Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Zusammenfassung

EU-SILC (Statistics on Income and Living Conditions) bezeichnet eine Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen von Privathaushalten in Europa. Sie bildet eine wichtige Grundlage für die Europäische Sozialstatistik. Es handelt sich dabei um eine jährliche Stichprobenerhebung die in Österreich von STATISTK AUSTRIA durchgeführt wird.
Aufgrund der relativ kleinen Stichprobengrößen für Tirol resultieren bei der Schätzung von tiefer gegliederten Merkmalen zum Teil hohe Standardfehler. Diese führen zu größeren statistischen Schwankungsbreiten und damit zu erschwerter Interpretation der interessierenden Schätzergebnisse.
In der vorliegenden Arbeit wurde zur Analyse der EU-SILC Daten ein gleitender, symmetrischer und 3- jähriger Durchschnitt der einzelnen Erhebungsjahre gebildet, um die statistischen Schwankungsbreiten möglichst klein zu halten. Die ausgewiesenen Ergebnisse werden als Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2024 errechnet.

Einkommenssituation

Das mediane verfügbare Haushaltseinkommen exklusive aller sozialen Transferzahlungen der Tiroler Haushalte liegt mit € 39.019 jährlich etwas unter dem Medianwert Österreichs der sich auf € 40.018 beläuft. Rechnet man die sozialen Transfers hinzu, ergibt sich für Tirol ein Haushaltseinkommen von € 44.329 jährlich. In Österreich berträgt das mediane Haushaltseinkommen nach Transfers € 44.597 im Jahr und ist somit ähnlich hoch wie in Tirol.

Das äquivalisierte Einkommen liegt in Tirol im Mittel mit € 29.895 jährlich etwa 3,1 Prozent unter dem Österreichschnitt von € 30.832. Erwerbstätigkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit auf ein überdurchschnittliches Einkommen deutlich. Erwerbstätige Personen erreichen in Tirol ein äquivalisiertes Medianeinkommen von rund 33.616 Euro jährlich. Das deutlich niedrigste Nettohaushaltseinkommen erzielt die Gruppe der Ein-Elternhaushalte mit mind. einem Kind mit knapp 18.718 Euro.

Armutsgefährdung (1. Teilbereich der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung)

Im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2024 gelten laut Definition in Tirol 101.937 Personen als armutsgefährdet, was einer Armutsgefährdungsquote von 13,4% entspricht. Diese Personen erreichen das festgelegte Schwelleneinkommen von € 18.499 pro Jahr nicht. Auf Vergleiche mit vorigen Untersuchungen oder mit anderen regionalen Einheiten wird verzichtet, da sie aufgrund der Schwankungsbreite statistisch nicht signifikant abgesichert werden können.

Personen, die nicht in Österreich geboren wurden, haben eine deutlich erhöhte Armutsgefährdungsquote (24,3%). Ebenfalls erhöht armutsgefährdet sind Einpersonenhaushalte (25,1%), Personen ohne Erwerbstätigkeit (15,9%) und Menschen, die das 65. Lebensjahr überschritten haben (24,5%).

Dauerhafte Armutsgefährdung

In Tirol gelten 54.880 Personen - das entspricht 7,8% der Bevölkerung - als dauerhaft armutsgefährdet.

Erhebliche materielle und soziale Deprivation (2. Teilbereich der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung)

Armut kann nicht nur aufgrund monetärer Defizite, sondern auch als mangelnde Teilhabe innerhalb einer Gesellschaft definiert werden. Ein Indikator dieser mangelnden Teilhabe wird als materielle und soziale Deprivation bezeichnet. Als erheblich materiell und sozial depriviert gelten Personen, die sich sieben der 13 von der EU festgelegten Grundbedürfnisse finanziell nicht leisten können. In Tirol gelten nach diesen Kriterien rund 2,1% der Bevölkerung als erheblich materiell und sozial depriviert. Bundesweit liegt die Deprivationsquote bei 3,2%.

Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität (3. Teilbereich der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung)

Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität weisen Haushalte auf, deren Erwerbsbeteiligung weniger als 20% des maximal möglichen jährlichen Erwerbspotentials unterschreitet. In Tirol leben 15.119 Personen (2,8% der ewerbsfähigen Personen) in Haushalten mit keiner oder sehr nierdiger Erwerbsintensität. Österreichweit sind es 374.321 Personen, das sind 5,8% der erwerbsfähigen Bevölkerung.

Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung

Die “Europa 2030” Strategie ist ein Aktionsplan der EU-Kommission für den Zeitraum bis 2030 mit dem Ziel, die Inhalte der 2017 von der EU in Göteborg beschlossenen “Europäischen Säule sozialer Rechte” umzusetzen. Zentrales Ziel dieses Plans ist die Reduktion der Armut in Europa. Zur Messung der Zielerreichung wird der Indikator der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung herangezogen. Als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet gelten Personen, die von mindestens einem der drei vorgenannten Teilbereiche betroffen sind.

Konkret sind in Tirol 118.386 Personen, das sind 15,6% der Bevölkerung, von Ausgrenzung bedroht. Österreichweit liegt die Ausgrenzungsgefährdungsquote bei 17,4%.
Ein-Eltern-Haushalte mit mindestens einem Kind sind von Armut- oder Ausgrenzung mit einer Quote von 61,1% sehr stark gefährdet.
Ebenfalls eine erhöhte Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung weisen Einpersonenhaushalte (27,2%), Pensionist:innen (26,5%) und Personen deren Geburstland nicht Österreich ist (27,6%) auf.

Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung - “Manifeste Armut”

Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung liegt vor, wenn Personen von mindestens zwei der drei genannten Teilbereichen betroffen sind. Diese Personen gelten als manifest arm.
Dieser Definition folgend gelten in Tirol 14.417 Personen als manifest arm. Das entspricht einer Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungquote von 1,9%. Auf Bundesebene sind 353.758 Personen (3,9%) als manifest arm einzustufen.

Working Poor

Mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle müssen in Tirol etwa 7,7% der Erwerbstätigen leben. Diese rund 27.085 als „Working Poor“ bezeichneten Personen erreichen ein jährliches äquivalisiertes Einkommen von 14.894 Euro. Rund 16.380 Personen mit Vollzeitbeschäftigung (= 7,1% aller vollzeitbeschäftigten Personen) gelten als Working Poor. Bei den Teilzeitbeschäftigten liegt die Quote bei 8,4% (bezogen auf alle teilzeitbeschäftigten Personen), das sind 6.799 Personen.

2 Einleitung

2.1 Erläuterungen zu den EU-SILC Erhebungen

EU-SILC (Statistics on Income and Living Conditions) bezeichnet eine Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen von Privathaushalten in Europa. Sie bildet eine wichtige Grundlage für die Europäische Sozialstatistik.

In Österreich wurde EU-SILC erstmals 2003 als einmalige Querschnittserhebung von STATISTIK AUSTRIA durchgeführt. Mit 2004 begann eine integrierte Längs- und Querschnittserhebung – das heißt, jeweils rund drei Viertel der Haushalte werden auch im Folgejahr wieder befragt, ein Viertel der Stichprobe kommt jährlich neu dazu (Rotationsprinzip). Grundlage für die Stichprobe ist eine reine Zufallsauswahl aus dem zentralen Melderegister. Alle Personen eines Haushalts ab 16 Jahren werden persönlich befragt. Zusätzlich werden grundlegende Informationen zu Kindern erhoben, womit sich auf Bundesebene ein umfassendes Bild der Einkommens- und Lebenssituation von Menschen in österreichischen Haushalten zeichnen lässt.

Seit dem Vorliegen der Einkommens- und Lebensbedingungen-Statistikverordnung (ELStV) ist STATISTIK AUSTRIA dazu angehalten, Einkommen der Statistik EU-SILC aus Verwaltungsdaten zu befüllen. In die Erhebung EU-SILC 2011 wurden erstmals schrittweise Verwaltungsdaten miteinbezogen. Seit dem Projekt EU-SILC 2012 werden Registerdaten in großem Ausmaß sowohl für die Berechnung von Komponenten des Haushaltseinkommens herangezogen, als auch für die Gewichtung verwendet. Aufgrund der unterschiedlichen strukturellen Beschaffenheit von Befragungs- und Verwaltungsdaten unterliegt die Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus diesen beiden Quellen nicht unerheblichen Einschränkungen. Es entsteht somit vor allem bei den Einkommensvariablen sowie bei den einkommensbasierten Sozialindikatoren ab EU-SILC 2012 ein deutlicher Bruch in der Zeitreihe. Darüber hinaus sind aufgrund der geänderten Gewichtung auch nicht-einkommensbasierte Indikatoren betroffen. Deshalb wurde von STATISTIK AUSTRIA, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz beschlossen, die Daten auch der Vorjahre 2008 – 2011 auf Basis von Verwaltungsdaten zurückzurechnen um eine methodisch kontinuierliche Zeitreihe ab 2008 zu ermöglichen (siehe Lamei u. a. (2014)).

Bei Veröffentlichung dieser Arbeit hatte die Tiroler Landesstatistik die Erhebungen EU-SILC 2022 – 2024 auf Basis von Verwaltungsdaten zur Verfügung. Die Stichprobengrößen der in dieser Arbeit verwendeten Erhebungen sind in Tabelle 1 dargestellt.

Aus den relativ kleinen Stichprobengrößen für Tirol resultieren bei der Schätzung von tiefer gegliederten Merkmalen zum Teil hohe Standardfehler. Diese führen zu größeren statistischen Schwankungsbreiten und damit zu erschwerter Interpretation der interessierenden Schätzergebnisse. Dieses Problem betraf auch alle EU- SILC Auswertungen der Jahre 2003/04 bis 2010.

Um dieser Problematik etwas entgegenzuwirken werden in dieser Arbeit die Daten von drei aufeinanderfolgenden Erhebungen verwendet. Die interessierenden Parameter der Erhebungen 2022 bis 2024 werden für jedes Jahr geschätzt und ein 3-jähriger, symmetrischer Durchschnitt (arithmetisches Mittel) errechnet. Die Parameter für das Jahr 2023 werden aus dem Durchschnitt der Jahre 2022, 2023 und 2024 geschätzt. Die Schätzer sowie die statistischen Fehler (Standardfehler, Konfidenzintervalle) werden mittels Bootstrap- Verfahren ermittelt, welches das Stichprobendesign (Rotationsprinzip) berücksichtigt. Verwendet wurde hierfür das für die Statistik Software R (siehe R Core Team (2019)) von Statistik Austria entwickelte Packet"sdsurvey" (siehe Gussenbauer u. a. (2022)).

Die Idee der 3- jährigen Durchschnitte basiert auf der Beobachtung, dass sich die Einkommen einerseits und die Parameter der Armuts- bzw. Ausgrenzungsgefährdung andererseits nur sehr langfristig ändern. Der Verlust an Aktualität zu Gunsten aussagestärkerer Punktschätzer mit geringeren Schwankungsbreiten kann somit hingenommen werden.
Wird in der vorliegenden Arbeit auf eine Jahresangabe verzichtet, repräsentieren die ausgewiesenen Werte Durchschnitte der Jahre 2022 bis 2024.
Ausnahmen bilden Kapitel 4.1.2.2, das die Zeitreihe der Armutsgefährdungsquote nach Einzeljahren darstellt, sowie Kapitel 4.1.3, in dem die Berechnung des Indikators “Dauerhafte Armutsgefährdung” definitionsgemäß ebenfalls auf Einzeljahreswerten basiert.

Tabelle 1: Stichprobengrößen nach Haushalten und Personen
Jahr Bundesland Haushalte Personen
unter 16 Jahren 16 Jahre und älter Insgesamt
2022 Burgenland 217 54 391 445
2022 Kärnten 426 148 732 880
2022 Niederösterreich 1.103 393 1.972 2.365
2022 Oberösterreich 870 271 1.550 1.821
2022 Salzburg 369 149 653 802
2022 Steiermark 854 231 1.501 1.732
2022 Tirol 509 167 878 1.045
2022 Vorarlberg 263 132 461 593
2022 Wien 1.327 360 2.053 2.413
2022 Österreich 5.938 1.905 10.191 12.096
2023 Burgenland 218 54 399 453
2023 Kärnten 479 147 824 971
2023 Niederösterreich 1.126 384 1.997 2.381
2023 Oberösterreich 910 295 1.610 1.905
2023 Salzburg 389 157 686 843
2023 Steiermark 858 253 1.502 1.755
2023 Tirol 533 188 931 1.119
2023 Vorarlberg 274 127 476 603
2023 Wien 1.335 384 2.068 2.452
2023 Österreich 6.122 1.989 10.493 12.482
2024 Burgenland 222 50 402 452
2024 Kärnten 463 130 782 912
2024 Niederösterreich 1.126 376 1.993 2.369
2024 Oberösterreich 885 313 1.576 1.889
2024 Salzburg 383 150 668 818
2024 Steiermark 874 287 1.484 1.771
2024 Tirol 591 211 1.003 1.214
2024 Vorarlberg 282 107 475 582
2024 Wien 1.367 418 2.131 2.549
2024 Österreich 6.193 2.042 10.514 12.556

2.2 Europäische Indikatoren zu Armut und sozialer Eingliederung

Im Juni 2010 haben sich die Europäischen Regierungen auf eine neue Wachstumsstrategie bis zum Jahr 2020 geeinigt. Diese sogenannte „Europa 2020“ Strategie folgt der im Jahr 2000 beschlossenen Lissabon- Strategie. Unter anderem wird erstmals ausdrücklich ein Schwerpunkt auf die Verringerung von Armut gelegt und es werden dafür auch konkrete Zielvorgaben gemacht.
Im Jahr 2017 wurde in Göteburg die Europäische Säule sozialer Rechte beschlossen. Um diese umzusetzen legte die Kommission im März 2021 ein neues Kernziel fest, nämlich die Zahl der Menschen in Armut bis 2030 um mindestens 15 Millionen (davon mindestens 5 Millionen Kinder) zu verringern. Es wurde ein Aktionsplan, die Europa 2030-Strategie entwickelt.
Zur Messung der Zielerreichung wird der Indikator der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung herangezogen. Dieser Indikator setzt sich aus drei Teilbereichen zusammen.
Demnach gelten Personen als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet

  • deren äquivalisiertes Haushaltseinkommen unterhalb eines festgelegten Schwellenwertes (Armutsgefährdungsschwelle = 60% des nationalen Medianeinkommens) liegt oder

  • die erheblich materiell und sozial benachteiligt sind oder

  • die in einem Haushalt mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität leben.

In der vorliegenden Arbeit werden der Indikator der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung, sowie alle Teilbereiche für Tirol genauer betrachtet.

2.3 Erklärung zu den in der Publikation verwendeten Box-Plot Grafiken

In den Abbildungen 2, 3 und weiteren Grafiken werden sogenannte Box-Plots (ohne zusätzliche Unterscheidung von Ausreißern) verwendet, um Verteilungen darzustellen. Mithilfe von Box-Plots können die mittlere Lage und Streuung einer Verteilung (Gruppe von mehreren Messdaten) übersichtlich dargestellt und mit anderen Verteilungen verglichen werden. Hierfür werden die Messwerte zunächst der Größe nach geordnet und anschließend folgende Werte ermittelt:

  • Minimum: Bezeichnet den kleinsten Datenwert.
  • erstes Quartil: Bezeichnet den Datenpunkt, für welchen 25 % der Messwerte gleich oder kleiner sind.
  • Median: Bezeichnet den Datenpunkt, für welchen die Hälfte der Messwerte gleich oder kleiner sind.
  • drittes Quartil: Bezeichnet den Datenpunkt, für welchen 75 % der Messwerte gleich oder kleiner sind.
  • Maximum: Bezeichnet den größten Datenwert.

In Abbildung 1 wird ein Box-Plot anhand eines Beispieldatensatzes mit Einkommen von 102 fiktiven Haushalten erläutert. In der linken Abbildung wird die Verteilung als Histogramm dargestellt und in der rechten als Box-Plot, wobei die einzelnen Elemente des Box-Plots mit Hilfstexten versehen wurden. Wie man in Abbildung 1 erkennen kann, besteht der Box-Plot im Wesentlichen aus vier Elementen:

  • einer Box (schwarzer Rahmen), welche vertikal vom ersten bis zum dritten Quartil der Verteilung aufgespannt wird. Im Beispiel liegt das erste Quartil bei 4.925 Euro und das dritte Quartil bei 6.300 Euro. Die Breite der Box hat keine spezielle Bedeutung, die Höhe hingegen schon. Die Position der Box zeigt an, dass genau die Hälfte aller erfassten Haushalte zwischen 4.925 und 6.300 Euro Haushaltseinkommen erreichen.
  • dem Median-Wert, welcher als dicke, horizontale Linie innerhalb der Box dargestellt wird. Im Beispiel liegt der Median-Wert des Haushaltseinkommens bei 5.800 Euro. Dies bedeutet, dass genau die Hälfte aller erfassten Haushalte ein höheres bzw. niedrigeres Einkommen als 5.800 Euro haben.
  • dem Minimum, welches durch eine vertikal von der Box nach unten verlaufenden Linie, auch Antenne oder Whisker genannt, angedeutet wird. Das untere Ende der Linie entspricht dem Minimum der Verteilung. In diesem Beispiel liegt das Minimum bei 1.500 Euro.
  • dem Maximum, welches durch eine vertikal von der Box nach oben verlaufenden Linie, auch Antenne oder Whisker genannt, angedeutet wird. Das obere Ende der Linie entspricht dem Maximum der Verteilung. In diesem Beispiel liegt das Maximum bei 7.400 Euro.

ACHTUNG: Im Gegensatz zur Definition der Box ist die Definition der Antennen bzw. Whiskers nicht immer einheitlich! Im vorliegenden Bericht repräsentieren die Whiskers, im Gegensatz zum hier erläuterten Beispiel, nicht das Maximum bzw. Minimum sondern das 10% bzw. 90% Perzentil. D.h., jene 10% der Haushalte mit den niedrigsten Einkommen erhalten weniger als die untere Grenze des Whiskers angibt, jene 10% mit den höchsten Einkommen erhalten mehr als das obere Ende des Whiskers anzeigt. Grund dafür ist die bessere Darstellbarkeit der Box-Plots, denn extreme Außreiser können dabei unberücksichtigt bleiben.

Abbildung 1: Lesebeispiel für einen Box-Plot

Lesebeispiel für einen Box-Plot

3 Einkommen und Lebensstandard

3.1 Verfügbares Haushaltseinkommen

Auf Grundlage der Daten aus den EU-SILC–Erhebungen kann auf das verfügbare Einkommen der Tiroler Haushalte hochgerechnet werden. Als Einkommenszeitraum gilt jeweils das Vorjahr des Erhebungsjahres, beispielsweise gelten in den Erhebungen EU-SILC 2022, 2023 und 2024 die Jahre 2021, 2022 und 2023 als Referenzjahre für die Einkommen. Privatpensionen werden in die Berechnung des Haushaltseinkommens nicht miteinbezogen.

Die Berechnung des verfügbaren Haushaltseinkommens wird in folgender Weise durchgeführt:

Erwerbseinkommen aus unselbständiger und selbständiger Erwerbstätigkeit
+ Kapitalerträge ( Zinsen und Dividenden)
= Markteinkommen brutto
+ Pensionen (Eigen- und Hinterbliebenenpensionen)
= Primäreinkommen brutto
+ Sozialtransfers
= Brutto-Einkommen
- Steuern und Sozialabgaben
= Netto-Einkommen
+/- regelmäßige Privattransfers ( Alimente, Unterhaltszahlungen, …)

= verfügbare Haushaltseinkommen (ohne Mitberücksichtigung von Privatpensionen)

Zu den Sozialtransfers gehören:

  • Arbeitslosenunterstützung
  • Krankengeld
  • Behindertenunterstützung
  • ausbildungsbezogenen Zulagen
  • Kinderbeihilfe
  • Sozialhilfe
  • Mietzinsbeihilfen (inkl. Energiezuschüsse für Heizung, Strom, Wasser usw.)

3.1.1 Verfügbares Haushaltseinkommen - Soziodemographische Merkmale

Im Folgenden wird das verfügbare Haushaltseinkommen vor und nach sozialen Transferzahlungen nach soziodemographischen Merkmalen in Tirol und Österreich betrachtet.

Tabelle 2: Verfügbares Haushaltseinkommen in Tirol
Soziodemographische Merkmale Verfügbares Haushaltseinkommen in Tirol - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers Anzahl der betroffenen Haushalte
Gesamt 44.329 39.019 340.995
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 41.815 40.591 45.849
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 53.994 52.527 52.105
Andere Haushalte ohne Kinder 79.252 74.251 26.940
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (30.277) (25.066) (7.308)
2 Erwachsene, 1 Kind 61.116 51.025 26.445
2 Erwachsene, 2 Kinder 63.751 55.503 32.575
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (76.671) (65.860) (14.793)
Sonstige Haushalte mit Kindern (83.293) (73.196) (10.256)
Alleinlebend < 65 27.998 26.892 74.817
Alleinlebend 65+ 22.535 21.946 49.906
Alleinlebend Männer 28.995 27.613 57.444
Alleinlebend Frauen 23.664 22.467 67.279
Haushalt ohne Kinder 37.015 34.055 249.617
Haushalt mit Kindern 66.782 56.242 91.378
HH m. Pensionen - Alleinlebende Männer 24.434 24.212 14.615
HH m. Pensionen - Alleinlebende Frauen 21.949 21.469 31.765
Mehrpersonenhaushalt m. Pensionen 44.201 43.072 47.064
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Männer 30.230 29.336 43.230
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Frauen 25.273 24.263 35.515
Mehrpersonenhaushalt ohne Pensionen u. ohne Kinder 58.264 56.128 79.376
Mehrpersonenhaushalt m. 1 Kind 68.427 57.416 33.665
Mehrpersonenhaushalt m. 2 Kindern 63.811 56.432 33.019
Mehrpersonenhaushalt m. mind. 3 Kindern (72.451) (61.271) (15.439)
HH m. männlichem Hauptverdiener 51.801 46.644 230.765
HH m. weiblicher Hauptverdienerin 28.867 25.929 110.231
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 3: Verfügbares Haushaltseinkommen in Österreich
Soziodemographische Merkmale Verfügbares Haushaltseinkommen in Österreich - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers Anzahl der betroffenen Haushalte
Gesamt 44.597 40.018 4.109.214
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 46.588 45.371 506.303
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 57.163 54.284 686.034
Andere Haushalte ohne Kinder 82.173 77.460 258.735
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 35.479 25.487 106.381
2 Erwachsene, 1 Kind 60.491 52.796 361.722
2 Erwachsene, 2 Kinder 67.508 58.572 338.414
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 61.862 49.267 151.156
Sonstige Haushalte mit Kindern 84.387 78.546 130.168
Alleinlebend < 65 27.108 25.694 1.002.049
Alleinlebend 65+ 24.859 24.202 568.252
Alleinlebend Männer 27.990 26.647 724.329
Alleinlebend Frauen 24.826 23.715 845.972
Haushalt ohne Kinder 37.598 35.418 3.021.373
Haushalt mit Kindern 63.122 53.625 1.087.841
HH m. Pensionen - Alleinlebende Männer 27.076 26.716 173.509
HH m. Pensionen - Alleinlebende Frauen 23.957 23.323 357.018
Mehrpersonenhaushalt m. Pensionen 48.095 46.995 542.645
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Männer 28.295 26.640 551.221
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Frauen 25.654 24.279 488.954
Mehrpersonenhaushalt ohne Pensionen u. ohne Kinder 62.323 59.258 942.764
Mehrpersonenhaushalt m. 1 Kind 65.051 57.339 428.287
Mehrpersonenhaushalt m. 2 Kindern 68.832 59.504 366.604
Mehrpersonenhaushalt m. mind. 3 Kindern 62.908 49.046 157.808
HH m. männlichem Hauptverdiener 51.743 46.726 2.564.347
HH m. weiblicher Hauptverdienerin 33.186 29.603 1.544.867
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

3.1.2 Verfügbares Haushaltseinkommen - Verteilung und Bundesländervergleich

Ein weiterer interessanter Aspekt der Haushaltseinkommen ist deren Verteilung. Ein Maß zur Messung der Konzentration der Einkommen ist die sogenannte S80/S20 Quote. Diese Quote setzt das obere Quintil der Verteilung mit dem unteren Quintil in Relation und gibt Auskunft darüber, um wie viel Mal höher die Summe der Einkommen jener 20% der Bevölkerung mit dem höchsten Einkommen gegenüber jenen 20% mit dem geringsten Einkommen ist. Ein weiterer Parameter der zu einer Aussage über die Verteilung des Einkommens herangezogen werden kann ist der GINI- Index (= GINI- Koeffizient ausgedrückt in Prozent). Der GINI- Index ist ein statistisches Maß für die Ungleichheit und kann Werte zwischen Null und Hundert annehmen (GINI- Koeffizient, Werte zwischen Null und Eins), wobei Null eine perfekte Gleichverteilung bedeutet, während er im Extremfall einer maximalen Ungleichverteilung (bspw. ein Haushalt würde das gesammte Einkommen erhalten) den Wert Hundert annimmt.

Abbildung 2: Verteilung des verfügbaren Einkommens vor sozialen Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.


Tabelle 4: Verfügbares Haushaltseinkommen vor sozialen Transfers - Verteilung
...% der Haushalte im Bundesland verfügen über weniger als ... Euro Verfügbares Haushaltseinkommen vor sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Niederösterreich Steiermark Wien Österreich
10% 17.719 16.430 8.689 12.176 13.217 15.188 16.415 12.265 3.799 11.954
25% 26.788 26.199 22.879 22.831 24.575 27.125 26.307 23.710 18.950 23.973
50% 45.347 42.391 42.445 38.864 39.019 42.764 43.134 39.521 34.138 40.018
75% 68.477 61.715 64.476 58.482 61.724 65.206 67.392 63.168 57.461 62.789
90% 103.986 90.827 88.211 87.216 87.832 89.571 91.670 93.155 83.855 89.065
Gini-Index 36,2 37,1 37,6 38,1 36,6 36,8 37,7 40,5 44,2 39,4
S80S20-Verhältnis 7,2 7,4 11,4 9,1 8,1 7,8 8,0 10,4 19,4 10,1

Abbildung 3: Verteilung des verfügbaren Einkommens nach sozialen Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.


Tabelle 5: Verfügbares Haushaltseinkommen nach sozialen Transfers - Verteilung
...% der Haushalte im Bundesland verfügen über weniger als ... Euro Verfügbares Haushaltseinkommen nach sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Niederösterreich Steiermark Wien Österreich
10% 20.067 19.416 16.486 17.584 16.938 19.675 19.848 16.894 15.023 17.625
25% 30.491 29.078 27.036 25.705 26.638 29.678 29.509 26.661 24.125 27.175
50% 48.290 46.533 46.404 44.327 44.329 48.062 47.909 44.399 39.288 44.597
75% 75.941 67.321 69.514 64.723 67.889 69.555 72.002 68.146 61.901 67.430
90% 107.495 93.983 93.851 93.266 91.411 93.668 95.961 96.979 87.584 93.783
Gini-Index 34,0 34,6 33,6 34,8 34,0 33,8 34,8 36,9 37,4 35,5
S80S20-Verhältnis 5,9 6,0 6,3 6,4 6,3 5,9 6,2 7,1 7,3 6,6

3.1.3 Verfügbares Haushaltseinkommen - Zeitliche Entwicklung

In Grafik 4 ist die zeitliche Entwicklung des verfügbaren Haushaltseinkommens inklusive Transferzahlungen für Tirol und Österreich abgebildet. Die hellblauen bzw. hellroten Flächen stellen die jeweiligen 95%- Konfidenzintervalle dar. Die Grenzen des Konfidenzintervalls werden durch die entsprechenden Quantile (2,5%- und 97,5%-Quantil) der Bootstrap-Verteilung bestimmt.

Abbildung 4: Entwicklung des verfügbaren Einkommens inkl. sozialer Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung des verfügbaren Einkommens inkl. sozialer Transfers
Periode Verfügbares Einkommen (inkl. sozialer Transfers) in Euro
in Tirol in Österreich
2010 - 2012 34.228 31.925
2011 - 2013 34.464 32.492
2012 - 2014 35.576 33.570
2013 - 2015 35.595 34.134
2014 - 2016 36.098 34.694
2015 - 2017 36.857 35.333
2016 - 2018 37.502 35.929
2017 - 2019 38.053 36.977
2018 - 2020 38.208 37.976
2019 - 2021 39.496 39.198
2020 - 2022 40.230 39.949
2021 - 2023 41.821 41.826
2022 - 2024 44.329 44.597

3.2 Äquivalenzeinkommen

Wie bereits erörtert, versteht man unter dem verfügbaren Haushaltseinkommen die Summe aller Primäreinkommen, das sind Einkommen aus unselbständiger und selbständiger Erwerbstätigkeit sowie Einnahmen aus Kapitalbesitz der im Haushalt lebenden Personen, zuzüglich aller empfangenen Transferleistungen (z.B. Arbeitslosengeld, Kindergeld, Karenzgeld, Renten infolge Krankheit/Unfall/Invalidität,…), abzüglich Steuern und Sozialleistungen.
Das Äquivalenzeinkommen (oder auch äquivalisiertes Haushaltseinkommen) geht zwar vom verfügbaren Einkommen aus, setzt dieses Einkommen aber mit festgelegten Gewichtungsfaktoren in Relation zu Anzahl und Alter der im Haushalt lebenden Personen.

3.2.1 Bestimmung des Lebensstandards durch das Äquivalenzeinkommen

EU-SILC gewährt vor allem Einblicke in die Einkommenssituation der befragten Haushalte und Personen. Doch erst eine Gegenüberstellung des jeweiligen Bedarfs eines Haushaltes und dessen verfügbarer Ressourcen gibt näherungsweise Auskunft über den Lebensstandard der Haushaltsmitglieder. Es gibt verschiedene statistische Methoden, den bedarfsgewichteten Ressourcenzugang bzw. das äquivalisierte Haushaltseinkommen zu bestimmen. Die üblichen Analysen gehen dabei von der Annahme aus, dass alle Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, in selber Weise am gesamten verfügbaren Einkommen partizipieren und dieses Einkommen somit den individuellen Ressourcenzugang definiert.

Der tatsächliche Ressourcenbedarf ist empirisch schwer feststellbar. Konsumausgaben hängen sehr stark von persönlichen Präferenzen ab und gehen meist über den Mindestbedarf hinaus. In Publikationen und Studien zu diesem Thema wird der Ressourcenbedarf fast immer über konventionell festgelegte Bedarfsgewichte (Äquivalenzskalen) festgelegt. Dabei wird davon ausgegangen, dass größere Haushalte weniger Einkommen benötigen als mehrere Einpersonenhaushalte. Die Gewichtungsfaktoren unterscheiden sich teilweise, abhängig vom angenommenen Einsparungspotential (Elastizität). In dieser Arbeit wird die so genannte EU-Skala angewendet, die im Folgenden kurz erläutert wird.

Eine allein lebende, erwachsene Person erhält den Wert 1, der als Referenzpunkt (Konsumäquivalente) gilt. Dieser setzt sich zusammen aus dem Fixbedarf für den Haushalt (Gewicht: 0,5) und dem Fixbedarf für die erste Person (Gewicht: 0,5). Der unterstellte Ressourcenbedarf steigt mit jedem weiteren Erwachsenen um eine halbe Konsumäquivalente und jedes weitere Kind unter 14 Jahren wird mit 0,3 Konsumäquivalenten gewichtet. Zur Verdeutlichung der Berechnung des Einkommensbedarfes sind in Tabelle 5 einige Berechnungsbeispiele dargestellt. Das Äquivalenzeinkommen ergibt sich somit durch Division des verfügbaren Haushaltseinkommens durch die jeweilige Konsumäquivalente des Haushaltes.

Tabelle 6: Beispiele zur Berechnung des Einkommensbedarfs (in Konsumäquivalenten)
Fixbedarf des Haushaltes Bedarf für Erwachsene Bedarf für Kinder Gesamtbedarf
Einpersonenhaushalt 0,5 0,5 - 1,0
Ein-Elternhaushalt mit 2 Kindern 0,5 0,5 0,6 1,6
Familie mit 1 Kind 0,5 1,0 0,3 1,8

3.2.2 Mittleres äquivalisiertes Haushaltseinkommen pro Jahr in Tirol: 29.895 Euro

Im Untersuchungszeitraum liegt der Median des äquivalisierten Einkommens in Tirol bei 29.895 Euro jährlich. D.h. 50% der Haushalte verdienen mehr, 50% verdienen weniger als 29.895 Euro. Das mediane Äquivalenzeinkommen in Österreich beträgt € 30.832. Das äquivalisierte Einkommen liegt in Tirol um knapp -3,1 % unter dem Österreichschnitt und ist im Prinzip als Ressource zu verstehen, welche jeder in einem Haushalt lebenden Person jährlich für Ausgaben und Sparen zur Verfügung steht. Leben beispielsweise ein Mann und eine Frau in diesem Haushalt, so steht diese Ressource rechnerisch beiden gleichermaßen zu. Geschlechtsunterschiede im äquivalisierten Haushaltseinkommen treten somit definitionsgemäß nur deswegen auf, weil Männerhaushalte im Schnitt ein etwas höheres Einkommen erzielen als Frauenhaushalte, egal ob es sich um Einpersonenhaushalte oder Wohngemeinschaften handelt.
Insgesamt ergibt sich bei geschlechterweiser Betrachtung ein jährliches Äquivalenzeinkommen von 30.530 Euro für die Männer und von 28.932 Euro für die Frauen. Der Unterschied ist statistisch allerdings nicht signifikant. Der Median des äquivalisierten Haushaltseinkommens liegt bei Personen, deren Geburtsland nicht Österreich ist, um knapp 6.461 Euro netto jährlich niedriger. Das niedrigste Nettohaushaltseinkommen erzielt die Gruppe der Ein-Elternhaushalte mit mind. ein Kind. Das mediane äquivalisierte Einkommen liegt mit rund 18.718 Euro im Jahr etwa 11.177 Euro unterhalb des Durchschnitteinkommens. Erwerbstätigkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit auf ein überdurchschnittliches Einkommen deutlich. Im Gegensatz zu Personen ohne Erwerbstätigkeit, erzielen erwerbstätige Personen ein um 5.250 Euro höheres äquivalisiertes Haushaltseinkommen. Tabelle 7 und 8 fasst die Ergebnisse für Tirol und Österreich zusammen.

Tabelle 7: Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Tirol
Soziodemographische Merkmale Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Tirol - Median (in Euro)
nach sozialen Transfers vor sozialen Transfers Anzahl der betroffenen Personen
Gesamt 29.895 26.891 759.317
Frauen 28.932 25.944 376.535
Männer 30.530 27.818 382.783
Geburtsland nicht Österreich 25.423 21.738 195.361
Geburtsland Österreich 31.883 29.280 477.802
ledig 30.931 28.260 212.310
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 31.471 28.655 332.469
verwitwet 26.141 25.245 34.028
geschieden 27.404 25.681 53.439
jünger 15 Jahre 26.609 22.444 116.739
jünger 20 Jahre 28.105 24.278 169.372
älter 14 und jünger 65 Jahre 31.891 28.950 503.825
älter 17 und jünger 65 Jahre 32.092 29.106 470.630
älter 65 Jahre 25.812 24.972 129.002
erwerbstätig 33.616 31.156 340.997
nicht erwerbstätig 28.366 24.116 76.493
Pensionisten 25.444 23.865 118.963
Einpersonenhaushalt 25.758 24.800 125.124
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 27.876 27.061 91.698
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 35.996 35.018 104.210
Andere Haushalte ohne Kinder 39.032 37.036 85.390
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 18.718 14.206 18.584
2 Erwachsene, 1 Kind 32.311 27.862 79.336
2 Erwachsene, 2 Kinder 29.167 24.991 130.301
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 27.021 21.460 75.682
Sonstige Haushalte mit Kindern 25.930 20.637 49.392
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 25.786 21.973 109.727
mittel besiedelt 31.735 28.449 329.910
dünn besiedelt 29.010 26.272 319.681
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 8: Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Österreich
Soziodemographische Merkmale Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Österreich - Median (in Euro)
nach sozialen Transfers vor sozialen Transfers Anzahl der betroffenen Personen
Gesamt 30.832 28.013 8.963.855
Frauen 30.330 27.398 4.541.125
Männer 31.488 28.617 4.422.730
Geburtsland nicht Österreich 24.704 20.927 2.152.459
Geburtsland Österreich 33.657 31.183 5.857.891
ledig 31.902 29.052 2.541.959
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 32.800 30.267 3.844.684
verwitwet 27.478 26.175 479.280
geschieden 26.247 24.105 672.262
jünger 15 Jahre 27.564 22.730 1.321.392
jünger 20 Jahre 28.169 23.721 1.854.619
älter 14 und jünger 65 Jahre 32.328 29.226 6.031.440
älter 17 und jünger 65 Jahre 32.507 29.409 5.706.615
älter 65 Jahre 28.778 27.891 1.491.669
erwerbstätig 35.207 32.793 3.863.601
nicht erwerbstätig 27.098 22.530 1.031.758
Pensionisten 30.558 29.175 1.412.822
Einpersonenhaushalt 26.139 25.013 1.570.702
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 31.058 30.247 1.012.607
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 38.109 36.189 1.372.067
Andere Haushalte ohne Kinder 38.792 36.413 859.777
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 20.968 14.876 275.565
2 Erwachsene, 1 Kind 32.605 28.238 1.085.166
2 Erwachsene, 2 Kinder 30.685 26.727 1.353.654
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 24.097 18.552 791.482
Sonstige Haushalte mit Kindern 30.500 27.769 643.235
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 28.730 25.689 2.821.084
mittel besiedelt 31.335 28.334 2.745.226
dünn besiedelt 31.665 29.045 3.397.544
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

3.2.3 Äquivalisiertes Haushaltseinkommen - Verteilung und Bundesländervergleich

In den Abbildungen 5 und 6 sowie den Tabellen 9 und 10 sind die äquivalisierten Haushaltseinkommen vor und nach Einrechnung der sozialen Transferzahlungen dargestellt.
Wie man an den Einkommensperzentilen in Tirol erkennen kann, wirken sich die sozialen Transfers auf die unteren Einkommen deutlich stärker aus als auf die höheren Einkommen. Die 10% der Haushalte mit dem niedrigsten Einkommen erhielten rund 44% ihres Durchschnittseinkommens an Transferzahlungen ausbezahlt, bei den 10% der Haushalte mit dem höchsten Einkommen machten die sozialen Transfers nur zirka 4% des Durchschnittseinkommens aus. Diese Tatsache zeigt den positiven Umverteilungseffekt deutlich, denn durch die sozialen Transferzahlungen werden die Haushaltseinkommen etwas gleicher verteilt. Dies zeigen auch die beiden Verteilungsparameter, der Gini- Index und das S80S20- Verhältnis. Letztere zeigt, dass die Summe der äquivalisierten Einkommen jener 20% der Haushalte mit den höchsten Einkommen vor den sozialen Transferzahlungen etwa mal so hoch ist wie jene der 20% der Haushalte mit den niedrigsten Enkommen. Nach Einrechnung der sozialen Transfers reduziert sich dieser Faktor auf 3,7.

Abbildung 5: Verteilung des äquivalisierten Einkommens vor sozialen Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.


Tabelle 9: Äquivalisiertes Haushaltseinkommen vor sozialen Transfers - Verteilung
...% der Haushalte im Bundesland verfügen über weniger als ... Euro Äquivalisiertes Haushaltseinkommen vor sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Steiermark Niederösterreich Wien Österreich
10% 15.393 13.079 7.106 10.160 11.966 13.076 11.743 13.106 3.026 9.852
25% 23.695 20.065 18.604 19.207 18.196 19.701 19.399 20.668 12.783 18.596
50% 30.624 29.113 29.303 27.789 26.891 28.453 27.903 29.166 25.440 28.013
75% 40.668 38.225 37.422 38.261 37.429 39.593 38.467 39.908 38.264 38.824
90% 52.726 52.236 48.338 49.973 47.261 50.112 50.895 53.904 52.982 51.610
Gini-Index 27,2 31,2 31,8 30,9 30,4 31,1 33,0 32,1 41,5 33,8
S80S20-Verhältnis 4,1 5,3 7,3 5,8 5,3 5,2 6,1 5,8 17,2 7,1

Abbildung 6: Verteilung des äquivalisierten Einkommens nach sozialen Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.


Tabelle 10: Äquivalisiertes Haushaltseinkommen nach sozialen Transfers - Verteilung
...% der Haushalte im Bundesland verfügen über weniger als ... Euro Äquivalisiertes Haushaltseinkommen nach sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Steiermark Niederösterreich Wien Österreich
10% 20.560 18.475 13.498 16.615 17.239 17.844 16.952 17.776 12.517 16.046
25% 26.013 23.846 23.043 22.615 22.627 23.857 23.471 24.113 18.919 22.691
50% 33.625 31.899 31.837 30.852 29.895 31.039 31.149 31.988 28.474 30.832
75% 43.294 40.653 39.845 40.307 39.217 41.211 40.191 41.734 40.570 40.775
90% 54.794 54.021 50.334 51.486 49.315 51.377 52.278 55.436 54.580 53.052
Gini-Index 23,8 26,3 26,3 25,7 25,5 26,2 27,6 27,6 32,8 28,1
S80S20-Verhältnis 3,1 3,6 4,2 3,7 3,7 3,7 4,1 4,1 5,8 4,3

3.2.4 Äquivalisiertes Haushaltseinkommen - Zeitliche Entwicklung

In Grafik 7 ist die zeitliche Entwicklung des äquivalisierten Haushaltseinkommens inklusive sozialer Transfers für Tirol und Österreich abgebildet. Die hellblauen bzw. hellroten Flächen stellen die jeweiligen 95%- Konfidenzintervalle dar. Die Grenzen des Konfidenzintervalls werden durch die entsprechenden Quantile (2,5%- und 97,5%-Quantil) der Bootstrap-Verteilung bestimmt.

Abbildung 7: Entwicklung des äquivalisierten Einkommens inkl. sozialer Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung des äquivalisierten Einkommens inkl. sozialer Transfers
Periode Äquivalisiertes Einkommen (inkl. sozialer Transfers) in Euro
in Tirol in Österreich
2010 - 2012 21.213 21.443
2011 - 2013 21.469 21.781
2012 - 2014 21.921 22.364
2013 - 2015 22.031 22.848
2014 - 2016 22.076 23.388
2015 - 2017 22.717 23.902
2016 - 2018 23.582 24.540
2017 - 2019 24.797 25.219
2018 - 2020 25.348 25.820
2019 - 2021 25.696 26.571
2020 - 2022 25.875 27.276
2021 - 2023 27.284 28.905
2022 - 2024 29.895 30.832

3.2.5 Äquivalisiertes Haushaltseinkommen - Entwicklung der Einkommensperzentile

Die Einkommensperzentile zeigen das mittlere Einkommen verschiedener ausgewählter Einkommensgruppen. Das Perzentil P10 repräsentiert beispielsweise die Summe der Einkommen, die von den zehn Prozent der Bevölkerung mit dem niedrigsten Einkommen erzielt wird, P90 respektive jene Summe der zehn Prozent mit dem höchsten Einkommen. In Abbildung 8 ist die Entwicklung der Perzentile für Tirol dargestelt. Es zeigt sich, dass in Tirol in den letzten Jahren die niedrigeren Einkommen stärker gestiegen sind als die höheren Einkommen. Vor allem die niedrigsten Einkommen, repräsentiert durch das Perzentil P10, sind in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als das Perzentil P90, das für die höchsten Einkommen steht. Längerfristig würde diese Entwicklung zu einer gerechteren Einkommensverteilung führen.
Auf Bundesebene konnte kein stärkeres Wachstum der niedrigsten Einkommen festgestellt werden. Die Einkommen jener 10% der Bevölkerung mit dem niedrigsten Einkommen stiegen in den letzten Jahren etwa gleich stark wie die Einkommen jener 25% der Bevölkerung mit dem höchsten Einkommen, wie aus Abbildung 9 ersichtlich.

Abbildung 8: Entwicklung der Einkommensperzentile des äquivalisierten Haushaltseinkommens in Tirol

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung der Einkommensperzentile des äquivalisierten Haushaltseinkommens in Tirol
Periode Index der Einkommensperzentile, Periode 2010-2012 = 100, in Tirol
Perzentil 10 Perzentil 25 Perzentil 50 Perzentil 75 Perzentil 90
2010 - 2012 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
2011 - 2013 101,3 103,2 101,2 102,9 99,9
2012 - 2014 107,4 107,9 103,3 104,2 101,6
2013 - 2015 104,5 109,4 103,9 103,8 102,1
2014 - 2016 107,4 109,5 104,1 101,2 103,4
2015 - 2017 105,8 111,2 107,1 101,8 102,7
2016 - 2018 113,5 115,5 111,2 105,4 104,6
2017 - 2019 120,0 119,5 116,9 111,2 108,1
2018 - 2020 124,1 121,1 119,5 114,3 110,6
2019 - 2021 125,4 123,7 121,1 115,5 110,3
2020 - 2022 126,1 124,9 122,0 118,2 112,4
2021 - 2023 136,9 135,2 128,6 125,6 117,9
2022 - 2024 150,6 146,3 140,9 135,9 127,7

Abbildung 9: Entwicklung der Einkommensperzentile des äquivalisierten Haushaltseinkommens in Österreich

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung der Einkommensperzentile des äquivalisierten Haushaltseinkommens in Österreich
Periode Index der Einkommensperzentile, Periode 2010-2012 = 100, in Österreich
Perzentil 10 Perzentil 25 Perzentil 50 Perzentil 75 Perzentil 90
2010 - 2012 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
2011 - 2013 102,1 101,9 101,6 101,7 101,1
2012 - 2014 105,1 105,1 104,3 104,1 104,2
2013 - 2015 107,3 107,3 106,6 106,1 104,9
2014 - 2016 110,6 109,2 109,1 108,4 106,3
2015 - 2017 112,8 111,4 111,5 111,1 108,1
2016 - 2018 115,5 114,3 114,4 113,8 111,7
2017 - 2019 118,1 118,0 117,6 117,1 115,3
2018 - 2020 120,4 121,4 120,4 120,0 118,5
2019 - 2021 122,9 125,3 123,9 123,1 121,3
2020 - 2022 124,8 128,0 127,2 126,5 124,2
2021 - 2023 132,7 135,1 134,8 132,8 129,6
2022 - 2024 141,8 144,2 143,8 141,9 138,2

3.2.6 Äquivalisierte soziale Transferzahlungen an die Haushalte - Verteilung

Im folgenden werden die sozialen Transferzahlungen, die sich aus der Differenz des äquivalisierten Einkommens nach Transferzahlungen und dem äquivalisierten Einkommen vor sozialen Transfers errechnen, näher betrachtet. Dies passiert getrennt nach den Haushalten insgesamt, den Haushalten mit und ohne Kindern, um einen Eindruck über den Einfluss der Familienbeihilfe, die einen Teil der sozialen Transferzahlungen darstellt, zu bekommen.
Die folgenden Abbildungen bestehen jeweils aus drei Grafiken, wobei die erste Grafik den Anteil der Personen in der jeweiligen Einkommensklasse an der Gesamtbevölkerung darstellt. Die zweite Grafik zeigt an, wieviele Personen in einer Einkommensklasse soziale Transferzahlungen erhalten. Die Boxplot Grafik gibt einen Überblick über die Höhe und Verteilung der sozialen Transferzahlungen in den jeweiligen Einkommensklassen. Bei den Einkommensklassen handelt es sich um das äquivalisierte Haushaltseinkommen, also jenes Einkommen, das jedem einzelnen Mitglied des Haushaltes jährlich zur Verfügung steht. Analog dazu gilt dieselbe Interpretation auch für die Höhe der sozialen Transferzahlungen.

Erwartungsgemäß nimmt die Höhe der Transferzahlungen mit der Höhe der Einkommen ab. Eine Ausnahme bilden in Tirol Haushalte mit Kindern in der höchsten Einkommensklasse (siehe Abb. 11). Grund dafür dürfte sein, dass diese Haushalte kinderreicher sind und damit mehr Familienbeihilfe, die einkommensunabhängig ausbezahlt wird, erhalten. Interessanterweise liegt die Höhe der sozialen Transfers in Haushalten ohne Kinder in der Einkommensklasse bis 15.000 Euro jährlich in Tirol deutlich unter dem Durchschnitt von Österreich, in den höheren Einkommensklassen jedoch deutlich darüber (siehe Abb. 12) .
Der reziproke Zusammenhang zwischen sozialen Transferzahlungen und dem äquivalisierten Haushaltseinkommen trägt zur Verringerung der Einkommenskonzentration bei und führt somit zu einer gerechteren Verteilung der Einkommen.

Abbildung 10: Verteilung der sozialen Transfers nach Einkommensklassen in Haushalten - insgesamt

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.
Tabelle 11: Soziale Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - insgesamt
...% der Personen erhalten weniger als ... Euro an sozialen Transfers jährliches äquivalisiertes Einkommen in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 625 450 233 233 627 228 217 217
25% 1.524 965 415 419 3.157 812 571 290
50% 5.732 2.916 1.586 807 6.522 2.749 1.698 803
75% 10.708 4.402 2.789 2.675 11.082 5.079 2.937 2.392
90% 14.607 7.238 4.386 4.428 15.236 8.436 4.799 3.756

Abbildung 11: Verteilung der sozialen Transfers nach Einkommensklassen in Haushalten - Haushalte mit Kindern

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.
Tabelle 12: Soziale Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - Haushalte mit Kindern
...% der Personen erhalten weniger als ... Euro an sozialen Transfers jährliches äquivalisiertes Einkommen in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 2.105 2.010 1.356 969 1.710 1.619 1.523 1.381
25% 4.084 2.743 1.867 1.875 4.189 2.552 1.805 1.660
50% 7.005 3.405 2.719 2.741 6.624 3.555 2.643 2.595
75% 10.219 5.373 3.396 4.708 10.061 5.781 3.444 3.392
90% 13.548 7.262 5.391 5.515 13.171 8.872 5.635 5.319

Abbildung 12: Verteilung der sozialen Transfers nach Einkommensklassen in Haushalten - Haushalte ohne Kinder

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.
Tabelle 13: Soziale Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - Haushalte ohne Kinder
...% der Personen erhalten weniger als ... Euro an sozialen Transfers jährliches äquivalisiertes Einkommen in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 228 217 217 228 270 217 217 216
25% 306 233 289 296 1.117 233 289 289
50% 3.528 889 501 332 6.219 916 639 379
75% 10.082 3.412 1.395 647 13.579 3.203 1.743 914
90% 15.134 5.603 3.382 2.052 19.785 8.332 4.021 2.584

4 Armutsgefährdung

Armutsgefährdung wird normalerweise über das Einkommen definiert. Internationale Konventionen legen fest, dass Menschen, die weniger als 60% des Median-Äquivalenzeinkommens zur Verfügung haben, als armutsgefährdet gelten. Diese Festlegung der Armutsgefährdungsschwelle ermöglicht vergleichbare Statistiken auf EU-Ebene. Der Anteil jener Personen an der Gesamtzahl der Untersuchungseinheiten, deren Einkommen niedriger als dieser Schwellenwert ist, wird als Armutsgefährdungsquote bezeichnet.

Wichtig: Weder die Armutsgefährdungsquote noch die Armutsgefährdungsschwelle sagen etwas über das Ausmaß an Armut aus, dem die betroffenen Personen ausgeliefert sind.

Kritisch ist anzumerken, dass bei Fokussierung auf einen eindimensionalen Parameter bei der Erfassung eines multidimensionalen Phänomens wie Armut verschiedene Lebenslagen und Bedürfnisse, die Möglichkeiten des Einzelnen mit den vorhandenen Ressourcen zu wirtschaften, sowie Vermögen oder Verschuldung nicht berücksichtigt werden.

Die Armutsgefährdung (nach Sozialleistungen) stellt den ersten Teilbereich der breiter gefassten Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung dar, die von der EU in der Europa 2030-Strategie zur Reduzierung von Armut in Europa festgehalten wurde und in einem späteren Kapitel geauer behandelt wird.

4.1 Die einkommensbezogene Armut - Die „Schwelle“ für einen Einpersonenhaushalt liegt bei € 18.499 pro Jahr

Im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2024 lag der Median des Äquivalenzeinkommens bei 29.895 Euro. Das österreichweite äquivalisierte Medianeinkommen liegt mit € 30.832 jährlich etwas höher als in Tirol. Im Sinne der o.g. 60%- Schwelle errechnet sich daraus eine Armutsgefährdungsschwelle für einen Einpersonenhaushalt von € 18.499 pro Jahr (= € 1.542/Monat) 1. Dieser Wert dient in weiterer Folge auch für das Bundesland Tirol als Referenzwert.

Gemessen am österreichischen Medianeinkommen und im Hinblick auf die gewählte Definition von monetärer Armut sind in Tirol ca. 101.937 Personen (13,4% der Wohnbevölkerung) als armutsgefährdet zu bezeichnen. In Österreich sind im Durchschnitt der Jahre 2022 bis 2024 in Summe 1.313.506 Personen, was einem Anteil von 14,7% der Wohnbevölkerung entspricht, armutsgefährdet. Der Anteil der armutsgefährdeten Personen an der Wohnbevölkerung in Prozent ausgedrückt wird als Armutsgefährdungsquote bezeichnet.

Das mittlere jährliche Einkommen aller armutsgefährdeten Personen in Tirol liegt bei 14.923 Euro. Je niedriger das Einkommen jener Menschen ist, die unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegen, desto größer wird die so genannte Armutsgefährdungslücke. Das ist die Differenz zwischen dem Durchschnittseinkommen der Armutsgefährdeten und der Armutsgefährdungsschwelle.

Die Armutsgefährdungslücke bietet eine Möglichkeit, das Ausmaß an Armut in Zahlen auszudrücken, denn je größer diese Lücke ist, desto niederer ist das Durchschnittseinkommen aller von Armut betroffenen Personen eines Landes. Die Armutsgefährdungslücke beträgt in den Jahren 2022-2024 in Tirol ca. 19,3%. Mit anderen Worten verfügt die Hälfte der armutsgefährdeten TirolerInnen über ein Äquivalenzeinkommen von weniger als 80,7% der Armutsgefährdungsschwelle.

Im Vergleich mit Österreich weist Tirol eine deutlich niedrigere Armutsgefährdungslücke auf. Die von Armutsgefährdung betroffenen Personen in Tirol erreichen ein etwas höheres medianes Einkommen als im Bundesschnitt.

In den Tabellen 14 bis 17 sind die Armutsgefährdungsquoten, Armutsgefährdungslücken, die medianen Einkommen sowie die betroffenen Personen vor und nach den sozialen Transferzahlungen dargestellt. Dies erlaubt unter anderem eine Abschätzung der Wirkung der staatlichen Transferleistungen auf die monetären Armutsparameter. Die Tabellen und Abbildungen auf Ebene der Bundesländer sowie die der Zeitreihen bilden die Ergebnisse inklusive der sozialen Transferleistungen ab.

Tabelle 14: Armutsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen vor Sozialtransfers in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Gesamt 26,6 37,0 11.651 201.799
Frauen 28,5 32,3 12.527 107.339
Männer 24,7 38,8 11.325 94.460
Geburtsland nicht Österreich 44,1 38,1 11.450 85.845
Geburtsland Österreich 17,5 32,5 12.496 83.976
ledig 23,8 46,5 9.889 50.870
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 23,7 34,1 12.190 78.679
verwitwet (30,9) (31,5) (12.681) (10.530)
geschieden 27,1 36,2 11.795 14.558
jünger 15 Jahre 38,8 38,3 11.411 45.371
jünger 20 Jahre 34,7 37,6 11.538 58.844
älter 14 und jünger 65 Jahre 23,5 41,1 10.888 118.641
älter 17 und jünger 65 Jahre 23,6 44,7 10.233 111.306
älter 65 Jahre 27,5 24,7 13.934 35.592
erwerbstätig 16,8 32,3 12.529 57.340
nicht erwerbstätig 37,9 48,2 9.589 31.218
Pensionisten 30,1 32,3 12.525 33.209
Einpersonenhaushalt 30,5 42,3 10.677 38.207
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 23,0 29,8 12.984 21.041
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (16,1) (46,2) (9.960) (16.757)
Andere Haushalte ohne Kinder 14,4 (x) (x) 12.554
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 64,2 47,0 9.796 12.001
2 Erwachsene, 1 Kind 23,5 17,5 15.266 19.503
2 Erwachsene, 2 Kinder 25,2 56,0 8.145 33.135
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 35,0 45,8 10.023 26.854
Sonstige Haushalte mit Kindern 45,2 (x) (x) 22.148
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 42,8 30,5 12.854 46.837
mittel besiedelt 23,7 43,7 10.418 78.163
dünn besiedelt 24,1 31,2 12.723 76.800
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 15: Armutsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen nach Sozialtransfers in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Gesamt 13,4 19,3 14.923 101.937
Frauen 15,0 19,9 14.824 56.618
Männer 11,8 22,0 14.423 45.318
Geburtsland nicht Österreich 24,3 22,8 14.274 46.854
Geburtsland Österreich 9,6 16,8 15.393 46.042
ledig 13,5 25,8 13.721 28.803
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 11,3 19,8 14.833 37.691
verwitwet (23,7) (29,3) (13.083) (8.016)
geschieden (20,5) (18,4) (15.087) (10.990)
jünger 15 Jahre 13,6 6,7 17.259 15.709
jünger 20 Jahre 12,5 10,8 16.506 21.114
älter 14 und jünger 65 Jahre 10,4 22,8 14.282 52.700
älter 17 und jünger 65 Jahre 10,4 23,8 14.088 49.176
älter 65 Jahre 24,5 20,7 14.663 31.625
erwerbstätig 7,7 18,0 15.172 26.484
nicht erwerbstätig (15,9) (25,2) (13.840) (13.331)
Pensionisten 26,0 29,2 13.095 26.000
Einpersonenhaushalt 25,1 23,6 14.127 31.439
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 20,3 26,3 13.630 18.592
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (9,5) (19,3) (14.922) (9.829)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (51,7) (16,3) (15.484) (9.719)
2 Erwachsene, 1 Kind (8,9) (11,0) (16.467) (7.156)
2 Erwachsene, 2 Kinder (6,8) (42,2) (10.690) (9.026)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 8,2 9,9 16.677 6.277
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (19,9) (18,9) (15.009) (21.957)
mittel besiedelt 11,8 17,7 15.221 39.062
dünn besiedelt 12,8 25,3 13.815 40.918
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 16: Armutsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen vor Sozialtransfers in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Gesamt 24,7 53,5 8.611 2.211.600
Frauen 25,4 47,8 9.663 1.151.497
Männer 24,0 58,1 7.748 1.060.102
Geburtsland nicht Österreich 42,8 58,4 7.701 918.180
Geburtsland Österreich 16,4 39,7 11.158 959.136
ledig 24,5 60,2 7.370 623.821
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 19,2 50,0 9.246 736.661
verwitwet 23,3 26,0 13.695 111.489
geschieden 34,8 41,7 10.792 234.101
jünger 15 Jahre 35,9 60,8 7.246 474.980
jünger 20 Jahre 34,2 62,3 6.967 633.692
älter 14 und jünger 65 Jahre 23,6 58,0 7.764 1.425.331
älter 17 und jünger 65 Jahre 23,2 57,7 7.822 1.325.523
älter 65 Jahre 19,4 23,9 14.076 290.000
erwerbstätig 13,7 45,0 10.181 532.170
nicht erwerbstätig 40,4 69,2 5.707 414.864
Pensionisten 21,3 31,4 12.684 311.345
Einpersonenhaushalt 31,9 43,6 10.429 501.109
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 14,7 28,5 13.227 149.079
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 14,5 39,1 11.269 199.109
Andere Haushalte ohne Kinder 10,0 45,6 10.072 86.825
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 60,3 64,9 6.493 165.927
2 Erwachsene, 1 Kind 21,0 53,2 8.649 227.237
2 Erwachsene, 2 Kinder 23,9 55,5 8.227 324.269
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 48,5 61,0 7.213 383.726
Sonstige Haushalte mit Kindern 27,2 59,9 7.410 174.720
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 34,1 62,4 6.950 961.710
mittel besiedelt 23,3 44,7 10.232 639.503
dünn besiedelt 18,0 39,6 11.168 610.386
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 17: Armutsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen nach Sozialtransfers in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Gesamt 14,7 22,0 14.432 1.313.506
Frauen 15,5 20,7 14.669 704.262
Männer 13,8 23,3 14.183 609.244
Geburtsland nicht Österreich 27,8 26,4 13.607 585.505
Geburtsland Österreich 9,4 19,7 14.846 549.152
ledig 15,3 24,2 14.017 389.507
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 10,6 22,3 14.366 407.592
verwitwet 17,4 20,2 14.770 83.503
geschieden 24,5 19,3 14.927 165.035
jünger 15 Jahre 18,8 21,6 14.501 247.928
jünger 20 Jahre 18,8 22,6 14.322 348.457
älter 14 und jünger 65 Jahre 13,4 23,2 14.206 806.580
älter 17 und jünger 65 Jahre 13,0 22,6 14.325 742.684
älter 65 Jahre 16,2 19,8 14.844 242.226
erwerbstätig 7,5 22,5 14.334 292.585
nicht erwerbstätig 22,8 23,5 14.154 232.443
Pensionisten 15,0 24,3 14.008 225.210
Einpersonenhaushalt 24,6 22,0 14.431 386.013
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 11,6 21,2 14.577 117.819
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 7,7 25,6 13.759 105.478
Andere Haushalte ohne Kinder 3,5 29,6 13.029 30.704
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 36,9 23,6 14.140 101.568
2 Erwachsene, 1 Kind 9,1 26,1 13.675 99.147
2 Erwachsene, 2 Kinder 10,9 19,1 14.975 148.022
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 28,8 23,4 14.164 228.524
Sonstige Haushalte mit Kindern 15,0 24,9 13.885 96.630
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 21,9 24,6 13.954 618.138
mittel besiedelt 12,1 20,8 14.660 332.749
dünn besiedelt 10,7 19,7 14.860 362.618
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

4.1.1 Armutsgefährdung - Verteilung und Bundesländervergleich

In Abbildung 13 sind die Armutsgefährdungsquoten in den Bundesländern dargestellt. Die Error-bars repräsentieren jeweils das 95%- Konfidenzintervall. Wenn sich die Fehlerbalken (Error-bars) der Bundesländer nicht überlappen, sind die Unterschiede der Gefährdungsquoten statistisch signifikant. In den kleineren Bundesländern ist aufgrund der geringeren Stichprobengröße die Schwankungsbreite entsprechend größer.
Lesebeispiel:
Zwischen dem Burgenland und Kärnten gibt es keine Überlappung der Fehlerbalken, d.h. der Unterschied in der Armutsgefährdungsquote zwischen diesen beiden Bundesländern ist statistisch signifikant.
Tabelle 18 stellt die Armutsgefährdungsquote, die Armutsgefährdungslücke und die Anzahl der betroffenen Personen mit ihrem Medianeinkommen in den Bundesländern dar.

Abbildung 13: Verteilung der Armutsgefährdungsquote

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Tabelle 18: Armutsgefährdung in den Bundesländern
Bundesland Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Burgenland 7,3 21,0 21.518 14.618
Vorarlberg 17,0 35,8 68.462 11.883
Salzburg 9,4 21,5 52.271 14.514
Kärnten 14,1 17,4 78.759 15.286
Tirol 13,4 19,3 101.937 14.923
Steiermark 13,2 19,4 163.866 14.912
Oberösterreich 12,0 16,0 179.508 15.535
Niederösterreich 11,4 21,5 193.909 14.514
Wien 23,3 26,3 453.274 13.635
Österreich 14,7 22,0 1.313.506 14.432

4.1.2 Armutsgefährdung - Zeitliche Entwicklung

4.1.2.1 Zeitreihe der 3- jährigen Durchschnitte

Die folgende Grafik 14 stellt die zeitliche Entwicklung der 3- jährigen Durchschnitte der Armutsgefährdungsquote dar. Es zeigt sich ein recht konstanter Verlauf der Quote über die Zeit. Die erhöhte Volatilität in Tirol ist der geringen Stichprobengröße geschuldet. Die hellroten bzw. hellblauen Flächen repräsentieren die mittels Bootstrapping ermittelten jeweiligen 95%- Konfidenzbänder. Die Grenzen des Konfidenzintervalls werden durch die entsprechenden Quantile (2,5%- und 97,5%-Quantil) der Bootstrap-Verteilung bestimmt.

Abbildung 14: Entwicklung der Armutsgefährdungsquote (3- jährige Durchschnitte)

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung der Armutsgefährdungsquote (3- jährige Durchschnitte)
Periode Armutsgefährdungsquote in %
in Tirol in Österreich
2010 - 2012 13,5 14,5
2011 - 2013 13,7 14,4
2012 - 2014 12,4 14,3
2013 - 2015 13,9 14,1
2014 - 2016 15,0 14,0
2015 - 2017 16,1 14,1
2016 - 2018 15,1 14,3
2017 - 2019 13,7 14,0
2018 - 2020 12,9 13,9
2019 - 2021 13,5 14,0
2020 - 2022 14,5 14,5
2021 - 2023 14,8 14,8
2022 - 2024 13,4 14,7
4.1.2.2 Zeitreihe der Einzeljahre seit Beginn der Erhebung

In Grafik 15 ist die zeitliche Entwicklung der Armutsgefährdungsquote in Einzeljahren seit Beginn der Erhebung dargestellt. Die hohe Schwankungsbreite in den Tiroler Daten sind mit der relativ kleinen Stichprobe für Tirol zu erklären. In der Grafik ist zudem ein deutlicher Strukturbruch zwischen 2007 und 2008 erkennbar. Dieser ist auf eine Änderung der Datenerhebung zurückzuführen. Bis 2007 stützten sich die für die Berechnung der Armutsgefährdungsquote erforderlichen einkommensrelevanten Merkmale auf Befragungen der in der Stichprobe enthaltenen Personen. Mit der Erhebung 2008 wurden diese Merkmale erstmals nicht mehr durch Befragungen, sondern durch Auswertungen der jeweiligen statistischen Register gewonnen.

Die Plausibilisierung der Daten zeigte, dass Personen mit sehr niedrigen Einkommen in Befragungen tendenziell höhere Einkommen angaben, als tatsächlich vorlagen. Dadurch fiel die Armutsgefährdungsquote ab 2008 sowohl in Tirol als auch österreichweit deutlich höher aus. Ebenso wurde festgestellt, dass Personen mit sehr hohen Einkommen in Befragungen eher niedrigere Werte angaben. Diese Verzerrung beeinflusst zwar nicht die Armutsgefährdungsquote, wirkt sich jedoch auf bestimmte verteilungsrelevante Einkommensparameter aus.

Abbildung 15: Entwicklung der Armutsgefährdungsquote (Einzeljahre)

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.

4.1.3 Dauerhafte Armutsgefährdung

Der Indikator „dauerhafte Armutsgefährdung“ (Persistent at-risk-of-poverty rate) wird europaweit von Eurostat berechnet und veröffentlicht.
Als dauerhaft armutsgefährdet gelten Personen, die im Erhebungsjahr sowie in mindestens zwei der drei vorangegangenen Jahre von Armutsgefährdung betroffen waren. Der Indikator „Dauerhafte Armutsgefährdung“ kann definitionsgemäß nur für Personen berechnet werden, die über vier aufeinanderfolgende Jahre hinweg an der Befragung teilgenommen haben. In dieser Arbeit betrifft dies die Personen, die in den Jahren 2021, 2022, 2023 und 2024 an der Erhebung mitgewirkt haben.

Im Jahr 2024 waren in Tirol 54.880 Personen - das entspricht 7,8% der Bevölkerung - dauerhaft armutsgefährdet. Österreichweit waren es 762.952 Personen bzw. 9,1% der Bevölkerung.

5 Deprivation

Armut kann auch als mangelnde Teilhabe innerhalb einer Gesellschaft definiert werden. Als Grundlage für dieses Konzept wird meist die vom Britischen Forscher Peter Townsend (1979) formulierte Definition verwendet (siehe Townsend (1979)): Armut wird dann angenommen, wenn die verfügbaren Ressourcen nicht ausreichen, um den in einer Gesellschaft üblichen Lebensstandard zu erreichen.

5.1 Materielle und soziale Deprivation

Der Indikator für materielle und soziale Deprivation berücksichtigt die Nicht-Leistbarkeit von mindestens 5 von 13 von der EU festgelegten Grundbedürfnissen, die einen europäischen Mindestlebensstandard definieren. Von den 13 Grundbedürfnissen werden 7 auf Haushalts- und 6 auf Personenebene erhoben. Gegenstand der Erhebung sind alle Personen ab 16 Jahren.

Für den Haushalt ist Folgendes finanziell nicht leistbar:

  • Unerwartete Ausgaben in der Höhe von 1.390 Euro zu tätigen

  • Einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren

  • Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen

  • Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu essen

  • Die Wohnung angemessen warm zu halten

  • Abgenützte Möbel zu ersetzen

  • Ein Auto zu besitzen

Für Personen ab 16 Jahren ist Folgendes nicht leistbar:

  • Eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben

  • Abgenutzte Kleidung zu ersetzen

  • Zwei Paar passende Schuhe zu besitzen

  • Jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben

  • Regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben

  • Einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen

Die Tabelle 19 zeigt die Betroffenheit von materieller und sozialer Deprivation in Tirol. In Tabelle 20 sind für Vergleichszwecke die Werte von Österreich dargestellt.
Demnach stellen für etwa 21,0% der Tiroler:innen unerwartete Ausgaben in der Höhe von 1.370 Euro ein Problem dar. Rund 15,9% können es sich nicht leisten einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren und 3,4% sind mit Zahlungen im Rückstand. Zirka 4,7% können es sich nicht leisten, jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu konsumieren. Die Heizkosten sind für 1,7% der Tiroler:innen nicht leistbar. Etwa 8,1% der Bevölkerung ist es nicht möglich, abgenutzte Möbel zu ersetzen und rund 4,7% können es sich nicht leisten, ein Auto zu besitzen. Eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben, ist für 0,8% der Bevölkerung nicht leistbar. Für 2,5% der Tiroler:innen ist es aus finanziellen Gründen nicht möglich, abgenutzte Kleidung zu ersetzen und etwa 0,5% können es sich nicht leisten, zwei Paar passende Schuhe zu besitzen. Jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben, ist für 4,6% der Bevölkerung nicht möglich und 8,8% ist es finanziell nicht möglich, regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben. Rund 3,1% der Tiroler:innen verfügen nicht über die finanziellen Mittel, sich einmal im Monat mit Freund:innen oder Familie zum Essen oder Trinken zu treffen.

Tabelle 19: Materielle und soziale Deprivation in Tirol
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Haushalt kann sich nicht leisten ...
unerwartete Ausgaben zu tätigen 159.370 21,0 114.941 17,5 44.430 43,3
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 121.109 15,9 85.541 13,0 35.567 34,8
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 25.614 3,4 22.522 3,4 3.092 3,3
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 35.951 4,7 17.533 2,7 18.419 17,9
die Wohnung angemessen warm zu halten 13.230 1,7 10.498 1,6 2.732 2,7
abgenützte Möbel zu ersetzen 61.486 8,1 43.662 6,6 17.824 17,5
ein Auto zu besitzen 35.399 4,7 17.766 2,7 17.633 17,3
Person kann sich nicht leisten ... ¹
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben (4.771) (0,8) (3.586) (0,6) (1.185) (1,4)
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 15.665 2,5 11.184 2,0 4.481 5,3
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen (3.293) (0,5) (2.353) (0,4) (940) (1,0)
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 29.315 4,6 18.741 3,4 10.573 12,6
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 55.508 8,8 35.995 6,6 19.513 22,7
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 19.763 3,1 9.970 1,8 9.793 11,8
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    ¹ Die Merkmale auf Personenebene wurden für alle Personen im Alter von 16 Jahren und mehr erhoben.
Tabelle 20: Materielle und soziale Deprivation in Österreich
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Haushalt kann sich nicht leisten ...
unerwartete Ausgaben zu tätigen 1.875.282 20,9 1.216.878 15,9 658.404 50,1
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 1.567.094 17,5 1.029.603 13,4 537.491 40,9
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 569.396 6,3 350.386 4,6 219.010 16,7
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 416.157 4,6 246.041 3,2 170.116 12,9
die Wohnung angemessen warm zu halten 316.462 3,5 207.983 2,7 108.479 8,3
abgenützte Möbel zu ersetzen 846.599 9,4 502.185 6,6 344.415 26,2
ein Auto zu besitzen 470.642 5,2 207.352 2,7 263.290 20,1
Person kann sich nicht leisten ... ¹
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben 113.092 1,5 59.464 0,9 53.627 5,1
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 345.836 4,6 199.927 3,1 145.909 14,0
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen 68.448 0,9 42.949 0,7 25.499 2,4
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 490.734 6,5 292.761 4,5 197.973 19,0
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 794.726 10,5 494.536 7,6 300.190 28,7
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 262.720 3,5 158.425 2,4 104.295 10,0
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    ¹ Die Merkmale auf Personenebene wurden für alle Personen im Alter von 16 Jahren und mehr erhoben.

Wenn, wie eingangs erwähnt, 5 der 13 von der EU definierten Grundbedürfnisse aus finanziellen Gründen nicht erfüllt werden können, gilt man als materiell und sozial depriviert.
In Tirol gelten demnach 33.894 Personen (4,5% der Bevölkerung) als materiell und sozial depriviert. Das Medianeinkommen dieser Personen beläuft sich auf 19.421 Euro jährlich. Mit einer Quote von 5,3% sind Frauen etwas mehr von materieller und sozialer Derivation betroffen als Männer (3,7%). Nicht in Österreich geborenen Personen weisen mit 9,6% eine sehr hohe Deprivationsquote auf. Eine ebenfalls hohe materielle und soziale Deprivation kann bei Personen festgestellt werden, die in dicht besiedelten Regionen leben (11,7%). Laut EU-Definition handelt es sich bei dicht besiedelten Regionen um Städte mit einer Mindestbevölkerung von 50.000 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von mindestens 1.500 Einwohnern pro km2. In Tirol trifft dies nur auf die Stadt Innsbruck zu.

In Tabelle 21 und 22 sind die von materieller und sozialer Deprivation betroffenen Personen nach soziodemografischen Merkmalen für Tirol und Österreich zusammengefasst.

Tabelle 21: Materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Materiell und sozial depriviert Quote in % betroffene Personen Medianeinkommen materiell und sozial depriviert Medianeinkommen nicht materiell und sozial depriviert
Gesamt 4,5 33.894 19.421 30.487
Frauen 5,3 19.772 19.735 29.720
Männer 3,7 14.123 20.245 31.302
Geburtsland nicht Österreich 9,6 18.914 16.657 27.327
Geburtsland Österreich 2,4 11.523 23.192 32.089
ledig 3,2 6.789 21.500 31.274
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 4,0 13.431 18.908 31.773
verwitwet 3,0 1.070 (x) 26.412
geschieden 9,3 4.960 20.241 28.310
jünger 15 Jahre 6,3 7.201 20.245 27.551
jünger 20 Jahre 5,0 8.401 20.245 28.617
älter 14 und jünger 65 Jahre 4,2 21.392 19.734 32.538
älter 17 und jünger 65 Jahre 4,3 20.394 19.865 32.690
älter 65 Jahre 3,7 4.779 17.857 26.110
erwerbstätig 2,9 9.824 20.895 34.015
nicht erwerbstätig 5,2 4.252 22.824 28.764
Pensionisten 3,7 4.914 23.594 25.662
Einpersonenhaushalt 7,2 9.023 19.707 26.322
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 1,1 976 (x) 28.241
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 0,9 939 (x) 36.304
Andere Haushalte ohne Kinder 4,3 3.452 (x) 39.626
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 7,5 1.355 32.499 18.718
2 Erwachsene, 1 Kind 7,9 6.477 16.467 33.969
2 Erwachsene, 2 Kinder 4,5 5.632 (x) 29.559
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 7,9 5.842 20.245 27.918
Sonstige Haushalte mit Kindern 0,4 197 (x) 25.930
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 11,7 12.921 14.528 27.648
mittel besiedelt 4,5 14.835 21.259 31.893
dünn besiedelt 1,9 6.139 21.978 29.346
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 22: Materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Materiell und sozial depriviert Quote in % betroffene Personen Medianeinkommen materiell und sozial depriviert Medianeinkommen nicht materiell und sozial depriviert
Gesamt 6,8 607.574 18.478 31.792
Frauen 7,3 330.225 18.280 31.310
Männer 6,3 277.349 18.724 32.331
Geburtsland nicht Österreich 13,6 274.513 17.734 26.234
Geburtsland Österreich 4,3 249.666 20.292 34.104
ledig 6,5 165.995 18.933 32.933
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 4,9 189.580 20.072 33.524
verwitwet 7,5 35.860 19.065 28.090
geschieden 15,2 102.277 17.628 28.909
jünger 15 Jahre 7,8 102.513 17.455 28.363
jünger 20 Jahre 7,6 141.361 17.052 29.048
älter 14 und jünger 65 Jahre 7,2 437.093 19.064 33.454
älter 17 und jünger 65 Jahre 7,2 410.410 19.408 33.641
älter 65 Jahre 4,1 62.079 17.384 29.380
erwerbstätig 3,7 141.391 23.697 35.742
nicht erwerbstätig 14,9 149.119 17.300 29.001
Pensionisten 5,5 83.837 21.413 31.302
Einpersonenhaushalt 11,4 179.172 17.339 27.424
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 2,5 25.421 19.324 31.440
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 4,9 66.857 22.592 38.766
Andere Haushalte ohne Kinder 4,4 37.026 24.706 39.462
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 21,7 59.926 17.042 22.180
2 Erwachsene, 1 Kind 4,0 43.236 22.643 33.187
2 Erwachsene, 2 Kinder 5,4 72.995 19.511 31.453
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 9,1 71.888 13.687 25.020
Sonstige Haushalte mit Kindern 7,9 51.054 18.148 31.576
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 11,5 323.918 17.111 30.801
mittel besiedelt 5,7 155.838 20.475 32.139
dünn besiedelt 3,8 127.818 20.815 32.163
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

5.2 Erhebliche materielle und soziale Deprivation

Die erhebliche materielle und soziale Deprivation ist der zweite Teilbereich der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung, die in der Europa 2030-Strategie zur Bekämpfung der Armut in Europa festgeschrieben wurde. Als erheblich materiell und sozial benachteiligt gelten Personen ab 16 Jahren, die sich aus finanziellen Gründen mindesten 7 der oben beschriebenen Grundbedürfnisse nicht leisten können.

Rund 15.747 Personen, das sind etwa 2,1% der Tiroler Wohnbevölkerung sind von erheblicher materieller und sozialer Deprivation betroffen. Sie erreichen ein Durchschnittseinkommen von 15.375 Euro jährlich.

In Tabelle 23 und 24 ist die Zahl der betroffenen Personen nach soziodemografischen Merkmalen für Tirol und Österreich zusammengefasst.

Tabelle 23: Erhebliche materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Erheblich materiell und sozial depriviert Quote in % betroffene Personen Medianeinkommen erheblich materiell und sozial depriviert Medianeinkommen nicht erheblich materiell und sozial depriviert
Gesamt 2,1 15.747 15.375 30.169
Frauen 2,3 8.484 15.009 29.149
Männer 1,9 7.264 21.014 30.908
Geburtsland nicht Österreich 5,4 9.807 15.009 26.271
Geburtsland Österreich 0,7 3.209 20.588 31.913
ledig 1,3 2.785 18.064 30.990
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 1,9 6.164 15.009 31.665
verwitwet 0,9 307 (x) 26.141
geschieden 4,6 2.488 20.940 27.804
jünger 15 Jahre 3,6 4.003 17.652 26.962
jünger 20 Jahre 2,8 4.653 19.149 28.313
älter 14 und jünger 65 Jahre 2,0 10.299 15.261 32.207
älter 17 und jünger 65 Jahre 2,1 9.744 15.009 32.476
älter 65 Jahre 0,9 1.225 18.486 25.879
erwerbstätig 1,1 3.718 15.009 33.659
nicht erwerbstätig 0,7 788 (x) 28.366
Pensionisten 0,7 1.130 (x) 25.615
Einpersonenhaushalt 2,2 2.743 20.544 25.955
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (x) (x) (x) 27.876
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 0,1 67 (x) 35.996
Andere Haushalte ohne Kinder 2,7 2.090 (x) 39.068
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 7,5 1.355 32.499 18.718
2 Erwachsene, 1 Kind 5,3 4.376 (x) 33.969
2 Erwachsene, 2 Kinder 1,8 2.342 (x) 29.408
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 3,8 2.774 (x) 27.298
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x) 25.930
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 7,4 8.133 15.009 27.081
mittel besiedelt 1,8 5.952 19.517 31.880
dünn besiedelt 0,5 1.662 22.053 29.010
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 24: Erhebliche materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Erheblich materiell und sozial depriviert Quote in % betroffene Personen Medianeinkommen erheblich materiell und sozial depriviert Medianeinkommen nicht erheblich materiell und sozial depriviert
Gesamt 3,2 290.976 16.627 31.317
Frauen 3,6 161.442 16.593 30.784
Männer 2,9 129.533 16.621 31.868
Geburtsland nicht Österreich 6,7 132.982 16.238 25.388
Geburtsland Österreich 1,9 108.780 17.471 33.837
ledig 2,9 74.898 16.650 32.343
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 2,2 83.998 17.269 33.129
verwitwet 2,9 14.045 17.829 27.750
geschieden 8,5 57.352 16.743 27.802
jünger 15 Jahre 4,1 54.021 16.322 27.944
jünger 20 Jahre 4,0 73.505 15.758 28.535
älter 14 und jünger 65 Jahre 3,5 208.465 16.693 32.884
älter 17 und jünger 65 Jahre 3,4 194.963 16.989 33.049
älter 65 Jahre 1,7 25.064 16.355 28.978
erwerbstätig 1,4 53.630 21.646 35.447
nicht erwerbstätig 7,8 78.055 15.567 28.136
Pensionisten 2,1 37.121 16.999 31.040
Einpersonenhaushalt 5,6 88.739 16.629 26.774
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 0,8 7.790 13.420 31.190
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 2,7 36.970 17.552 38.475
Andere Haushalte ohne Kinder 1,8 14.972 27.947 39.268
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 12,7 35.024 16.228 21.986
2 Erwachsene, 1 Kind 1,5 16.465 20.871 32.840
2 Erwachsene, 2 Kinder 2,2 29.824 16.221 31.085
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 5,1 40.265 12.529 24.729
Sonstige Haushalte mit Kindern 3,2 20.927 17.013 30.976
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 5,8 164.390 16.301 29.714
mittel besiedelt 2,6 70.911 17.858 31.660
dünn besiedelt 1,6 55.674 16.257 31.927
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

5.3 Deprivation in anderen Lebensbereichen

Neben dem oben definierten Mindestlebensstandard können auch in anderen Lebenssituationen Benachteiligungen auftreten. Die Deprivation gliedert sich in die Bereiche:

Ausstattung mit Konsumgütern: Erzwungener Verzicht auf als erstrebenswert geltende Güter (PKW, Handy oder Festnetztelefon, PC, Tablet oder Laptop, Waschmaschine)

Wohnungsprobleme: Kein Bad oder WC in der Wohnung, Schimmel oder Feuchtigkeit, usw.

Probleme im Wohnumfeld: Lärmbelästigung, Verschmutzung, Kriminalität, usw.

Gesundheitliche Beeinträchtigung: Sehr schlechter Gesundheitszustand, chronische Krankheit, usw.

In Tabelle 25 bis Tabelle 27 sind die Ergebnisse von Deprivation für Tirol zusammengefasst. Aufgrund der kleinen Stichprobe konnten nicht alle Bereiche für Tirol untersucht werden. Da sich in manchen Subgruppen eine sehr kleine Stichprobengröße ergibt, sollten diese Werte als „Richtwerte“ mit großen Schwankungsbreiten verstanden und auch dementsprechend interpretiert werden.
Die Tabellen 28 bis 30 zeigen die entsprechenden Österreichwerte.

Tabelle 25: Ausstattung mit Konsumgütern in Tirol
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Kann sich nicht leisten ...
ein Auto zu besitzen 35.399 4,7 17.766 2,7 17.633 17,3
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben (4.771) (0,8) (3.586) (0,6) (1.185) (1,4)
PC oder Laptop (19.932) (2,6) (7.749) (1,2) (12.183) (11,4)
Festnetztelefon oder Handy (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Waschmaschine (x) (x) (x) (x) (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 26: Deprivation im Bereich Wohnen in Tirol
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Beeinträchtigt durch ...
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 61.831 8,1 41.910 6,4 19.921 20,2
Dunkle Räume 49.529 6,5 34.601 5,2 14.928 14,8
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 151.545 19,9 129.424 19,6 22.121 22,4
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 64.954 8,5 57.180 8,7 7.774 8,0
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 33.015 4,3 30.030 4,5 2.986 3,2
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 27: Deprivation im Bereich Gesundheit in Tirol
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Stark beeinträchtigt durch ...
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 48.818 7,7 31.739 5,8 17.079 19,5
Chronische Krankheit vorhanden 225.115 35,6 188.440 34,5 36.675 42,8
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar (x) (x) (x) (x) (x) (x)
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Behinderung 51.315 8,1 37.329 6,8 13.986 16,0
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Behinderung: Subjektiv wahrgenommene starke Einschränkung bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens seit mindestens sechs Monaten.
Tabelle 28: Ausstattung mit Konsumgütern in Österreich
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Kann sich nicht leisten ...
ein Auto zu besitzen 470.642 5,2 207.352 2,7 263.290 20,1
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben 113.092 1,5 59.464 0,9 53.627 5,1
PC oder Laptop 215.709 2,4 99.844 1,3 115.864 8,8
Festnetztelefon oder Handy 20.414 0,2 13.486 0,2 6.928 0,5
Waschmaschine 41.352 0,5 23.434 0,3 17.917 1,4
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 29: Deprivation im Bereich Wohnen in Österreich
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Beeinträchtigt durch ...
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 931.781 10,4 710.852 9,3 220.929 16,8
Dunkle Räume 589.267 6,6 446.083 5,8 143.185 10,9
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 1.700.354 19,0 1.434.766 18,7 265.588 20,2
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 706.852 7,9 584.139 7,6 122.713 9,4
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 600.567 6,7 509.182 6,6 91.385 7,0
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 30: Deprivation im Bereich Gesundheit in Österreich
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Stark beeinträchtigt durch ...
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 627.307 8,3 457.834 7,1 169.473 16,2
Chronische Krankheit vorhanden 2.689.586 35,7 2.255.539 34,7 434.046 41,5
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar 51.875 0,7 27.964 0,4 23.910 2,3
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (14.486) (0,2) (8.965) (0,1) (5.521) (0,5)
Behinderung 637.706 8,5 492.228 7,6 145.478 13,9
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Behinderung: Subjektiv wahrgenommene starke Einschränkung bei Tätigkeiten des normalen Alltagslebens seit mindestens sechs Monaten.

Lesebeispiel anhand des Merkmals „Kann sich nicht leisten ein Auto zu besitzen“ (Tab. 25 bzw. Tab. 28):

4,7% aller Tiroler und Tirolerinnen geben an, sich kein Auto leisten zu können. 2,7% aller nicht armutsgefährdeten TirolerInnen sowie 17,3% aller Armutsgefährdeten können sich einen PKW nicht leisten.

6 Erwerbsintensität der Haushalte

Unter Erwerbsintensität eines Haushaltes versteht man den Anteil der Erwerbsmonate aller im Haushalt lebenden erwerbsfähigen Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren, an der im Haushalt maximal möglichen Erwerbszeit im Referenzjahr. Bei Personen mit Vollzeiterwerbstätigkeit wird unabhängig von den pro Monat tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden eine volle Erwerbsbeteiligung angenommen. Bei Teilzeitbeschäftigten werden die geleisteten Stunden durch 35 dividiert und anteilsmäßig eingerechnet.
Nicht berechnet wird die Erwerbsintensität für:

  • Personen, die gemäß ihrer Hauptaktivität in Pension sind

  • Pensionsbezieher:innen mit Ausnahme von Hinterbliebenenpensionen

  • Personen ab 60 Jahren, die nicht erwerbstätig sind und in deren Haushalt Pensionszahlungen die Haupteinnahmequelle sind

  • Personen bis 24 Jahre, deren derzeitige Hauptaktivität eine Ausbildung oder ein Studium ist.

Ausgewiesen werden die drei folgenden Kategorien:

  • Haushalte ohne Erwerbsbeteiligung

  • Haushalte deren Erwerbsintensität 20 oder weniger Prozent der maximal möglichen Erwerbsbeteiligung aufweist

  • Haushalte deren Erwerbsintensität 20 Prozent der maximal möglichen Erwerbsbeteiligung übersteigt.

Tabelle 31 und Tabelle 32 zeigen die Werte für Tirol und Österreich.

Tabelle 31: Erwerbsintensität der Tiroler Haushalte
Ausmaß der Erwerbsbeteiligung Anzahl der Haushalte absolut Anteil der Haushalte relativ
Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung 9.628 1,8
Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung 5.491 1,0
Haushalt mit größerer oder voller Erwerbsbeteiligung 525.872 97,2
Tabelle 32: Erwerbsintensität der Haushalte in Österreich
Ausmaß der Erwerbsbeteiligung Anzahl der Haushalte absolut Anteil der Haushalte relativ
Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung 297.645 4,6
Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung 76.676 1,2
Haushalt mit größerer oder voller Erwerbsbeteiligung 6.063.894 94,2

6.1 Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität

Der Indikator “Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität” ist der dritte Teilbereich zur Bestimmung der Armuts- oder Ausgrenzungsgeährdung der Europa-2030 Strategie.
Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität weisen demnach Haushalte auf, deren Erwerbsbeteiligung weniger als 20% des maximal möglichen jährlichen Erwerbspotentials unterschreitet. Die folgenden zwei Tabellen zeigen die Erwerbsintensitäten der Tiroler und österreichischen Haushalte nach soziodemografischen Merkmalen.

Tabelle 33: Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsbeteiligung nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität
Quote betroffene Personen Medianeinkommen
Gesamt 2,8 15.119 21.558
Frauen (3,4) (8.755) (22.533)
Männer (2,3) (6.364) (22.275)
Geburtsland nicht Österreich (3,0) (5.660) (20.992)
Geburtsland Österreich (3,1) (9.209) (23.855)
ledig (3,8) (6.933) (22.931)
verheiratet, eingetragene Partnerschaft (2,5) (5.014) (22.355)
verwitwet (x) (x) (x)
geschieden (x) (x) (x)
jünger 15 Jahre (x) (x) (x)
jünger 20 Jahre (x) (x) (x)
älter 14 und jünger 65 Jahre (3,1) (12.923) (24.840)
älter 17 und jünger 65 Jahre (3,3) (12.923) (24.840)
erwerbstätig (x) (x) (x)
nicht erwerbstätig (21,7) (5.993) (23.855)
Einpersonenhaushalt (x) (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (x) (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (x) (x) (x)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (9,4) (1.867) (18.488)
2 Erwachsene, 1 Kind (x) (x) (x)
2 Erwachsene, 2 Kinder (x) (x) (x)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (x) (x) (x)
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (x) (x) (x)
mittel besiedelt (2,9) (6.729) (20.057)
dünn besiedelt (2,1) (4.725) (23.028)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 34: Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsbeteiligung soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität
Quote betroffene Personen Medianeinkommen
Gesamt 5,8 374.321 16.199
Frauen 5,7 177.949 15.718
Männer 5,9 196.372 16.089
Geburtsland nicht Österreich 8,8 149.057 14.468
Geburtsland Österreich 4,7 171.252 17.586
ledig 7,4 164.085 15.851
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 3,9 94.043 15.703
verwitwet (18,1) (6.056) (21.131)
geschieden 10,6 34.494 17.832
jünger 15 Jahre 5,1 68.017 14.500
jünger 20 Jahre 5,1 93.242 14.330
älter 14 und jünger 65 Jahre 6,0 306.304 16.209
älter 17 und jünger 65 Jahre 6,0 286.971 16.367
erwerbstätig 0,5 17.684 22.516
nicht erwerbstätig 35,5 142.132 16.368
Einpersonenhaushalt 14,4 108.359 15.568
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 25,1 17.045 22.895
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 4,8 52.836 16.845
Andere Haushalte ohne Kinder (2,9) (17.731) (19.846)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 22,0 57.910 15.987
2 Erwachsene, 1 Kind 2,6 25.937 21.286
2 Erwachsene, 2 Kinder 2,6 34.711 14.515
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 5,7 44.504 11.302
Sonstige Haushalte mit Kindern (2,7) (15.289) (19.530)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 10,2 223.232 15.529
mittel besiedelt 4,3 82.336 17.140
dünn besiedelt 3,0 68.753 18.554
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

7 Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung

7.1 Europa 2030 Strategie

Die “Europa 2030” Strategie ist ein Aktionsplan der EU-Kommission für den Zeitraum bis 2030 mit dem Ziel, die Inhalte der 2017 von der EU in Göteborg beschlossenen Europäischen Säule sozialer Rechte umzusetzen. Sie folgt der in den letztjährigen Publikationen verwendeten und beschriebenen Europa 2020 Stategie nach. Eines der wichtigsten Ziele dieser Strategie ist die Reduktion der Armut. Demnach soll die Anzahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohter Menschen EU-weit bis 2030 um mindestens 15 Millionen sinken, darunter mindestens 5 Millionen Kinder.2

Zur Messung der Zielerreichung wird der Indikator der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung herangezogen der wie folgt definiert ist.
Von Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung betroffen sind Personen,

  • deren äquivalisiertes Haushaltseinkommen unterhalb eines festgelegten Schwellenwertes (Armutsgefährdungsschwelle=60% des Medians) liegt (d.h. armutsgefährdet sind) oder

  • die erheblich materiell und sozial depriviert sind oder

  • die in einem Haushalt mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität leben.

Unter erheblicher materieller und sozialer Deprivation versteht man die Unterschreitung eines im Rahmen der Europa 2030-Strategie festgelegten Mindestlebensstandards. Mithilfe von 13 Deprivationsmerkmalen auf Haushalts- und Personenebene wird dieser Lebensstandard, der bestimmte Grundbedürfnisse abdeckt, definiert. Wenn insgesamt zumindest sieben der 13 Merkmale nicht finanziell leistbar sind, dann gelten Personen ab 16 Jahren als erheblich materiell und sozial depriviert.

Die 7 Deprivationsmerkmale auf Haushaltsebene konzentrieren sich darauf, ob für den Haushalt folgende Dinge finanziell leistbar wären:

  • Unerwartete Ausgaben in der Höhe von 1.390 Euro zu tätigen

  • Einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren

  • Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen

  • Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu essen

  • Die Wohnung angemessen warm zu halten

  • Abgenützte Möbel zu ersetzen

  • Ein Auto zu besitzen

Die 6 Deprivationsmerkmale auf Personenebene konzentrieren sich darauf, ob für die Person folgende Dinge finanziell leistbar wären:

  • Eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben

  • Abgenutzte Kleidung zu ersetzen

  • Zwei Paar passende Schuhe zu besitzen

  • Jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben

  • Regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben

  • Einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen

Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität liegt in Haushalten vor, in denen die Erwerbsintensität aller erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder unter 20% des gesamten jährlichen Erwerbspotenzials liegt. Zu erwerbsfähigen Haushaltsmitgliedern zählen Personen zwischen 18 und 64 Jahren, die weder in Ausbildung noch in Pension sind. Dieser Indikator wird nur für Personen unter 65 Jahren ausgewiesen.

7.2 Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Tirol und Österreich

Laut Definition der Europa 2030 Strategie sind in Tirol 118.386 Personen, das sind 15,6% der Wohnbevölkerung, als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet einzustufen. Ein erhöhtes Risiko der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung weisen Einpersonenhaushalte auf. Besonders gefährdet sind Ein-Eltern-Haushalte mit Kindern. Eine ebenfalls erhöhte Ausgrenzungsgefährdung zeigt sich bei Personen die nicht in Österreich geboren wurden. Des Weiteren sind geschiedene oder verwitwete Personen und Pensionisten mit einer erhöhten Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung konfrontiert.

In den beiden folgenden Tabellen sind die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdungsquoten und die davon betroffenen Personen nach soziodemografischen Merkmalen dargestellt. Weiters zeigen sie eine Gegenüberstellung der Medianeinkommen der armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten und der nicht armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Personen.

Tabelle 35: Ausgrenzungsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Ausgrenzungsgefährdungs- quote in % betroffene Personen Medianeinkommen Ausgrenzungs- gefährdeter Medianeinkommen nicht Ausgrenzungs- gefährdeter
Gesamt 15,6 118.386 15.685 32.147
Frauen 17,6 66.323 15.728 31.703
Männer 13,6 52.062 15.074 32.445
Geburtsland nicht Österreich 27,6 53.790 14.733 30.735
Geburtsland Österreich 11,2 53.891 15.619 33.668
ledig 15,6 33.271 14.371 33.614
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 13,0 43.222 16.061 33.381
verwitwet (24,8) (8.426) (13.083) (30.525)
geschieden 24,8 13.302 16.217 31.588
jünger 15 Jahre 16,9 19.437 17.814 29.091
jünger 20 Jahre 15,2 25.492 17.477 29.851
älter 14 und jünger 65 Jahre 12,8 64.440 15.504 33.906
älter 17 und jünger 65 Jahre 12,8 60.361 15.450 34.073
älter 65 Jahre 25,1 32.386 14.810 29.294
erwerbstätig 8,5 29.321 15.230 35.050
nicht erwerbstätig (20,9) (17.608) (15.592) (31.473)
Pensionisten 26,5 26.828 13.095 29.784
Einpersonenhaushalt 27,2 34.096 14.465 29.336
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 21,4 19.631 13.978 30.364
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (11,0) (11.462) (15.687) (37.724)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 61,1 11.494 15.689 24.442
2 Erwachsene, 1 Kind (12,8) (10.541) (16.467) (34.342)
2 Erwachsene, 2 Kinder (8,6) (11.080) (12.863) (30.593)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (12,0) (9.051) (17.444) (27.918)
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 23,2 25.482 15.286 29.395
mittel besiedelt 14,6 48.043 15.619 33.683
dünn besiedelt 14,0 44.861 14.683 31.037
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 36: Ausgrenzungsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Ausgrenzungsgefährdungs- quote in % betroffene Personen Medianeinkommen Ausgrenzungs- gefährdeter Medianeinkommen nicht Ausgrenzungs- gefährdeter
Gesamt 17,4 1.558.723 15.228 33.806
Frauen 18,3 833.047 15.363 33.435
Männer 16,4 725.677 15.039 34.075
Geburtsland nicht Österreich 32,3 678.760 14.591 29.826
Geburtsland Österreich 11,4 670.465 15.670 35.452
ledig 18,7 474.879 15.013 34.930
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 12,5 481.383 15.190 34.950
verwitwet 19,5 93.328 15.246 30.174
geschieden 29,7 200.022 15.777 32.352
jünger 15 Jahre 21,7 286.174 15.227 30.386
jünger 20 Jahre 21,4 397.604 14.961 31.335
älter 14 und jünger 65 Jahre 16,7 1.004.269 15.331 35.228
älter 17 und jünger 65 Jahre 16,3 932.675 15.434 35.372
älter 65 Jahre 16,8 250.281 14.919 31.457
erwerbstätig 8,7 338.614 15.235 36.741
nicht erwerbstätig 30,6 311.278 15.678 31.956
Pensionisten 15,7 239.221 14.196 33.085
Einpersonenhaushalt 28,8 451.991 14.977 30.670
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 12,9 130.281 15.199 32.952
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 10,6 145.631 15.782 39.934
Andere Haushalte ohne Kinder 6,4 55.271 20.086 39.682
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 47,4 129.961 15.874 26.189
2 Erwachsene, 1 Kind 11,4 123.165 15.086 34.292
2 Erwachsene, 2 Kinder 12,4 167.957 15.601 32.394
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 30,9 244.967 14.469 27.820
Sonstige Haushalte mit Kindern 17,1 109.900 14.460 32.951
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 26,2 739.114 14.857 34.126
mittel besiedelt 14,6 400.695 15.392 33.761
dünn besiedelt 12,3 418.914 15.625 33.597
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen

7.2.1 Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung - Verteilung und Bundesländervergleich

In Abbildung 15 sind die Quoten der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in den Bundesländern dargestellt. Die Error bars repräsentieren jeweils das 95%- Konfidenzintervall. Wenn sich die Fehlerbalken (Error bars) der Bundesländer nicht überlappen, sind die Unterschiede der Quoten statistisch signifikant.
Lesebeispiel:
Zwischen dem Burgenland und Kärnten gibt es keine Überlappung der Fehlerbalken, d.h. der Unterschied in der Ausgrenzungsgefährdungsquote zwischen diesen beiden Bundesländern ist statistisch signifikant.
Tabelle 37 stellt die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdungsquote und die Anzahl der betroffenen Personen in den Bundesländern dar. Weiters zeigt sie eine Gegenüberstellung der Medianeinkommen ausgrenzungsgefährdeter bzw. nicht ausgrenzungsgefährdeter Personen.

Abbildung 16: Verteilung der Ausgrenzungsgefährdungsquote

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Tabelle 37: Ausgrenzungsgefährdung in den Bundesländern
Bundesland Ausgrenzungs- gefährdungsquote in % betroffene Personen Medianeinkommen Ausgrenzungs- gefährdeter Medianeinkommen nicht Ausgrenzungs- gefährdeter
Burgenland 9,9 29.286 16.027 35.371
Vorarlberg 19,4 77.850 13.069 34.349
Salzburg 11,5 64.143 15.820 33.741
Kärnten 15,9 88.921 15.460 33.258
Tirol 15,6 118.386 15.685 32.147
Steiermark 15,4 192.056 15.737 33.658
Oberösterreich 13,8 207.988 16.037 33.423
Niederösterreich 13,9 236.147 15.397 34.051
Wien 28,0 543.947 14.648 34.689
Österreich 17,4 1.558.723 15.228 33.806

7.3 Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung - “manifeste Armut”

Als manifest arm gelten Personen, die von einer Gefährdung in mindesten zwei der drei genannten Teilbereiche der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung betroffen und somit mehrfach ausgrenzungsgefährdet sind.
In Tirol gelten nach dieser Definition etwa 14.417 Personen (1,9% der Wohnbevölkerung) als manifest arm. Das Medianeinkommen dieser Personen beläuft sich auf 14.953 Euro im Jahr.
In Tabelle 38 und Tabelle 39 sind die Ergebnisse nach soziodemografischen Merkmalen für Tirol und Österreich dargestellt. Aufgrund der kleinen Stichprobe konnte in Tirol nur nach wenigen Merkmalen gegliedert werden.

Tabelle 38: Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungs- quote in % betroffene Personen Medianeinkommen Mehrfach-Ausgrenzungs- gefährdeter Medianeinkommen nicht Mehrfach-Ausgrenzungs- gefährdeter
Gesamt (1,9) (14.417) (14.953) (30.211)
Frauen (2,0) (7.533) (14.662) (29.188)
Männer (1,8) (6.884) (14.202) (30.807)
Geburtsland nicht Österreich (4,6) (8.531) (15.009) (26.152)
Geburtsland Österreich (0,9) (4.569) (15.446) (31.980)
ledig (2,4) (5.251) (13.721) (31.408)
verheiratet, eingetragene Partnerschaft (x) (x) (x) (x)
verwitwet (x) (x) (x) (x)
geschieden (x) (x) (x) (x)
jünger 15 Jahre (x) (x) (x) (x)
jünger 20 Jahre (x) (x) (x) (x)
älter 14 und jünger 65 Jahre (2,3) (11.482) (14.202) (32.274)
älter 17 und jünger 65 Jahre (2,4) (11.482) (14.202) (32.497)
älter 65 Jahre (x) (x) (x) (x)
erwerbstätig (x) (x) (x) (x)
nicht erwerbstätig (x) (x) (x) (x)
Pensionisten (x) (x) (x) (x)
Einpersonenhaushalt (x) (x) (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (x) (x) (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (x) (x) (x) (x)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (7,4) (1.447) (17.021) (18.718)
2 Erwachsene, 1 Kind (x) (x) (x) (x)
2 Erwachsene, 2 Kinder (x) (x) (x) (x)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (x) (x) (x) (x)
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (7,5) (8.274) (15.009) (27.081)
mittel besiedelt (x) (x) (x) (x)
dünn besiedelt (0,8) (2.444) (16.954) (29.250)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 39: Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungs- quote in % betroffene Personen Medianeinkommen Mehrfach-Ausgrenzungs- gefährdeter Medianeinkommen nicht Mehrfach-Ausgrenzungs- gefährdeter
Gesamt 3,9 353.758 13.442 31.522
Frauen 3,9 176.322 13.399 30.897
Männer 4,0 177.436 13.606 32.107
Geburtsland nicht Österreich 8,1 161.075 12.811 26.032
Geburtsland Österreich 2,3 134.369 14.070 33.943
ledig 5,2 132.716 12.888 32.855
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 2,2 84.277 12.998 33.257
verwitwet (2,1) (10.202) (16.413) (27.665)
geschieden 7,3 49.346 14.946 27.714
jünger 15 Jahre 5,2 68.241 13.548 28.235
jünger 20 Jahre 5,3 97.671 13.352 28.874
älter 14 und jünger 65 Jahre 4,4 266.310 13.172 33.157
älter 17 und jünger 65 Jahre 4,3 245.035 13.273 33.339
älter 65 Jahre 1,1 17.008 15.371 28.949
erwerbstätig 0,6 24.415 14.927 35.324
nicht erwerbstätig 11,5 115.251 13.681 28.885
Pensionisten 1,3 23.110 14.801 30.938
Einpersonenhaushalt 7,2 113.603 13.849 27.182
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (1,1) (11.574) (14.457) (31.317)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 2,8 38.550 13.336 38.555
Andere Haushalte ohne Kinder 0,9 7.393 14.550 38.875
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 20,3 56.186 13.584 22.857
2 Erwachsene, 1 Kind (1,5) (16.523) (13.457) (32.887)
2 Erwachsene, 2 Kinder 2,8 37.649 13.211 31.184
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 6,7 52.704 11.302 25.015
Sonstige Haushalte mit Kindern (3,0) (19.576) (15.093) (30.884)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 7,9 224.361 13.762 30.324
mittel besiedelt 2,5 69.712 13.023 31.713
dünn besiedelt 1,8 59.686 12.415 32.003
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen

7.4 Teilguppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung

Die Teilbereiche der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung können sich auch überlappen. Dadurch können sieben Teilgruppen unterschieden werden, die in den Tabellen 40 für Tirol und 41 für Österreich dargestellt sind.
Bei etwa 74,8% der 118.386 ausgrenzungsgefährdeten Tiroler:innen handelt es sich um armutsgefährdete Personen, die weder depriviert sind, noch in einem Haushalt leben, der keine oder nur sehr geringe Erwerbsbeteiligung aufweist. Bei 5,7% handelt es sich um materiell und sozial erheblich deprivierte Personen, deren Einkommen jedoch oberhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegt und in Haushalten leben, die zumindest eine teilweise Erwerbsbeteiligung aufweisen. Etwa 7,5% der Ausgrenzungsgefährdeten leben in Haushalten mit keiner oder nur geringer Erwerbsintensität, sind jedoch weder depriviert noch armutsgefährdet. Weitere 4,0% der 118.386 ausgrenzungsgefährdeten Personen in Tirol sind armutsgefährdet und leben in einem Haushalt mit keiner oder nur geringer Erwerbsintensität, es tritt jedoch keine Deprivation auf. In Haushalten, die teilweise oder volle Erwerbsbeteiligung aufweisen, aber trotzdem sowohl als armutsgefährdet als auch als depriviert gelten, leben rund 7,7% der ausgrenzungsgefährdeten Personen. Die Berechnungen für die letzten beiden Teilgruppen basieren auf zu kleinen Fallzahlen und können daher nicht ausgewiesen werden.

Tabelle 40: Teilgruppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Tirol
Teilbereich der Gefährdung Anzahl der Personen absolut Anteil der Personen relativ
armutsgefährdet 87.856 74,8
depriviert (6.590) (5,7)
geringe Erwerbsintensität (9.522) (7,5)
armutsgefährdet und geringe Erwerbsintensität (5.260) (4,0)
armutsgefährdet und depriviert (8.820) (7,7)
geringe Erwerbsintensität und depriviert (x) (x)
armutsgefährdet, depriviert und geringe Erwerbsintensität (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Der Anteil der Personen bezieht sich auf die Gesamtheit der von Armut- oder Ausgrenzung bedrohten Personen.
Tabelle 41: Teilgruppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Österreich
Teilbereich der Gefährdung Anzahl der Personen absolut Anteil der Personen relativ
armutsgefährdet 975.487 74,8
depriviert 102.565 5,7
geringe Erwerbsintensität 126.913 7,5
armutsgefährdet und geringe Erwerbsintensität 165.348 4,0
armutsgefährdet und depriviert 106.350 7,7
geringe Erwerbsintensität und depriviert 15.739 0,3
armutsgefährdet, depriviert und geringe Erwerbsintensität 66.321 -
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Der Anteil der Personen bezieht sich auf die Gesamtheit der von Armut- oder Ausgrenzung bedrohten Personen.

8 Erwerbsarmut - Working Poor

Unter Working Poor versteht man jene Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren, die im Verlauf des Referenzjahres mehr als sechs Monate in Vollzeit oder Teilzeit erwerbstätig waren und deren Einkommen dennoch unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Gründe dafür können sowohl ein niedriges persönliches Einkommen als auch die Haushaltszusammensetzung und die Erwerbsintensität des Haushalts sein. Je nach Definition von Erwerbstätigkeit und Einschränkung auf bestimmte Altersgruppen variiert die Anzahl der Betroffenen (vgl. Statistik Austria 2009, S. 58). Zu früheren Auswertungen der EU-SILC Erhebung hat sich die Definition der Erwerbstätigen etwas geändert. Da zur Berechnung der Armutsgefährdungsquote das Haushaltseinkommen aus den Referenzjahren (dem der Erhebungen vorangegangenen Kalenderjahr) stammt, wurden zur Ermittlung der als Working Poor geltenden Personen ebenfalls jene Erwerbstätigen herangezogen, die in den Referenzjahren - und nicht wie in früheren Analysen zum Befragungszeitpunkt - erwerbstätig waren.

In Tirol waren 350.347 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren im Referenzjahr mehr als sechs Monate erwerbstätig. 27.085 dieser Personen, das sind rund 7,7%, erreichten im mit 14.894 Euro ein Medianeinkommen das unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegt und gelten somit als “workink poor” 3.
92,3% der untersuchten Personen erreichten mit 35.210 ein Medianeinkommen, das deutlich über der Armutsgefährdungsschwelle liegt und werden als nicht “working poor” eingestuft.
Bundesweit liegt die Quote der Erwerbsarmut bei 7,8%. Diese 317.011 Personen erzielen im Median ein Einkommen von 14.480 Euro.

Analysiert man die Daten jener Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren, die im Referenzjahr sechs Monate oder länger erwerbstätig waren, hinsichtlich des Arbeitsausmaßes, zeigt sich, dass rund 16.380 Personen trotz Vollzeitbeschäftigung (= 7,1% aller vollzeitbeschäftigten Personen) in Tirol als Working Poor einzustufen sind. Bei den Teilzeitbeschäftigten liegt die Quote bei 8,4% (bezogen auf alle teilzeitbeschäftigten Personen), das sind etwa 6.799 Personen.

Im gesamten Bundesgebiet gelten rund 254.881 Personen mit Vollzeitbeschäftigung (7,0%) als einkommensarm. 78.816 Teilzeitbeschäftigte (8,7%) bundesweit haben ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle.

Anmerkung: Es kann vorkommen, dass sich die Zahl der als Working Poor eingestufen Personen von der Zahl der Voll- und Teilzeitbeschäftigten, deren Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegt, unterscheidet. Das lässt sich damit begründen, dass nur Personen, die im Referenzjahr mindestens 6 Monate erwerbstätig waren, in die Berechnung miteinfließen. Eine Person beispielsweise, die 5 Monate Vollzeit und 3 Monate Teilzeit erwerbstätig war und die restlichen Monate arbeitslos gemeldet war, wird zwar in der Gesamtquote berücksichtigt, in den Vollzeit- bzw. Teilzeitquoten jedoch nicht.

Von den Personen, die im Referenzjahr durchgehend 12 Monate beschäftigt waren (Voll- u. Teilzeit), erzielen 7,4%, das sind 23.179 Tiroler:innen, ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle. Von jenen Personen, die nicht über das gesamte Jahr hindurch beschäftigt waren, d.h. deren Beschäftigungsausmaß zwischen einem und elf Monaten lag, erreichten etwa 8,9% (3.906 Personen) ein Einkommen, das unterhalb der Grenze zur Armutsgefährdung liegt. In Österreich sind rund 254.881 Personen trotz ganzjähriger Beschäftigung einkommensarm (7,0%). Das Einkommen von etwa 62.130 Personen (15,9%), die weniger als 12 Monate erwerbstätig waren, liegt unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle.
Ein deutlicher Unterschied der Working Poor Quote ist bei Betrachtung des Geburtslandes erkennbar. Nicht in Österreich geborene Personen weisen mit 16,4% in Tirol und 17,6% österreichweit einen deutlich höheren Anteil an Einkommensarmut auf, als in Österreich geborene Personen. Ebenso, wenn auch weniger deutlich, lässt sich ein geschlechtsspezifischer Unterschied in den Working Poor Quoten erkennen. In den Tabellen 42 und 43 sind die wichtigsten Eckdaten für Tirol und Österreich zusammengestellt.

Tabelle 42: Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit in Tirol
Soziodemographisches Merkmal Beschäftigungsausmaß working poor Nicht working poor
Quotein % Personen Einkommenin € Quotein % Personen Einkommenin €
Gesamt 7,7 27.085 14.894 92,3 323.262 35.210
Frauen (7,6) (11.476) (14.635) (92,4) (138.704) (35.435)
Männer (7,8) (15.609) (14.988) (92,2) (184.559) (34.861)
Geburtsland nicht Österreich (16,4) (15.879) (14.639) (83,6) (79.525) (33.140)
Geburtsland Österreich (4,3) (11.206) (14.933) (95,7) (243.738) (36.048)
Beschäftigungsausmaß
erwerbstätig 12 Monate im Vorjahr 7,4 23.179 14.251 92,6 291.157 35.723
erwerbstätig weniger als 12 Monate im Vorjahr (x) (x) (x) 91,1 32.105 31.214
Teilzeit 6 oder mehr Monate (8,4) (6.799) (14.511) (91,6) (74.305) (33.824)
Vollzeit 6 oder mehr Monate (7,1) (16.380) (14.108) (92,9) (216.344) (36.347)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 43: Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit in Österreich
Soziodemographisches Merkmal Beschäftigungsausmaß working poor Nicht working poor
Quotein % Personen Einkommenin € Quotein % Personen Einkommenin €
Gesamt 7,8 317.011 14.480 92,2 3.736.505 36.557
Frauen 7,2 132.733 14.739 92,8 1.705.343 36.612
Männer 8,3 184.278 14.147 91,7 2.031.163 36.514
Geburtsland nicht Österreich 17,6 170.096 14.509 82,4 799.190 30.525
Geburtsland Österreich 4,8 146.915 14.502 95,2 2.937.315 38.069
Beschäftigungsausmaß
erwerbstätig 12 Monate im Vorjahr 7,0 254.881 14.291 93,0 3.408.234 36.987
erwerbstätig weniger als 12 Monate im Vorjahr 15,9 62.130 15.354 84,1 328.271 31.877
Teilzeit 6 oder mehr Monate 8,7 78.816 14.293 91,3 831.476 34.251
Vollzeit 6 oder mehr Monate 6,3 173.069 14.364 93,7 2.568.641 37.892
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

9 Anhang

9.1 Anhangstabellen

Tabelle 44: Verfügbares Haushaltseinkommen inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Verfügbares Haushaltseinkommen in Tirol - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 44.329 1.405 39.019 1.164
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 41.815 1.337 40.591 1.532
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 53.994 2.018 52.527 2.168
Andere Haushalte ohne Kinder 79.252 4.811 74.251 6.048
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (30.277) (2.432) (25.066) (3.970)
2 Erwachsene, 1 Kind 61.116 3.334 51.025 4.040
2 Erwachsene, 2 Kinder 63.751 3.135 55.503 3.598
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (76.671) (5.397) (65.860) (6.707)
Sonstige Haushalte mit Kindern (83.293) (9.353) (73.196) (11.046)
Alleinlebend < 65 27.998 885 26.892 919
Alleinlebend 65+ 22.535 793 21.946 934
Alleinlebend Männer 28.995 1.172 27.613 1.182
Alleinlebend Frauen 23.664 672 22.467 783
Haushalt ohne Kinder 37.015 1.201 34.055 1.163
Haushalt mit Kindern 66.782 2.982 56.242 2.710
HH m. Pensionen - Alleinlebende Männer 24.434 1.873 24.212 1.955
HH m. Pensionen - Alleinlebende Frauen 21.949 844 21.469 889
Mehrpersonenhaushalt m. Pensionen 44.201 1.453 43.072 1.441
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Männer 30.230 1.347 29.336 1.400
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Frauen 25.273 1.167 24.263 1.448
Mehrpersonenhaushalt ohne Pensionen u. ohne Kinder 58.264 2.709 56.128 2.815
Mehrpersonenhaushalt m. 1 Kind 68.427 3.655 57.416 4.523
Mehrpersonenhaushalt m. 2 Kindern 63.811 3.675 56.432 4.029
Mehrpersonenhaushalt m. mind. 3 Kindern (72.451) (4.505) (61.271) (5.836)
HH m. männlichem Hauptverdiener 51.801 1.216 46.644 1.487
HH m. weiblicher Hauptverdienerin 28.867 1.457 25.929 1.015
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 45: Verfügbares Haushaltseinkommen inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Verfügbares Haushaltseinkommen in Österreich - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 44.597 262 40.018 289
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 46.588 570 45.371 546
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 57.163 619 54.284 645
Andere Haushalte ohne Kinder 82.173 1.730 77.460 1.821
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 35.479 936 25.487 1.589
2 Erwachsene, 1 Kind 60.491 961 52.796 1.101
2 Erwachsene, 2 Kinder 67.508 1.151 58.572 999
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 61.862 2.333 49.267 2.175
Sonstige Haushalte mit Kindern 84.387 2.174 78.546 2.765
Alleinlebend < 65 27.108 300 25.694 321
Alleinlebend 65+ 24.859 276 24.202 282
Alleinlebend Männer 27.990 356 26.647 395
Alleinlebend Frauen 24.826 260 23.715 273
Haushalt ohne Kinder 37.598 284 35.418 306
Haushalt mit Kindern 63.122 756 53.625 764
HH m. Pensionen - Alleinlebende Männer 27.076 538 26.716 502
HH m. Pensionen - Alleinlebende Frauen 23.957 321 23.323 355
Mehrpersonenhaushalt m. Pensionen 48.095 586 46.995 562
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Männer 28.295 428 26.640 558
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Frauen 25.654 376 24.279 416
Mehrpersonenhaushalt ohne Pensionen u. ohne Kinder 62.323 681 59.258 745
Mehrpersonenhaushalt m. 1 Kind 65.051 1.161 57.339 1.226
Mehrpersonenhaushalt m. 2 Kindern 68.832 1.229 59.504 1.163
Mehrpersonenhaushalt m. mind. 3 Kindern 62.908 2.330 49.046 2.375
HH m. männlichem Hauptverdiener 51.743 391 46.726 378
HH m. weiblicher Hauptverdienerin 33.186 443 29.603 366
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 46: Standardfehler des verfügbaren Haushaltseinkommens vor sozialen Transfers - Verteilung
Perzentile Standardfehler des verfügbaren Haushaltseinkommens vor sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Niederösterreich Steiermark Wien Österreich
10% 1.607 1.176 1.708 1.267 1.273 738 575 956 665 350
25% 1.443 883 1.823 1.105 726 593 607 688 780 191
50% 2.318 1.599 1.720 1.308 1.164 966 781 909 663 289
75% 3.344 2.330 2.182 2.048 1.726 1.372 1.304 1.339 1.051 467
90% 6.569 3.579 3.224 3.943 3.053 2.087 1.832 2.475 2.068 856
Gini-Index 1,4 1,3 1,4 1,1 1,0 1,3 1,0 1,2 1,1 0,4
S80S20-Verhältnis 0,8 0,6 1,8 0,9 0,8 0,6 0,4 0,8 2,0 0,3
Tabelle 47: Standardfehler des verfügbaren Haushaltseinkommens nach sozialen Transfers - Verteilung
Perzentile Standardfehler des verfügbaren Haushaltseinkommens nach sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Niederösterreich Steiermark Wien Österreich
10% 1.015 850 1.348 720 973 743 428 638 396 214
25% 1.488 859 1.272 906 791 701 612 629 480 200
50% 2.534 1.359 1.823 1.484 1.405 944 928 906 800 262
75% 3.302 2.379 2.032 2.396 1.900 1.244 1.365 1.534 939 443
90% 5.925 3.647 3.797 3.701 2.574 1.905 1.840 2.151 1.713 689
Gini-Index 1,2 1,2 1,1 1,0 0,9 1,2 1,0 1,1 1,0 0,4
S80S20-Verhältnis 0,4 0,4 0,5 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4 0,4 0,1
Tabelle 48: Äqivalisiertes Haushaltseinkommen inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Tirol - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 29.895 629 26.891 655
Frauen 28.932 661 25.944 681
Männer 30.530 686 27.818 747
Geburtsland nicht Österreich 25.423 1.333 21.738 1.930
Geburtsland Österreich 31.883 636 29.280 634
ledig 30.931 986 28.260 1.013
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 31.471 743 28.655 850
verwitwet 26.141 1.056 25.245 1.068
geschieden 27.404 1.422 25.681 1.517
jünger 15 Jahre 26.609 1.173 22.444 1.338
jünger 20 Jahre 28.105 972 24.278 1.060
älter 14 und jünger 65 Jahre 31.891 793 28.950 843
älter 17 und jünger 65 Jahre 32.092 770 29.106 854
älter 65 Jahre 25.812 672 24.972 687
erwerbstätig 33.616 842 31.156 983
nicht erwerbstätig 28.366 1.388 24.116 1.841
Pensionisten 25.444 2.198 23.865 2.121
Einpersonenhaushalt 25.758 573 24.800 550
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 27.876 891 27.061 1.022
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 35.996 1.345 35.018 1.446
Andere Haushalte ohne Kinder 39.032 2.215 37.036 2.968
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 18.718 1.956 14.206 2.759
2 Erwachsene, 1 Kind 32.311 1.700 27.862 2.087
2 Erwachsene, 2 Kinder 29.167 1.159 24.991 1.287
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 27.021 1.906 21.460 2.452
Sonstige Haushalte mit Kindern 25.930 5.217 20.637 5.736
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 25.786 2.551 21.973 3.677
mittel besiedelt 31.735 915 28.449 1.037
dünn besiedelt 29.010 753 26.272 786
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 49: Äqivalisiertes Haushaltseinkommen inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Österreich - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 30.832 175 28.013 181
Frauen 30.330 183 27.398 182
Männer 31.488 205 28.617 203
Geburtsland nicht Österreich 24.704 388 20.927 449
Geburtsland Österreich 33.657 176 31.183 202
ledig 31.902 303 29.052 290
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 32.800 254 30.267 260
verwitwet 27.478 329 26.175 373
geschieden 26.247 490 24.105 447
jünger 15 Jahre 27.564 301 22.730 344
jünger 20 Jahre 28.169 301 23.721 358
älter 14 und jünger 65 Jahre 32.328 228 29.226 209
älter 17 und jünger 65 Jahre 32.507 227 29.409 229
älter 65 Jahre 28.778 270 27.891 261
erwerbstätig 35.207 265 32.793 256
nicht erwerbstätig 27.098 366 22.530 493
Pensionisten 30.558 622 29.175 674
Einpersonenhaushalt 26.139 189 25.013 217
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 31.058 380 30.247 364
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 38.109 413 36.189 430
Andere Haushalte ohne Kinder 38.792 789 36.413 1.032
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 20.968 525 14.876 892
2 Erwachsene, 1 Kind 32.605 624 28.238 517
2 Erwachsene, 2 Kinder 30.685 476 26.727 456
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 24.097 875 18.552 987
Sonstige Haushalte mit Kindern 30.500 1.106 27.769 1.079
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 28.730 429 25.689 441
mittel besiedelt 31.335 385 28.334 360
dünn besiedelt 31.665 311 29.045 308
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 50: Standardfehler des äquivalisierten Haushaltseinkommens vor sozialen Transfers - Verteilung
Perzentile Standardfehler des äquivalisierten Haushaltseinkommens vor sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Steiermark Niederösterreich Wien Österreich
10% 1.712 1.253 1.902 1.113 877 600 766 574 740 382
25% 885 759 1.193 894 858 662 774 490 872 234
50% 1.001 766 1.222 795 655 431 610 442 587 181
75% 1.320 1.209 1.009 791 857 677 735 687 621 261
90% 2.910 2.361 1.884 1.747 1.485 1.095 1.571 1.279 1.166 482
Gini-Index 1,6 1,5 1,6 1,3 1,0 1,2 1,3 1,1 1,1 0,4
S80S20-Verhältnis 0,5 0,6 1,4 0,6 0,4 0,3 0,4 0,4 2,1 0,2
Tabelle 51: Standardfehler des äquivalisierten Haushaltseinkommens nach sozialen Transfers - Verteilung
Perzentile Standardfehler des äquivalisierten Haushaltseinkommens nach sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Steiermark Niederösterreich Wien Österreich
10% 1.211 756 1.403 685 615 470 466 596 810 225
25% 771 651 866 763 644 491 518 506 519 169
50% 1.101 891 990 745 629 466 600 453 527 175
75% 1.243 1.051 1.019 700 801 674 696 543 643 213
90% 3.331 2.357 2.152 1.772 1.427 1.053 1.500 1.446 1.127 509
Gini-Index 1,4 1,3 1,2 1,0 0,8 1,1 1,2 1,1 1,0 0,4
S80S20-Verhältnis 0,3 0,3 0,4 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,4 0,1
Tabelle 52: Standardfehler der sozialen Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - insgesamt
Perzentile Standardfehler des jährlichen äquivalisierten Einkommens in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 285 152 29 59 119 45 5 1
25% 609 151 110 105 344 40 47 42
50% 1.151 178 214 281 253 56 89 31
75% 1.400 384 320 498 332 149 71 108
90% 1.115 635 1.541 685 358 246 381 284
Tabelle 53: Standardfehler der sozialen Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - Haushalte mit Kinder
Perzentile Standardfehler des jährlichen äquivalisierten Einkommens in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 985 214 205 651 580 41 49 106
25% 914 146 243 777 335 39 62 45
50% 1.145 228 194 868 285 82 28 67
75% 1.252 586 754 828 404 187 110 164
90% 1.620 675 1.926 654 432 329 706 664
Tabelle 54: Standardfehler der sozialen Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - insgesamt
Perzentile Standardfehler des jährlichen äquivalisierten Einkommens in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 208 24 8 48 60 0 0 2
25% 824 154 38 62 345 10 6 2
50% 1.431 236 217 110 525 65 66 47
75% 3.020 776 496 256 480 340 208 68
90% 2.174 1.519 506 482 552 473 364 382
Tabelle 55: Armutsgefährdungsquote vor und nach sozialen Transfers inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Armutsgefährdungsquote in %
vor sozialen Transfers nach sozialen Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 26,6 2,1 13,4 1,3
Frauen 28,5 2,2 15,0 1,5
Männer 24,7 2,4 11,8 1,5
Geburtsland nicht Österreich 44,1 4,6 24,3 3,4
Geburtsland Österreich 17,5 1,6 9,6 1,2
ledig 23,8 2,7 13,5 2,0
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 23,7 2,4 11,3 1,6
verwitwet (30,9) (4,3) (23,7) (3,9)
geschieden (27,1) (4,4) (20,5) (4,0)
jünger 15 Jahre 38,8 4,7 13,6 3,2
jünger 20 Jahre 34,7 4,4 12,5 2,7
älter 14 und jünger 65 Jahre 23,5 2,3 10,4 1,5
älter 17 und jünger 65 Jahre 23,6 2,3 10,4 1,6
älter 65 Jahre 27,5 2,3 24,5 2,3
erwerbstätig 16,8 2,0 7,7 1,2
nicht erwerbstätig (37,9) (4,6) (15,9) (4,1)
Pensionisten 30,1 6,6 26,0 6,6
Einpersonenhaushalt 30,5 2,5 25,1 2,4
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 23,0 3,2 20,3 3,2
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (16,1) (4,1) (9,5) (3,3)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (64,2) (9,6) (51,7) (10,4)
2 Erwachsene, 1 Kind (23,5) (5,2) (8,9) (4,2)
2 Erwachsene, 2 Kinder (25,2) (4,6) (6,8) (2,4)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 35,0 10,0 8,2 5,1
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (42,8) (8,9) (19,9) (5,9)
mittel besiedelt 23,7 2,9 11,8 2,0
dünn besiedelt 24,1 2,5 12,8 1,7
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 56: Armutsgefährdungsquote vor und nach sozialen Transfers inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Armutsgefährdungsquote in %
vor sozialen Transfers nach sozialen Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 24,7 0,5 14,7 0,4
Frauen 25,4 0,5 15,5 0,4
Männer 24,0 0,6 13,8 0,5
Geburtsland nicht Österreich 42,8 1,3 27,8 1,2
Geburtsland Österreich 16,4 0,4 9,4 0,3
ledig 24,5 0,7 15,3 0,6
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 19,2 0,6 10,6 0,5
verwitwet 23,3 1,2 17,4 1,1
geschieden 34,8 1,2 24,5 1,1
jünger 15 Jahre 35,9 1,3 18,8 1,1
jünger 20 Jahre 34,2 1,2 18,8 1,0
älter 14 und jünger 65 Jahre 23,6 0,5 13,4 0,5
älter 17 und jünger 65 Jahre 23,2 0,5 13,0 0,4
älter 65 Jahre 19,4 0,7 16,2 0,6
erwerbstätig 13,7 0,5 7,5 0,4
nicht erwerbstätig 40,4 1,2 22,8 1,0
Pensionisten 21,3 1,2 15,0 1,0
Einpersonenhaushalt 31,9 0,7 24,6 0,7
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 14,7 0,9 11,6 0,8
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 14,5 0,9 7,7 0,7
Andere Haushalte ohne Kinder 10,0 1,5 3,5 1,1
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 60,3 2,8 36,9 2,7
2 Erwachsene, 1 Kind 21,0 1,6 9,1 1,2
2 Erwachsene, 2 Kinder 23,9 1,5 10,9 1,2
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 48,5 3,3 28,8 3,2
Sonstige Haushalte mit Kindern 27,2 3,8 15,0 3,1
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 34,1 1,2 21,9 1,0
mittel besiedelt 23,3 1,0 12,1 0,8
dünn besiedelt 18,0 0,7 10,7 0,6
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 57: Armuts- und Ausgrenzungsgefährdungsquote inkl. Standardfehlern in den Bundesländern
Bundesland Armutsgefährdung in % Ausgrenzungsgefährdung in %
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Burgenland 7,3 1,7 9,9 1,8
Vorarlberg 17,0 2,4 19,4 2,4
Salzburg 9,4 1,4 11,5 1,4
Kärnten 14,1 1,6 15,9 1,2
Tirol 13,4 1,3 15,6 1,6
Steiermark 13,2 1,1 15,4 1,2
Oberösterreich 12,0 1,1 13,8 1,2
Niederösterreich 11,4 1,0 13,9 0,9
Wien 23,3 1,4 28,0 1,1
Österreich 14,7 0,4 17,4 0,4
Tabelle 58: Merkmale der Deprivation absolut inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Punkt-schätzer Standardfehler Punkt-schätzer Standardfehler Punkt-schätzer Standardfehler
unerwartete Ausgaben zu tätigen 159.370 16.676 114.941 12.976 44.430 8.593
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 121.109 16.224 85.541 13.923 35.567 9.786
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 25.614 5.468 22.522 5.532 3.092 1.294
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 35.951 9.554 17.533 2.516 18.419 9.229
die Wohnung angemessen warm zu halten 13.230 4.412 10.498 5.222 2.732 985
abgenützte Möbel zu ersetzen 61.486 14.786 43.662 9.427 17.824 7.758
ein Auto zu besitzen 35.399 4.594 17.766 2.457 17.633 6.104
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben (4.771) (936) (3.586) (1.022) (x) (x)
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 15.665 3.233 11.184 2.952 4.481 1.884
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen (3.293) (2.457) (2.353) (1.766) (x) (x)
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 29.315 5.456 18.741 4.353 10.573 2.961
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 55.508 6.405 35.995 5.808 19.513 5.689
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 19.763 6.144 9.970 3.298 9.793 4.447
PC oder Laptop (19.932) (6.957) (7.749) (2.735) (12.183) (6.416)
Festnetztelefon oder Handy (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Waschmaschine (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Farbfernseher (10.130) (6.215) (7.734) (4.399) (x) (x)
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 61.831 7.138 41.910 6.103 19.921 5.737
Dunkle Räume 49.529 9.177 34.601 7.027 14.928 5.191
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 151.545 9.986 129.424 12.325 22.121 6.333
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 64.954 9.209 57.180 8.357 7.774 2.964
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 33.015 8.256 30.030 7.187 2.986 2.019
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 48.818 4.725 31.739 3.692 17.079 2.984
Chronische Krankheit vorhanden 225.115 9.854 188.440 9.440 36.675 6.365
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar (2.066) (729) (1.122) (287) (x) (x)
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Behinderung 51.315 5.813 37.329 4.836 13.986 4.459
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 59: Merkmale der Deprivation relativ inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
unerwartete Ausgaben zu tätigen 21,0 2,2 17,5 2,0 43,3 7,1
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 15,9 2,0 13,0 1,8 34,8 6,9
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 3,4 0,7 3,4 0,8 3,3 1,3
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 4,7 1,3 2,7 0,4 17,9 8,4
die Wohnung angemessen warm zu halten 1,7 0,6 1,6 0,8 2,7 0,9
abgenützte Möbel zu ersetzen 8,1 1,9 6,6 1,4 17,5 7,4
ein Auto zu besitzen 4,7 0,6 2,7 0,3 17,3 6,1
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben (0,8) (0,1) (0,6) (0,2) (x) (x)
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 2,5 0,5 2,0 0,5 5,3 2,0
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen (0,5) (0,4) (0,4) (0,3) (x) (x)
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 4,6 0,9 3,4 0,8 12,6 3,0
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 8,8 1,0 6,6 1,0 22,7 5,1
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 3,1 1,0 1,8 0,6 11,8 5,0
PC oder Laptop (2,6) (0,9) (1,2) (0,4) (11,4) (6,3)
Festnetztelefon oder Handy (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Waschmaschine (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Farbfernseher (1,3) (0,8) (1,2) (0,6) (x) (x)
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 8,1 0,8 6,4 0,8 20,2 5,0
Dunkle Räume 6,5 1,1 5,2 0,9 14,8 5,1
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 19,9 1,3 19,6 1,5 22,4 6,0
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 8,5 1,2 8,7 1,1 8,0 3,3
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 4,3 1,1 4,5 1,1 3,2 2,4
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 7,7 0,8 5,8 0,7 19,5 2,1
Chronische Krankheit vorhanden 35,6 1,6 34,5 1,6 42,8 3,9
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar (0,3) (0,1) (0,2) (0,1) (x) (x)
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Behinderung 8,1 0,9 6,8 0,9 16,0 3,8
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 60: Merkmale der Deprivation absolut inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Punkt-schätzer Standardfehler Punkt-schätzer Standardfehler Punkt-schätzer Standardfehler
unerwartete Ausgaben zu tätigen 1.875.282 50.079 1.216.878 42.678 658.404 32.387
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 1.567.094 31.228 1.029.603 27.364 537.491 26.905
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 569.396 23.845 350.386 18.148 219.010 13.869
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 416.157 25.156 246.041 17.576 170.116 20.189
die Wohnung angemessen warm zu halten 316.462 15.650 207.983 15.452 108.479 4.737
abgenützte Möbel zu ersetzen 846.599 37.124 502.185 24.478 344.415 23.256
ein Auto zu besitzen 470.642 17.937 207.352 16.853 263.290 8.313
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben 113.092 10.495 59.464 7.716 53.627 6.282
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 345.836 16.783 199.927 10.536 145.909 10.820
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen 68.448 7.927 42.949 6.854 25.499 3.365
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 490.734 25.184 292.761 16.005 197.973 18.433
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 794.726 23.606 494.536 17.403 300.190 15.991
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 262.720 14.093 158.425 9.412 104.295 7.494
PC oder Laptop 215.709 13.844 99.844 10.767 115.864 6.953
Festnetztelefon oder Handy 20.414 6.033 13.486 3.825 6.928 4.490
Waschmaschine 41.352 6.770 23.434 4.844 17.917 3.779
Farbfernseher 98.322 12.821 57.494 8.349 40.828 8.091
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 931.781 29.631 710.852 17.506 220.929 21.452
Dunkle Räume 589.267 22.112 446.083 15.704 143.185 9.194
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 1.700.354 52.984 1.434.766 52.680 265.588 21.076
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 706.852 45.750 584.139 35.554 122.713 15.904
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 600.567 28.123 509.182 25.690 91.385 9.469
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 627.307 13.634 457.834 9.775 169.473 6.320
Chronische Krankheit vorhanden 2.689.586 22.389 2.255.539 28.526 434.046 14.721
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar 51.875 5.171 27.964 3.805 23.910 3.731
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (14.486) (2.286) (8.965) (1.653) (5.521) (1.803)
Behinderung 637.706 8.977 492.228 7.333 145.478 7.716
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 61: Merkmale der Deprivation relativ inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
unerwartete Ausgaben zu tätigen 20,9 0,6 15,9 0,6 50,1 2,3
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 17,5 0,3 13,4 0,3 40,9 1,7
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 6,3 0,3 4,6 0,2 16,7 1,0
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 4,6 0,3 3,2 0,2 12,9 1,4
die Wohnung angemessen warm zu halten 3,5 0,2 2,7 0,2 8,3 0,3
abgenützte Möbel zu ersetzen 9,4 0,4 6,6 0,3 26,2 1,5
ein Auto zu besitzen 5,2 0,2 2,7 0,2 20,1 0,9
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben 1,5 0,1 0,9 0,1 5,1 0,6
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 4,6 0,2 3,1 0,2 14,0 0,9
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen 0,9 0,1 0,7 0,1 2,4 0,3
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 6,5 0,3 4,5 0,3 19,0 1,5
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 10,5 0,3 7,6 0,3 28,7 1,1
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 3,5 0,2 2,4 0,1 10,0 0,6
PC oder Laptop 2,4 0,2 1,3 0,1 8,8 0,5
Festnetztelefon oder Handy 0,2 0,1 0,2 0,1 0,5 0,3
Waschmaschine 0,5 0,1 0,3 0,1 1,4 0,3
Farbfernseher 1,1 0,1 0,8 0,1 3,1 0,6
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 10,4 0,3 9,3 0,2 16,8 1,5
Dunkle Räume 6,6 0,2 5,8 0,2 10,9 0,7
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 19,0 0,6 18,7 0,7 20,2 1,5
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 7,9 0,5 7,6 0,5 9,4 1,2
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 6,7 0,3 6,6 0,3 7,0 0,7
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 8,3 0,2 7,1 0,2 16,2 0,6
Chronische Krankheit vorhanden 35,7 0,3 34,7 0,4 41,5 1,2
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar 0,7 0,1 0,4 0,1 2,3 0,4
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (0,2) (0,0) (0,1) (0,0) (0,5) (0,2)
Behinderung 8,5 0,1 7,6 0,1 13,9 0,7
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 62: Materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol (inkl. Standardfehler)
Soziodemografisches Merkmal Materiell und sozial depriviert Erheblich materiell und sozial depriviert
Quote in % Standardfehler Quote in % Standardfehler
Gesamt 4,5 1,3 2,1 0,8
Frauen 5,3 1,4 2,3 1,0
Männer 3,7 1,3 1,9 0,7
Geburtsland nicht Österreich 9,6 3,7 5,4 2,7
Geburtsland Österreich 2,4 0,3 0,7 0,2
ledig 3,2 0,6 1,3 0,6
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 4,0 1,8 1,9 1,0
verwitwet 3,0 1,9 0,9 0,7
geschieden 9,3 2,9 4,6 2,3
jünger 15 Jahre 6,3 2,9 3,6 1,8
jünger 20 Jahre 5,0 2,2 2,8 1,4
älter 14 und jünger 65 Jahre 4,2 1,3 2,0 0,9
älter 17 und jünger 65 Jahre 4,3 1,3 2,1 0,9
älter 65 Jahre 3,7 0,7 0,9 0,4
erwerbstätig 2,9 1,0 1,1 0,6
nicht erwerbstätig 5,2 0,9 0,7 0,4
Pensionisten 3,7 1,0 0,7 0,3
Einpersonenhaushalt 7,2 1,4 2,2 1,1
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 1,1 0,6 (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 0,9 0,5 0,1 0,1
Andere Haushalte ohne Kinder 4,3 3,1 2,7 2,9
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 7,5 4,3 7,5 4,3
2 Erwachsene, 1 Kind 7,9 3,6 5,3 2,8
2 Erwachsene, 2 Kinder 4,5 2,1 1,8 1,4
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 7,9 5,8 3,8 3,4
Sonstige Haushalte mit Kindern 0,4 0,5 (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 11,7 5,9 7,4 4,5
mittel besiedelt 4,5 1,6 1,8 0,9
dünn besiedelt 1,9 0,3 0,5 0,2
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 63: Materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich (inkl. Standardfehler)
Soziodemografisches Merkmal Materiell und sozial depriviert Erheblich materiell und sozial depriviert
Quote in % Standardfehler Quote in % Standardfehler
Gesamt 6,8 0,2 3,2 0,2
Frauen 7,3 0,3 3,6 0,2
Männer 6,3 0,2 2,9 0,2
Geburtsland nicht Österreich 13,6 0,8 6,7 0,6
Geburtsland Österreich 4,3 0,1 1,9 0,1
ledig 6,5 0,3 2,9 0,3
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 4,9 0,3 2,2 0,2
verwitwet 7,5 0,6 2,9 0,4
geschieden 15,2 1,1 8,5 0,6
jünger 15 Jahre 7,8 0,4 4,1 0,3
jünger 20 Jahre 7,6 0,4 4,0 0,4
älter 14 und jünger 65 Jahre 7,2 0,2 3,5 0,2
älter 17 und jünger 65 Jahre 7,2 0,2 3,4 0,2
älter 65 Jahre 4,1 0,1 1,7 0,2
erwerbstätig 3,7 0,3 1,4 0,2
nicht erwerbstätig 14,9 0,6 7,8 0,3
Pensionisten 5,5 0,6 2,1 0,1
Einpersonenhaushalt 11,4 0,4 5,6 0,5
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 2,5 0,4 0,8 0,2
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 4,9 0,6 2,7 0,3
Andere Haushalte ohne Kinder 4,4 0,7 1,8 0,7
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 21,7 2,1 12,7 2,4
2 Erwachsene, 1 Kind 4,0 0,4 1,5 0,3
2 Erwachsene, 2 Kinder 5,4 0,7 2,2 0,4
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 9,1 1,2 5,1 0,7
Sonstige Haushalte mit Kindern 7,9 2,4 3,2 1,2
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 11,5 0,5 5,8 0,4
mittel besiedelt 5,7 0,4 2,6 0,3
dünn besiedelt 3,8 0,3 1,6 0,2
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 64: Standardfehler der Erwerbsintensität der Tiroler Haushalte
Ausmaß der Erwerbsbeteiligung Standardfehler der Haushalte absolut Standardfehler der Haushalte relativ
Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung 2.322 0,5
Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung 2.691 0,5
Haushalt mit größerer oder voller Erwerbsbeteiligung 23.720 0,6
Tabelle 65: Standardfehler der Erwerbsintensität der Tiroler Haushalte
Ausmaß der Erwerbsbeteiligung Standardfehler der Haushalte absolut Standardfehler der Haushalte relativ
Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung 10.947 0,2
Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung 6.822 0,1
Haushalt mit größerer oder voller Erwerbsbeteiligung 17.410 0,2
Tabelle 66: Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsbeteiligung nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol (inkl. Standardfehler)
Soziodemografisches Merkmal Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität
Tirol Österreich
Quote in % Standardfehler Quote in % Standardfehler
Gesamt 2,8 0,6 5,8 0,2
Frauen (3,4) (1,2) 5,7 0,3
Männer (2,3) (0,5) 5,9 0,3
Geburtsland nicht Österreich (3,0) (1,1) 8,8 0,6
Geburtsland Österreich (3,1) (0,6) 4,7 0,2
ledig (3,8) (0,9) 7,4 0,4
verheiratet, eingetragene Partnerschaft (2,5) (1,0) 3,9 0,3
verwitwet (x) (x) (18,1) (5,8)
geschieden (x) (x) 10,6 0,7
jünger 15 Jahre (x) (x) 5,1 0,5
jünger 20 Jahre (x) (x) 5,1 0,4
älter 14 und jünger 65 Jahre (3,1) (0,6) 6,0 0,2
älter 17 und jünger 65 Jahre (3,3) (0,6) 6,0 0,2
erwerbstätig (x) (x) 0,5 0,1
nicht erwerbstätig (21,7) (4,7) 35,5 1,4
Einpersonenhaushalt (x) (x) 14,4 0,9
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (x) (x) 25,1 3,1
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (x) (x) 4,8 0,6
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (2,9) (0,9)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (9,4) (4,6) 22,0 2,0
2 Erwachsene, 1 Kind (x) (x) 2,6 0,6
2 Erwachsene, 2 Kinder (x) (x) 2,6 0,5
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (x) (x) 5,7 0,6
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (2,7) (1,5)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (x) (x) 10,2 0,7
mittel besiedelt (2,9) (1,0) 4,3 0,4
dünn besiedelt (2,1) (0,5) 3,0 0,3
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 67: Ausgrenzungs- und Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungsquote inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Ausgrenzungsgefährdung in % Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung in %
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 15,6 1,6 (1,9) (0,7)
Frauen 17,6 2,4 (2,0) (1,1)
Männer 13,6 1,2 (1,8) (0,6)
Geburtsland nicht Österreich 27,6 4,1 (4,6) (2,7)
Geburtsland Österreich 11,2 1,1 (0,9) (0,2)
ledig 15,6 2,2 (2,4) (0,9)
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 13,0 2,0 (x) (x)
verwitwet (24,8) (4,0) (x) (x)
geschieden 24,8 4,7 (x) (x)
jünger 15 Jahre 16,9 4,3 (x) (x)
jünger 20 Jahre 15,2 3,7 (x) (x)
älter 14 und jünger 65 Jahre 12,8 1,6 (2,3) (0,8)
älter 17 und jünger 65 Jahre 12,8 1,7 (2,4) (0,9)
älter 65 Jahre 25,1 2,6 (x) (x)
erwerbstätig 8,5 1,2 (x) (x)
nicht erwerbstätig (20,9) (4,8) (x) (x)
Pensionisten 26,5 5,7 (x) (x)
Einpersonenhaushalt 27,2 3,4 (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 21,4 3,8 (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (11,0) (3,4) (x) (x)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 61,1 9,7 (7,4) (4,3)
2 Erwachsene, 1 Kind (12,8) (2,7) (x) (x)
2 Erwachsene, 2 Kinder (8,6) (3,1) (x) (x)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (12,0) (6,3) (x) (x)
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 23,2 7,2 (7,5) (4,7)
mittel besiedelt 14,6 1,7 (x) (x)
dünn besiedelt 14,0 1,7 (0,8) (0,3)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 68: Ausgrenzungs- und Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungsquote inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Ausgrenzungsgefährdung in % Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung in %
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 17,4 0,4 3,9 0,1
Frauen 18,3 0,6 3,9 0,2
Männer 16,4 0,4 4,0 0,2
Geburtsland nicht Österreich 32,3 0,9 8,1 0,4
Geburtsland Österreich 11,4 0,4 2,3 0,1
ledig 18,7 0,9 5,2 0,2
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 12,5 0,6 2,2 0,2
verwitwet 19,5 1,1 (2,1) (0,5)
geschieden 29,7 1,1 7,3 0,6
jünger 15 Jahre 21,7 1,0 5,2 0,6
jünger 20 Jahre 21,4 1,2 5,3 0,4
älter 14 und jünger 65 Jahre 16,7 0,4 4,4 0,2
älter 17 und jünger 65 Jahre 16,3 0,4 4,3 0,2
älter 65 Jahre 16,8 0,7 1,1 0,1
erwerbstätig 8,7 0,5 0,6 0,1
nicht erwerbstätig 30,6 1,1 11,5 0,5
Pensionisten 15,7 2,0 1,3 0,1
Einpersonenhaushalt 28,8 0,8 7,2 0,4
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 12,9 0,8 (1,1) (0,2)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 10,6 0,8 2,8 0,4
Andere Haushalte ohne Kinder 6,4 1,3 0,9 0,5
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 47,4 2,5 20,3 2,0
2 Erwachsene, 1 Kind 11,4 1,4 (1,5) (0,3)
2 Erwachsene, 2 Kinder 12,4 1,2 2,8 0,6
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 30,9 2,9 6,7 1,0
Sonstige Haushalte mit Kindern 17,1 3,6 (3,0) (1,3)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 26,2 1,0 7,9 0,5
mittel besiedelt 14,6 1,0 2,5 0,1
dünn besiedelt 12,3 0,7 1,8 0,3
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 69: Standardfehler der Teilgruppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Tirol
Teilbereich der Gefährdung Standardfehler der Personen absolut Standardfehler der Personen relativ
armutsgefährdet 9.396 5,7
depriviert (3.154) (3,0)
geringe Erwerbsintensität (3.778) (2,5)
armutsgefährdet und geringe Erwerbsintensität (1.495) (1,3)
armutsgefährdet und depriviert (5.686) (4,8)
geringe Erwerbsintensität und depriviert (x) 0,3
armutsgefährdet, depriviert und geringe Erwerbsintensität (x) -
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Der Anteil der Personen bezieht sich auf die Gesamtheit der von Armut- oder Ausgrenzung bedrohten Personen.
Tabelle 70: Standardfehler der Teilgruppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Österreich
Teilbereich der Gefährdung Standardfehler der Personen absolut Standardfehler der Personen relativ
armutsgefährdet 30.349 0,7
depriviert 12.967 0,8
geringe Erwerbsintensität 9.175 0,7
armutsgefährdet und geringe Erwerbsintensität 11.602 0,8
armutsgefährdet und depriviert 11.570 0,6
geringe Erwerbsintensität und depriviert 2.574 0,2
armutsgefährdet, depriviert und geringe Erwerbsintensität 7.028 0,5
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Der Anteil der Personen bezieht sich auf die Gesamtheit der von Armut- oder Ausgrenzung bedrohten Personen.
Tabelle 71: Standardfehler der Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit in Tirol
Soziodemographisches Merkmal Beschäftigungsausmaß Standardfehler
"working poor" Nicht "working poor"
Quotein % Personen Einkommenin € Quotein % Personen Einkommenin €
Gesamt 1,1 3.454 1.285 1,1 10.873 1.022
Frauen (1,4) (1.835) (1.152) (1,4) (7.905) (1.144)
Männer (1,3) (2.393) (2.051) (1,3) (7.396) (913)
Geburtsland nicht Österreich (4,9) (4.725) (1.782) (4,9) (7.258) (2.071)
Geburtsland Österreich (0,9) (2.680) (2.157) (0,9) (10.304) (1.250)
Beschäftigungsausmaß
erwerbstätig 12 Monate im Vorjahr 1,1 3.132 1.966 1,1 9.533 971
erwerbstätig weniger als 12 Monate im Vorjahr (x) (x) (x) 2,9 3.084 1.801
Teilzeit 6 oder mehr Monate (1,5) (1.412) (2.323) (1,5) (3.352) (1.128)
Vollzeit 6 oder mehr Monate (1,4) (3.258) (2.969) (1,4) (6.906) (895)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 72: Standardfehler der Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit in Österreich
Soziodemographisches Merkmal Beschäftigungsausmaß Standardfehler
"working poor" Nicht "working poor"
Quotein % Personen Einkommenin € Quotein % Personen Einkommenin €
Gesamt 0,3 12.620 251 0,3 25.469 284
Frauen 0,4 6.880 397 0,4 17.185 360
Männer 0,4 9.410 371 0,4 13.377 248
Geburtsland nicht Österreich 1,3 12.312 463 1,3 31.350 558
Geburtsland Österreich 0,3 8.188 290 0,3 30.467 225
Beschäftigungsausmaß
erwerbstätig 12 Monate im Vorjahr 0,3 11.213 397 0,3 20.078 271
erwerbstätig weniger als 12 Monate im Vorjahr 1,4 5.417 349 1,4 12.110 538
Teilzeit 6 oder mehr Monate 0,6 5.571 443 0,6 20.447 401
Vollzeit 6 oder mehr Monate 0,4 11.426 497 0,4 26.595 311
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .

9.2 Mathematische Darstellung der angewandten Methoden

Armutsgefährdungsschwelle: ARPT

60% des nationalen verfügbaren Medianeinkommens

\[ARPT = 0,6*\hat{Y}_{ 0,5 }\]
wobei \(\hat{Y}_{0,5}=\) Median des nationalen verfügbaren Einkommens

Armutsgefährdungsquote: ARPR

Prozentanteil der Personen die unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegen an der gesamten Untersuchungsgruppe.

\[ARPR = \frac{\sum \limits_{k\epsilon S}I_k} {\sum \limits_{k\epsilon S}w_k}*100\] wobei
\(k\dots\) Index der Untersuchungseinheit
\(w_k\dots\) Gewichtung der Untersuchungseinheit
\(S\dots\) Ausgewählte Subgruppe

\(I_k = \begin{cases} 1 & \text{if } y_k<ARPT \\ 0 & \text{ sonst } \end{cases}\)

Dreijährige Durchschnitte

Um den Fehler durch indirekte Schätzung zu reduzieren, wurde ein gleitender, dreijähriger und symmetrischer Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der direkten Schätzer verwendet. Die indirekten Schätzer und deren Fehler wurden mittels Bootstrap- Verfahren berechnet, welches die Überlappung der Stichproben aufgrund des Rotationsplans berücksichtigt.

Bootstrap

Das Bootstrap-Verfahren ist ein bereits seit Langem bekanntes statistisches Prinzip, das häufig zur Schätzung von Konfidenzintervallen und Standardfehlern von Punktschätzungen eingesetzt wird (vgl. B. und J. (1993)). Wenn eine Zufallsstichprobe aus einer unbekannten Verteilung stammt, lässt sich die Verteilung einer Punktschätzung in vielen Fällen nicht analytisch bestimmen. Mithilfe des Bootstrapping-Verfahrens kann diese Verteilung jedoch durch Simulation angenähert werden.

Das Grundprinzip des Bootstrap-Verfahrens besteht darin, wiederholt Stichproben des Umfangs n* mit Zurücklegen zu ziehen und daraus die Modellparameter zu schätzen. Auf Basis der so gewonnenen Schätzergebnisse können anschließend der Standardfehler sowie die daraus resultierenden Konfidenzintervalle berechnet werden.

Da es sich bei der EU-SILC-Erhebung um eine geschichtete Stichprobe ohne Zurücklegen aus einer endlichen Grundgesamtheit handelt, muss ein erweitertes Verfahren, das sogenannte reskalierte Bootstrap-Verfahren nach Rao und Wu, angewendet werden (vgl. Rao und Wu (1988)). Bei diesem Ansatz werden die Bootstrap-Stichproben ohne Zurücklegen gezogen, wobei sowohl die Schichtung als auch die Clusterbildung in mehreren Stufen berücksichtigt werden (vgl. Chipperfield und Preston (2007); Preston (2009)).

Eine detaillierte Beschreibung der angewandten Methodik findet sich in Gussenbauer, Kowarik, und Cillia (2022).

Die Genauigkeit der mit dem Bootstrap-Verfahren geschätzten Standardfehler hängt von der Anzahl der Bootstrap-Ziehungen B ab. Mit zunehmendem B nähern sich die Bootstrap-Schätzungen ihrem wahren Erwartungswert an, d. h. die Schätzung des Standardfehlers konvergiert. Ab einer bestimmten Anzahl von Ziehungen verändert sich der geschätzte Standardfehler nur noch geringfügig, was darauf hinweist, dass eine hinreichende numerische Stabilität erreicht ist. In der Praxis zeigt sich, dass bereits einige Hundert bis wenige Tausend Wiederholungen ausreichen, um stabile Ergebnisse zu erzielen, wobei die erforderliche Anzahl von B von der Komplexität des zugrunde liegenden Modells und der Variabilität der Daten abhängt.
Die folgende Abbildung zeigt, dass der geschätzte Standardfehler der im vorliegenden Bericht berechneten Armutsgefährdungsquote mit zunehmender Anzahl an Bootstrap-Ziehungen konvergiert und sich schließlich auf einem stabilen Niveau einpendelt.

Abbildung 17: Konvergenz des Bootstrap-Standardfehlers (Referenz = Mittel der letzten 20 Werte)

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.

Literatur

B., Efron, und Tibshirani R. J. 1993. An Introduction to the Bootstrap. https://cindy.informatik.uni-bremen.de/cosy/teaching/CM_2011/Eval3/pe_efron_93.pdf.
Chipperfield, James, und John Preston. 2007. Efficient Bootstrap for Business Surveys. Survey Methodology 33 (December): 167–72.
Gussenbauer, Johannes, Alexander Kowarik, und Gregor de Cillia. 2022. Methodology. https://statistikat.github.io/surveysd/articles/methodology.html.
Gussenbauer, Johannes, Alexander Kowarik, Gregor de Cillia, und Matthias Till. 2022. Survey Standard Error Estimation for Cumulated Estimates and their Differences in Complex Panel Designs. https://github.com/statistikat/surveysd.
Lamei, Nadja, Stefan Angel, Thomas Glaser, Susanne Göttlinger, Richard Heuberger, Elisabeth Kafka, Anneliese Oismüller, und Magdalena Skina-Tabue. 2014. Methodenbericht zur Rückrechnung von EU-SILC 2008-2011 auf Basis von Verwaltungsdaten. https://www.statistik.at/fileadmin/pages/338/Methodenbericht_EU-SILC_2008-11.pdf.
Preston, J. 2009. Rescaled Bootstrap for Stratified Multistage Sampling. Survey Methodology 35 (December): 227–34. https://www150.statcan.gc.ca/n1/en/catalogue/12-001-X200900211044.
R Core Team. 2019. R: A Language and Environment for Statistical Computing. Vienna, Austria: R Foundation for Statistical Computing. https://www.R-project.org.
Rao, J. N. K., und C. F. J. Wu. 1988. Resampling Inference with Complex Survey Data. Journal of the American Statistical Association 83 (401): 231–41.
Townsend, Peter. 1979. Poverty in the United Kingdom. A Survey of Household Ressources and Standards of Living. Berkeley: University of California.

  1. Monatswert entspricht 1/12 des Jahreswertes↩︎

  2. https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_3782 (07.03.2023)↩︎

  3. Bei den Untersuchungen zu „Working Poor“ sind keine Präsenz- und Zivildiener berücksichtigt.↩︎