 74.904 15.643 3.754 15 H.v. Leder/-waren, und Schuhen
1.999.644 1.997.245 751.582 91.561 16 H.v. Holzwaren; Korbwaren
322.228 322.604 155.283 7.515 17 H.v. Papier/Pappe und Waren daraus
82.196 77.738 32.129 5.862 18 H.v. Druckerzeugnissen;
257.312 242.109 96.295 7.984 20 H.v. chemischen Erzeugnissen
2.067.124 1.570.762 763.601 261.777 21 H.v. pharmazeutischen Erzeugnissen
472.937 450.165 133.493 20.383 22 H.v. Gummi- und Kunststoffwaren
1.177.579 1.062.884 475.970 75.022 23 H.v. Glas/-waren, Keramik u.Ae.
2.053.474 2.134.046 382.397 70.575 24 Metallerzeugung- und bearbeitung
960.713 929.533 414.966 77.247 25 H.v. Metallerzeugnissen
585.444 577.386 256.909 35.594 26 H.v. Datenverarbeitungsgeraeten
1.639.073 1.509.997 493.050 57.412 27 H.v. elektrischen Ausruestungen
2.448.879 2.124.708 723.696 105.525 28 Maschinenbau
269.624 230.218 78.746 4.647 29 H.v. Kraftwagen und -teilen
12.649 12.738 3.420 380 30 Sonst. Fahrzeugbau
304.345 283.052 119.517 16.261 31 H.v. Moebeln
116.560 105.384 53.283 6.669 32 H.v. sonst. Waren
195.922 171.084 74.474 7.737 33 Reparatur/Installation v. Maschinen
2.242.510 2.212.574 605.204 444.736 D Energieversorgung
2.242.510 2.212.574 605.204 444.736 35 Energieversorgung
353.238 287.367 126.427 34.781 E Wasserversorgung/Abfallentsorgung
6.975 6.986 4.453 1.187 36 Wasserversorgung
58.789 58.265 37.033 14.909 37 Abwasserentsorgung
287.474 222.116 84.941 18.685 38 Abfallbehandlung
- - - - 39 Beseitigung v. Umweltverschmutzungen
5.670.243 5.732.737 2.037.797 213.203 F Bauwesen
2.085.182 2.155.937 597.513 67.607 41 Hochbau
341.135 396.592 117.305 19.599 42 Tiefbau
3.243.926 3.180.208 1.322.979 125.997 43 Sonst. Bautaetigkeiten
14.859.966 4.635.142 2.772.356 290.042 G Handel
2.279.031 635.670 346.243 33.931 45 Kfz-Handel und -reparatur
7.649.332 2.140.712 1.267.189 111.356 46 Grosshandel
4.931.603 1.858.760 1.158.924 144.755 47 Einzelhandel

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 24: Anhangstabelle 1 - Teil 3
ÖNACE 2008 Unter-
nehmen
Beschäftigte
Jahresdurchschnitt
Personal-
aufwand
Erlöse u.
Erträge
insgesamt unselbst. in Tsd. Euro
H Verkehr 1.564 15.985 14.361 703.127 4.089.279
49 Landverkehr 1.289 12.764 11.390 524.912 2.161.814
50 Schifffahrt 4 45 44 1.985 23.934
51 Luftfahrt 31 219 214 14.141 45.786
52 Dienstleistungen fuer den Verkehr 173 2.737 2.561 157.494 1.829.872
53 Post- und Krierdienste 67 220 152 4.595 27.873
I Beherbergung und Gastronomie 9.700 43.835 32.872 1.047.207 3.547.154
55 Beherbergung 6.369 28.927 21.644 750.977 2.543.983
56 Gastronomie 3.331 14.908 11.228 296.230 1.003.171
J Information und Kommunikation 2.046 7.100 5.025 322.186 1.020.018
58 Verlagswesen 113 992 879 62.725 274.823
59 Filmherstellung/-verleih; Kinos 355 708 341 11.925 52.486
60 Rundfunkveranstallter 12 78 69 3.055 7.262
61 Telekommunikation 29 108 77 3.475 21.106
62 IT- Dienstleistungen 1.129 3.428 2.289 138.969 392.800
63 Informationsdienstleistungen 408 1.786 1.370 102.037 271.541
K Erbr. v. Finanz- u. Versicherungsdl. 949 7.877 6.953 478.260 1.690.709
64 Finanzdienstleistungen 73 5.512 5.512 404.700 1.311.932
65 Versicherungen und Pensionskassen 1 327 327 29.779 190.419
66 Sonst. Finanz-/Versicherungsleistungen 875 2.038 1.114 43.781 188.358
L Grundstuecks- und Wohnungswesen 2.717 4.868 2.779 132.764 1.933.073
68 Grundstuecks- und Wohnungswesen 2.717 4.868 2.779 132.764 1.933.073
M Freiberufliche/technische Dl 8.441 22.888 14.034 739.978 4.543.478
69 Rechtsberatung und Wirtschaftspruefung 1.572 5.990 4.177 174.923 548.807
70 Unternehmenfuehrung, -beratung 1.318 3.065 1.843 153.037 2.646.236
71 Architektur- und Ingenieurbueros 2.182 7.822 5.463 311.987 897.493
72 Forschung und Entwicklung 196 622 430 22.049 75.164
73 Werbung und Marktforschung 1.424 2.960 1.482 59.389 244.518
74 Sonst. Freiberufl./techn. Taetigkeiten 1.596 2.010 395 12.230 96.739
75 Veterinaerwesen 153 419 244 6.363 34.521
N Sonstige wirtschaftliche Dl 2.504 11.131 8.556 301.267 1.277.836
77 Vermietung v. beweglichen Sachen 356 875 519 23.355 371.539
78 Arbeitskraefteueberlassung 86 1.180 1.101 56.307 90.451
79 Reisebueros und Reiseveranstallter 291 1.431 1.150 49.811 340.674
80 Wach- und Sicherheitsdienste 45 286 241 5.588 10.653
81 Gebaeudebetreuung; Gartenbau 1.267 5.848 4.486 117.999 321.218
82 Wirtschaftliche Dienstleistungen a.n.g. 459 1.511 1.059 48.207 143.301
S95 Sonstige Dienstleistungen 164 345 174 6.406 27.980
95 Reparatur von Gebrauchsguetern 164 345 174 6.406 27.980

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

Tabelle 25: Anhangstabelle 1 - Teil 4
Umsatz-
erlöse
Produktions-
wert
Brutto-
wertschöpfung
Brutto-
investitionen
ÖNACE 2008
in Tsd. Euro
3.686.110 1.856.203 936.211 267.762 H Verkehr
1.788.952 1.404.072 664.643 242.575 49 Landverkehr
20.771 11.000 -915 6.707 50 Schifffahrt
38.878 35.208 14.406 1.531 51 Luftfahrt
1.809.828 393.231 251.029 16.778 52 Dienstleistungen fuer den Verkehr
27.681 12.692 7.048 171 53 Post- und Krierdienste
2.593.805 3.393.067 1.864.340 338.755 I Beherbergung und Gastronomie
1.802.527 2.442.748 1.372.664 297.493 55 Beherbergung
791.278 950.319 491.676 41.262 56 Gastronomie
986.522 743.303 456.381 39.541 J Information und Kommunikation
264.233 158.731 88.773 3.463 58 Verlagswesen
47.341 38.842 19.398 1.657 59 Filmherstellung/-verleih; Kinos
6.515 6.350 3.063 94 60 Rundfunkveranstallter
20.633 16.526 9.914 3.206 61 Telekommunikation
380.727 312.162 218.776 9.431 62 IT- Dienstleistungen
267.073 210.692 116.457 21.690 63 Informationsdienstleistungen
1.529.082 1.411.935 895.205 53.874 K Erbr. v. Finanz- u. Versicherungsdl.
1.176.172 1.176.172 768.307 50.546 64 Finanzdienstleistungen
166.791 54.388 35.241 1.458 65 Versicherungen und Pensionskassen
186.119 181.375 91.657 1.870 66 Sonst. Finanz-/Versicherungsleistungen
1.657.221 1.424.758 765.535 466.851 L Grundstuecks- und Wohnungswesen
1.657.221 1.424.758 765.535 466.851 68 Grundstuecks- und Wohnungswesen
2.383.987 2.056.464 1.290.819 111.973 M Freiberufliche/technische Dl
538.963 502.926 380.109 12.211 69 Rechtsberatung und Wirtschaftspruefung
537.139 454.736 181.266 63.653 70 Unternehmenfuehrung, -beratung
874.435 759.448 528.374 26.284 71 Architektur- und Ingenieurbueros
67.698 56.898 36.087 3.484 72 Forschung und Entwicklung
236.809 169.750 106.068 3.938 73 Werbung und Marktforschung
94.628 80.475 40.939 1.548 74 Sonst. Freiberufl./techn. Taetigkeiten
34.315 32.231 17.976 855 75 Veterinaerwesen
1.163.869 812.819 519.919 134.831 N Sonstige wirtschaftliche Dl
338.552 220.117 150.107 101.735 77 Vermietung v. beweglichen Sachen
85.077 77.290 67.140 440 78 Arbeitskraefteueberlassung
285.534 104.741 44.913 2.283 79 Reisebueros und Reiseveranstallter
10.253 9.310 7.171 130 80 Wach- und Sicherheitsdienste
311.897 276.659 181.994 16.277 81 Gebaeudebetreuung; Gartenbau
132.556 124.702 68.594 13.966 82 Wirtschaftliche Dienstleistungen a.n.g.
27.477 25.773 11.706 566 S95 Sonstige Dienstleistungen
27.477 25.773 11.706 566 95 Reparatur von Gebrauchsguetern

Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Leistungs- und Strukturerhebung

5.2 Methodik der Leistungs- und Strukturstatistik (Quelle: Statistik Austria)

5.2.1 Gegenstand der Statistik

Gegenstand der Statistik ist die Erhebung, Aufarbeitung und Interpretation und damit die Beobachtung der Strukturverteilung und der Wirtschaftsleistung von nachstehend genannten Erhebungseinheiten, die im jeweiligen Berichtsjahr eine Tätigkeit gemäß den ÖNACE-2008- Abschnitten B bis N und Abteilung S95 ausübten.
Die Leistungs- und Strukturstatistik erstreckt sich auf alle Unternehmen, Arbeitsgemeinschaften und Betriebe gewerblicher Art von Körperschaften des öffentlichen Rechts im Sinne des § 2 KStG2, die schwerpunktmäßig eine Wirtschaftstätigkeit ausüben, die gemäß dem Anhang zur Verordnung (EG) Nr. 1893/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates den Abschnitten B bis N und der Abteilung S95 der NACE Rev. 2 zuzuordnen sind.
In die Grundgesamtheit sind nur Marktproduzenten der angeführten Wirtschaftsbereiche einbezogen. Diese sind gemäß ESVG 1995 dadurch gekennzeichnet, dass mehr als 50% der Produktionskosten durch Umsätze gedeckt sein müssen; andernfalls sind diese statistischen Einheiten als Nicht-Marktproduzenten (z.B. Non-Profit-Organisationen, Organisationen ohne Erwerbszwecke) aus dem Erhebungsbereich auszuschließen.
Gemäß § 4 Abs. 5 Bundesstatistikgesetz 2000 bezieht sich der Erhebungsbereich auf folgende Abschnitte in der von Statistik Austria aufgelegten und in der Klassifikationsdatenbank auf der Homepage veröffentlichten Systematik der Wirtschaftstätigkeiten (ÖNACE 2008).

Tabelle 26: Einteilung nach ÖNACE 2008 Wirtschaftsabschnitten
Abschnitt Bezeichnung
B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
C Herstellung von Waren
D Energieversorgung
E Wasserversorgung; Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen
F Bauwesen
G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen
H Verkehr und Lagerei
I Beherbergung und Gastronomie
J Information und Kommunikation
K Erbringung von Finanz- u. Versicherungsdienstleistungen (ohne Gruppen 64.2 und 64.3)
L Grundstücks- und Wohnungswesen
M Erbringung von freiberufliche, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen
N Erbringung von sonstige wirtschaftlichen Dienstleistungen
S95 Reparatur von Gebrauchsgütern

Der Erfassungsbereich erstreckt sich auf alle Einheiten, die eine Tätigkeit, welche den angeführten Wirtschaftsbereichen zuzuordnen ist, selbständig, regelmäßig und in der Absicht zur Erzielung eines Ertrages oder sonstigen wirtschaftlichen Vorteils, ausüben.
Vom Erfassungsbereich der Leistungs- und Strukturstatistik ausgenommen sind:

  • Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (Abschnitt A)
  • Buschenschank und Privatzimmervermietung im Sinne des § 2 GewO 19943
  • Immobilienvermietung durch private Haushalte
  • Beteiligungsgesellschaften, Treuhand und sonstige Fonds, Privatstiftungen (Gruppen 64.2 und 64.3)
  • Kleine Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit (geringe wirtschaftliche Bedeutung)
  • Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung (Abschnitt O)
  • Erziehung und Unterricht (Abschnitt P)
  • Gesundheits- und Sozialwesen (Abschnitt Q)
  • Kunst, Unterhaltung und Erholung (Abschnitt R)
  • Erbringung von sonstigen Dienstleistungen mit Ausnahme der Reparatur von Gebrauchsgütern (Abschnitt S ohne S95)
  • Private Haushalte mit Hauspersonal; Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen durch private Haushalte für den Eigenbedarf ohne ausgeprägten Schwerpunkt (Abschnitt T)
  • Exterritoriale Organisationen und Körperschaften (Abschnitt U)

5.2.2 Beobachtungs-/Erhebungs-/Darstellungseinheiten

Als Erhebungseinheiten (statistische Einheiten) werden das Unternehmen (dazu zählen im statistischen Sinne auch Betriebe gewerblicher Art von Körperschaften öffentlichen Rechts sowie Arbeitsgemeinschaften), die zugehörigen Betriebe (fachliche Einheiten) und deren Arbeitsstätten (örtliche Einheiten) herangezogen.
Das Unternehmen entspricht einer rechtlichen Einheit, welche eine organisatorische Einheit zur Erzeugung von Waren und Dienstleistungen bildet und insbesondere in Bezug auf die Verwendung der ihr zufließenden laufenden Mittel über eine gewisse Entscheidungsfreiheit verfügt. Ein Unternehmen übt eine oder mehrere Tätigkeiten an einem oder an mehreren Standorten aus.
Eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) ist eine einmalige oder auf gewisse Dauer zur gemeinsamen Durchführung von Projekten eingegangene vertragliche Bindung mehrerer Unternehmen, deren kaufmännische Leitung einem Unternehmen obliegt. Arbeitsgemeinschaften werden wie rechtlich selbständige Unternehmen behandelt, für die das kaufmännisch federführende Unternehmen meldepflichtig ist. Alle ARGE-Partner (auch das kaufmännisch federführende Unternehmen) melden, zur Vermeidung von Doppelerfassungen, die Leistungs- und Strukturdaten ohne ihre ARGE-Beteiligungen.
Unter Betrieben gewerblicher Art von Körperschaften öffentlichen Rechts ist gemäß § 2 KStG 1988 jede Einrichtung zu verstehen, die

  • wirtschaftlich selbständig ist und ausschließlich oder überwiegend einer nachhaltigen privatwirtschaftlichen Tätigkeit von wirtschaftlichem Gewicht und
  • zur Erzielung von Einnahmen oder im Falle des Fehlens der Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr von anderen wirtschaftlichen Vorteilen und
  • nicht der Land- und Forstwirtschaft zuzurechnen ist.

Die Absicht, Gewinn zu erzielen, ist nicht erforderlich. Die Tätigkeit der Einrichtung gilt stets als Gewerbebetrieb.
Der Betrieb, als fachliche Einheit, fasst innerhalb eines Unternehmens sämtliche Teile zusammen, die zur Ausübung einer Tätigkeit auf der Ebene der (vierstelligen) Klasse der Systematik der Wirtschaftstätigkeiten (ÖNACE 2008) beitragen. Es handelt sich um eine Einheit, die einer oder mehreren operationellen Unterabteilungen des Unternehmens entspricht. Das Unternehmen muss über ein Informationssystem verfügen, das es ermöglicht, für jeden Betrieb zumindest den Wert der Produktion und der Vorleistungen, die Personalkosten und den Betriebsüberschuss sowie Beschäftigung und Bruttoanlageinvestitionen festzustellen oder zu berechnen.
Die Arbeitsstätte (örtliche Einheit) ist ein an einem räumlich festgestellten Ort gelegener Teil eines Unternehmens (z.B. Verkaufsladen, Büro, Lager, Werkstätte). An diesem Ort oder von diesem Ort aus werden Wirtschaftstätigkeiten ausgeübt, für die, mit Ausnahmen, eine oder mehrere Personen (unter Umständen auch zeitweise) im Auftrag ein und desselben Unternehmens arbeiten.

Um branchenspezifische Besonderheiten bei der Konzipierung der Erhebungsunterlagen berücksichtigen zu können, werden folgende typenspezifische Formulare verwendet:

  • Unternehmen (Ein- und Mehrbetriebsunternehmen),
  • Betriebe der Mehrbetriebsunternehmen und
  • Arbeitsstätten der Mehrarbeitsstättenunternehmen bzw. -betriebe.

In der Praxis werden folgende Typen von Einheiten unterschieden:

  • Einbetriebs-/Einarbeitsstättenunternehmen (Registertyp: UBA) haben folgenden Kriterien zu genügen: Die Erhebungseinheit übt eine Haupttätigkeit aus, die den Abschnitten B bis N sowie S95 der ÖNACE 2008 zuzuordnen ist. Das Unternehmen besteht aus einem Betrieb (einer fachlichen Einheit) und einer Arbeitsstätte (örtliche Einheit). Das Unternehmen kann neben seiner eigentlichen Haupttätigkeit 1 bis n Nebentätigkeiten ausüben.
  • Einbetriebs-/Mehrarbeitsstättenunternehmen (Registertyp: UB): Die Erhebungseinheit übt eine Haupttätigkeit im Erfassungsbereich der Leistungs- und Strukturstatistik aus und besteht aus einem Betrieb (fachliche Einheit) und mehreren Arbeitsstätten (örtliche Einheiten).
  • Mehrbetriebs-/Mehrarbeitsstättenunternehmen (Registertyp: U): Hierbei handelt es sich in der Regel um komplex strukturierte Unternehmen mit mehreren Betrieben, welche unterschiedliche Haupttätigkeiten ausüben. Mehrbetriebsunternehmen werden wie folgt differenziert:
    • Einbereichsunternehmen (EBU) des Produzierenden oder Dienstleistungsbereichs, wenn das Unternehmen selbst wie auch dessen Betriebe nur Haupttätigkeiten im Sinne des Produzierenden oder Dienstleistungsbereichs (ÖNACE-Abschnitte B bis F bzw. G bis N sowie S95) ausüben;
    • Mehrbereichsunternehmen (MBU) des Produzierenden oder Dienstleistungsbereichs, wenn das Unternehmen operational in mehrere Betriebe untergliedert ist, wobei mindestens ein Betrieb eine Haupttätigkeit im Dienstleistungsbereich (für die ÖNACE-Abschnitte G bis N sowie S95) oder mindestens ein Betrieb eine Haupttätigkeit im Produzierenden Bereich (für ÖNACE-Abschnitte B bis F) ausübt.

5.2.3 Datenquellen, Abdeckung

Primärstatistische Datenquellen:

  • Leistungs- und Strukturerhebung für Unternehmen über den Schwellenwerten (Primärerhebung): Im Rahmen der Erfüllung der Auskunftspflicht durch die Unternehmen sind die mittelbare, primäre Datenquelle im Unternehmen selbst die Unternehmensabschlüsse (Jahresabschlüsse) sowie die betrieblichen Aufzeichnungen der Unternehmen. Dabei beziehen sich alle Angaben auf das betreffende Berichtsjahr. War das Unternehmen im Referenzjahr nicht volle 12 Monate, sondern eine kürzere Periode wirtschaftlich tätig, dann sind die Daten auf dieses „Rumpfwirtschaftsjahr“ bezogen. Beziehen sich die buchhalterischen Aufzeichnungen nicht auf ein Kalender-, sondern auf Grund von Sondervereinbarungen mit der veranlagenden Finanzbehörde auf ein davon abweichendes Wirtschaftsjahr, so sind Daten des letzten vor dem 31. Dezember des Referenzjahres abgeschlossenen Wirtschaftsjahres zu melden. Eine primärstatistische Erhebung ist erforderlich, da die Register- und Verwaltungsdaten nicht in dem für die Leistungs- und Strukturstatistik benötigten Detailgrad vorliegen und die Primärdaten zusätzlich zu den Verwaltungsdaten als Basisinformation für die modellbasierte Datenergänzung unverzichtbar sind.

Sekundärstatistische Datenquellen:

  • Konjunkturstatistik (Primärstatistik) im Produzierenden Bereich des Referenzjahres für Unternehmen über den Schwellenwerten: Die Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich stellt wesentliche Daten für die Erfüllung der Meldeverpflichtungen im Rahmen der EU-Verordnung über die strukturelle Unternehmensstatistik zur Verfügung. In diesem Zusammenhang sind insbesondere Variable über Beschäftigte, Arbeitsvolumen sowie Umsatzerlöse in Verbindung mit Produktion sowie Personalaufwendungen zu nennen, die für Zwecke der Statistik über die Leistung und Struktur im Produzierenden Bereich in hoher Qualität, Aktualität und Detailtiefe zur Verfügung stehen. So wurden 2008 87,0 Prozent, 2009 87,6 Prozent der im Rahmen der Leistungs- und Strukturstatistik erhobenen Unternehmen des Produzierenden Bereichs auch in der Konjunkturstatistik erhoben. Darüber hinaus determiniert die primär erhobene Masse der Konjunkturstatistik des Referenzjahres ex ante in hohem Maße die Abgrenzung und Struktur der Erhebungsmasse der ex post durchzuführenden Leistungs- und Strukturerhebung.
  • Erhebungen des grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehrs:
    Daten über Dienstleistungsexporte werden für die Ermittlung der Umsatzerlöse nach Kunden, welche entsprechend den EU-Vorgaben für ausgewählte Dienstleistungsbereiche ab dem Berichtsjahr 2008 zu ermitteln sind, verwendet.

Register- und Verwaltungsdaten:

  • Statistisches Unternehmensregister (URS): Das Unternehmensregister, mit den dafür notwendigen Merkmalen, bildet die Grundlage für die Abgrenzung und Ermittlung der Erhebungsmasse und damit der Identifizierung der Erhebungseinheiten, des Deckungsgrades, der Wirtschaftstätigkeit und Rechtsform und der regionalen Zuordnung, aber auch der Identifizierung der Unternehmen unterhalb der festgelegten Schwellenwerte sowie deren Verknüpfung zu den vorhandenen Verwaltungsquellen. Daher ist die Aktualität der im Register gespeicherten Informationen entscheidend für die Qualität der Ergebnisse.
  • Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger (HV): Die Beschäftigtendaten des HV, gegliedert nach Beschäftigungsverhältnis und Geschlecht, werden für die Ermittlung der unselbständig Beschäftigen von Unternehmen unterhalb der Schwellenwerte sowie für die Ermittlung der Detaildaten zu den unselbständig Beschäftigten (Gliederung der unselbständig Beschäftigten nach Angestellten, Arbeitern und Lehrlingen) für primärstatistisch erhobene Einheiten des Dienstleistungsbereichs herangezogen. Zusätzlich werden diese Daten als Kontrollgröße für Plausibilitätsprüfungen verwendet.
  • Umsatzsteuerdaten der Finanzbehörden: Die Umsatzsteuererklärungen (USTJahreserklärungen für das Berichtsjahr bzw. Vorjahr, aggregierte monatliche bzw. quartalsweise UVA des Berichtsjahres) werden als Kontrollgrößen für primärstatistisch erhobene Einheiten sowie für die Ermittlung der Umsatzerlöse im Rahmen der modellbasierten Datenergänzung von Unternehmen unterhalb der Schwellenwerte und für Meldeausfälle herangezogen.
  • Lohnzetteldaten der Finanzbehörden aus der Lohnsteuerdatenbank des Bundesministeriums für Finanzen werden ab dem Berichtsjahr 2008 für die Erstellung der Bruttolöhne und -gehälter und Teilzeitbeschäftigten von Unternehmen unterhalb der Schwellenwerte verwendet.
  • Statistikdaten der FMA und der OeNB: Daten von der Aufsicht über Versicherungen und Pensionskassen sowie der Bankenstatistik der OeNB werden für die Erstellung der Leistungs- und Strukturstatistik für diese Wirtschaftsbereiche herangezogen. Da der Datenbedarf der Leistungs- und Strukturstatistik für Finanz- und Versicherungsdienstleistungen teilweise über die von der Aufsicht vorliegenden Informationen hinausgeht, werden die benötigten Zusatzinformationen (vor allem Vorleistungen und Investitionsdaten) von der FMA bzw. der OeNB bei den Unternehmen zusätzlich erhoben und der Statistik Austria zur Verfügung gestellt.

5.2.4 Charakteristika der Stichprobe

Es handelt sich bei der gegenständlichen Erhebung um keine Stichprobenerhebung im klassischen Sinn, sondern um eine Vollerhebung mit variablen, nach Branchen unterschiedlichen Abschneidegrenzen (Konzentrationsstichprobe). In der statistischen Literatur ist für eine derartige Erhebungsform auch der Begriff „Konzentrationsstichprobe“ gebräuchlich, weil man bewusst nur die „wesentlichen Elemente“ in die Erhebung einbezieht, während die Klein- und Kleinstunternehmen nicht vertreten sind. Der bewusste Daten-Cut- Off liefert Informationen, die keinem zufälligen Sample im Sinne der Stichprobentheorie entsprechen. Eine konkrete Fehlerabschätzung (beispielsweise durch Angabe des Stichprobenfehlers) wie im bis zum Berichtsjahr 2001 geltenden methodischen Ansatz, ist nicht möglich.
Ab dem Berichtsjahr 2008 musste aufgrund der novellierten nationalen Durchführungsverordnung eine Neuabgrenzung der Auskunftspflicht (Unternehmen über den Schwellenwerten, die primärstatistisch zu erfassen sind) erfolgen.
Demnach kommen im Rahmen der Leistungs- und Strukturstatistik in den Produktions- und Dienstleistungsbereichen folgende gesetzlich vordefinierte Schwellenwerte zur Anwendung:

Schwellenwerte für den Produzierenden Bereich Das Erhebungskonzept sieht Primärerhebungen ausschließlich bei jenen Unternehmen vor, welche den gesetzlich vordefinierten Schwellenwert überschreiten und zur Erreichung des geforderten Deckungsgrades von 90% des Gesamtumsatzes je ÖNACE-Abteilung beitragen. Demnach besteht die Leistungs- und Strukturerhebung im Produzierenden Bereich aus einer Vollerhebung

  • aller Unternehmen (Ein- und Mehrbetriebsunternehmen), Betriebe gewerblicher Art von Körperschaften öffentlichen Rechts und deren Betrieben sowie Arbeitsstätten von Mehrbetriebsunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten sowie
  • aller Arbeitsgemeinschaften (ARGEN) ab einem Gesamtauftragswert von einer Million Euro, jedoch unabhängig von ihren Beschäftigtenzahlen und ihren Umsatzerlösen.

Darüber hinaus muss die Stichprobe mindestens 90% des Gesamtumsatzes in einem der Wirtschaftszweige gemäß den Abteilungen 05 bis 43 der ÖNACE 2008 enthalten (Deckungsgrad). Wird dieses Kriterium mit der Beschäftigtenschwelle nicht erreicht, so besteht Auskunftspflicht auch über statistische Einheiten mit weniger als 20 Beschäftigten, die am 30. September des der Berichtsperiode entsprechenden Kalenderjahres (für das Erhebungsjahr 2009 war dies der 30. September 2009) im Zeitraum der diesem Stichtag vorangegangenen zwölf Kalendermonate (für das Erhebungsjahr 2009: von Oktober 2008 bis September 2009) oder in dem letzten abgeschlossenen Wirtschaftsjahr in Summe einen Umsatz (exklusive Umsatzsteuer) von mindestens einer Million Euro erzielten. So kam in den Berichtsjahren 2008/2009 in den Abteilungen 05, 08 bis 10, 13, 14, 16, 18, 20, 21 (20 und 21 nur im Jahr 2008) 23, 25, 29 (29 nur 2009) und 31 bis 43 diese subsidiär angewendete Umsatzschwelle zum Tragen, d.h. in diesen Bereichen waren auch alle Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten meldepflichtig, die die Umsatzschwelle überschritten haben.
Bis zum Ende des Berichtsjahres 2007 durften Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten überhaupt nicht, Unternehmen mit 10 bis 19 Beschäftigten nur dann in die Erhebung einbezogen werden, wenn ihre Wirtschaftsleistung dazu erforderlich war, das verbindliche Qualitätskriterium von 90% des Gesamtumsatzes in einem Wirtschaftszweig (ÖNACE 2003 - Abteilungen 10 bis 45) sicher zu stellen.
Schwellenwerte für den Dienstleistungsbereich Im Dienstleistungsbereich orientiert sich der Schwellenwert sowohl an den Umsatzerlösen als auch an den Beschäftigten. Die für Unternehmen und deren zugehörigen statistischen Einheiten betreffend die Auskunftspflicht geltenden Schwellenwerte können folgender Übersicht entnommen werden.

Tabelle 27: Schwellenwerte für den Dienstleistungsbereich
Wirtschaftsbereich Umsatzschwellen Beschäftigtenschwellen
KFZ-Handel, Großhandel, Apotheken 3 Mio. €
Einzelhandel (Rest); Güterbeförderung im Straßenverkehr; Speditionen; Reisebüros und Reiseveranstalter 1,8 Mio. €
Verkehr (Rest); Beherbergung und Gastronomie; Information und Kommunikation; Grundstücks- und Wohnungswesen; Freiberufliche/techn. Dienstleistungen; Sonstige Dienstleistungen 850 Tsd. € 10 bzw. 20 unselbständig Beschäftigte für ausgewählte Wirtschaftsbereiche gemäß Anhang VIII der SBS-Recast-VO
Veterinärwesen 300 Tsd. €

Grundsätzlich kommen für den Dienstleistungsbereich die Umsatzschwellen zur Anwendung. Da im Anhang VIII (Einzelmodul für die Strukturstatistik der Dienstleistungen für Unternehmen) der SBS-Recast-VO für die Bereitstellung der Umsatzerlöse nach Kunden und Tätigkeitsbereichen eine Schwelle von 20 Beschäftigten festgelegt ist, kommt in ausgewählten Dienstleistungsbereichen eine alternative Beschäftigtenschwelle zur Anwendung. Diese Schwelle wurde national für Zwecke des Nutzerbedarfs des Erzeugerpreisindex Dienstleistungen für Wirtschaftsbereiche mit geringer primärstatistischer Besetzung auf 10 Beschäftigte gesenkt. Somit werden im Dienstleistungsbereich jährlich etwa 200 Unternehmen erhoben, welche die Beschäftigtenschwelle, nicht aber die Umsatzschwelle überschreiten.

Bedeutung des Deckungsgrades
Dieser, als Deckungsgrad bezeichnete Wert soll in verbindlicher Weise einerseits ein Mindestmaß an Vergleichbarkeit über die Zeit gewährleisten und stellt auch eine Kohärenz der gegenständlichen Leistungs- und Strukturstatistik zur monatlichen Konjunkturstatistik im Produzierenden Bereich her, da die Abschneidegrenzen für die Erhebung im Wesentlichen jener der monatlichen Konjunkturerhebung im Produzierenden Bereich entsprechen. Zur Festlegung der erforderlichen Abschneidegrenzen im Produzierenden Bereich und damit der Erstellung der für ein Kalenderjahr geltenden Abgrenzung der Erhebungsmasse wurde im Vorfeld der Gesamtumsatz (ohne Handelswarenerlöse) aus den letzten Ergebnissen der Leistungs- und Strukturerhebung zu den endgültigen Ergebnisse der Konjunkturstatistik in Beziehung gesetzt und damit ein Deckungsgrad unter Zugrundelegung des 90%-Kriteriums berechnet. Um eine möglichst große Aktualität zu erreichen, wird seit Jänner 2002 parallel dazu ein adäquater Indikator als Verhältniszahl zum im URS eingelagerten Gesamtumsatz (soweit möglich, bereinigt um Erlöse aus Handelswaren) errechnet und die Abschneidegrenze auf Ebene der ÖNACE-Abteilungen für die Erhebung festgelegt.
Die Auswahl der auskunftspflichtigen Einheiten (Unternehmen über den Schwellenwerten) erfolgt im Dienstleistungsbereich anhand der UST bzw. der aggregierten UVA des Berichtsjahres. Wirtschaftlich bedeutende Unternehmen des Dienstleistungsbereichs, welche infolge von definitorischen Unterschieden zwischen den Umsatzerlösen aus der Steuer bzw. Unternehmensabschlüssen bzw. die aufgrund der Gruppenbesteuerung überhaupt keine Umsatzsteuerdaten aufweisen, werden anhand der Umsatzerlöse der Leistungs- und Strukturerhebung des Vorjahres ausgewählt. Die Anzahl der Beschäftigten wurde mit Hilfe der Beschäftigtendaten des HV im Jahresdurchschnitt des Berichtsjahres festgestellt.


  1. Dieser Anstieg ist zum größten Teil methodisch bedingt. Bis zur Erhebung 2020 wurden Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von weniger als 1.000 Euro als unternehmerisch inaktiv bewertet und in der Erhebung nicht berücksichtigt. Ab dem Jahr 2021 werden diese Unternehmen jedoch ebenfalls in die Erhebung mit einbezogen. Bei der Beurteilung der Entwicklung der Anzahl an Beschäftigten, sowie bei der Entwicklung der monetären Merkmale hat diese methodische Änderung allerdings nur einen marginalen Einfluß.↩︎