Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Zusammenfassung

EU-SILC (Statistics on Income and Living Conditions) bezeichnet eine Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen von Privathaushalten in Europa. Sie bildet eine wichtige Grundlage für die Europäische Sozialstatistik. Es handelt sich dabei um eine jährliche Stichprobenerhebung die in Österreich von STATISTK AUSTRIA durchgeführt wird.
Aufgrund der relativ kleinen Stichprobengrößen für Tirol resultieren bei der Schätzung von tiefer gegliederten Merkmalen zum Teil hohe Standardfehler. Diese führen zu größeren statistischen Schwankungsbreiten und damit zu erschwerter Interpretation der interessierenden Schätzergebnisse.
In der vorliegenden Arbeit wurde zur Analyse der EU-SILC Daten ein gleitender, symmetrischer und 3- jähriger Durchschnitt der einzelnen Erhebungsjahre gebildet, um die statistischen Schwankungsbreiten möglichst klein zu halten. Die ausgewiesenen Ergebnisse werden als Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2023 errechnet.

Einkommenssituation

Das mediane verfügbare Haushaltseinkommen exklusive aller sozialen Transferzahlungen der Tiroler Haushalte liegt mit € 36.201 jährlich etwas unter dem Medianwert Österreichs der sich auf € 37.422 beläuft. Rechnet man die sozialen Transfers hinzu, ergibt sich für Tirol ein Haushaltseinkommen von € 41.821 jährlich. In Österreich berträgt das mediane Haushaltseinkommen nach Transfers € 41.826 im Jahr und ist somit ähnlich hoch wie in Tirol.

Das äquivalisierte Einkommen liegt in Tirol im Mittel mit € 27.284 jährlich etwa 5,9 Prozent unter dem Österreichschnitt von € 28.905. Erwerbstätigkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit auf ein überdurchschnittliches Einkommen deutlich. Erwerbstätige Personen erreichen in Tirol ein äquivalisiertes Medianeinkommen von rund 30.570 Euro jährlich. Das deutlich niedrigste Nettohaushaltseinkommen erzielt die Gruppe der Ein-Elternhaushalte mit mind. einem Kind mit knapp 15.397 Euro.

Armutsgefährdung (1. Teilbereich der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung)

Im Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2023 gelten laut Definition in Tirol 111.453 Personen als armutsgefährdet, was einer Armutsgefährdungsquote von 14,8% entspricht. Diese Personen erreichen das festgelegte Schwelleneinkommen von € 17.343 pro Jahr nicht. Auf Vergleiche mit vorigen Untersuchungen oder mit anderen regionalen Einheiten wird verzichtet, da sie aufgrund der Schwankungsbreite statistisch nicht signifikant abgesichert werden können.

Personen, die nicht in Österreich geboren wurden, haben eine deutlich erhöhte Armutsgefährdungsquote (24,2%). Ebenfalls erhöht armutsgefährdet sind Einpersonenhaushalte (25,1%), Personen ohne Erwerbstätigkeit (18,4%) und Menschen, die das 65. Lebensjahr überschritten haben (23,9%).

Erhebliche materielle und soziale Deprivation (2. Teilbereich der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung)

Armut kann nicht nur aufgrund monetärer Defizite, sondern auch als mangelnde Teilhabe innerhalb einer Gesellschaft definiert werden. Ein Indikator dieser mangelnden Teilhabe wird als materielle und soziale Deprivation bezeichnet. Als erheblich materiell und sozial depriviert gelten Personen, die sich sieben der 13 von der EU festgelegten Grundbedürfnisse finanziell nicht leisten können. In Tirol gelten nach diesen Kriterien rund 2,0% der Bevölkerung als erheblich materiell und sozial depriviert. Bundesweit liegt die Deprivationsquote bei 2,6%.

Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität (3. Teilbereich der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung)

Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität weisen Haushalte auf, deren Erwerbsbeteiligung weniger als 20% des maximal möglichen jährlichen Erwerbspotentials unterschreitet. In Tirol leben 21.840 Personen (4,1% der ewerbsfähigen Personen) in Haushalten mit keiner oder sehr nierdiger Erwerbsintensität. Österreichweit sind es 400.944 Personen, das sind 6,3% der erwerbsfähigen Bevölkerung.

Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung

Die “Europa 2030” Strategie ist ein Aktionsplan der EU-Kommission für den Zeitraum bis 2030 mit dem Ziel, die Inhalte der 2017 von der EU in Göteborg beschlossenen “Europäischen Säule sozialer Rechte” umzusetzen. Zentrales Ziel dieses Plans ist die Reduktion der Armut in Europa. Zur Messung der Zielerreichung wird der Indikator der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung herangezogen. Als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet gelten Personen, die von mindestens einem der drei vorgenannten Teilbereiche betroffen sind.

Konkret sind in Tirol 129.663 Personen, das sind 17,2% der Bevölkerung, von Ausgrenzung bedroht. Österreichweit liegt die Ausgrenzungsgefährdungsquote bei 17,5%.
Ein-Eltern-Haushalte mit mindestens einem Kind sind von Armut- oder Ausgrenzung mit einer Quote von 65,4% sehr stark gefährdet.
Ebenfalls eine erhöhte Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung weisen Einpersonenhaushalte (27,7%), Pensionist:innen (25,6%) und Personen deren Geburstland nicht Österreich ist (27,9%) auf.

Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung - “Manifeste Armut”

Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung liegt vor, wenn Personen von mindestens zwei der drei genannten Teilbereichen betroffen sind. Diese Personen gelten als manifest arm.
Dieser Definition folgend gelten in Tirol 18.126 Personen als manifest arm. Das entspricht einer Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungquote von 2,4%. Auf Bundesebene sind 339.909 Personen (3,8%) als manifest arm einzustufen.

Working Poor

Mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle müssen in Tirol etwa 8,3% der Erwerbstätigen leben. Diese rund 28.585 als „Working Poor“ bezeichneten Personen erreichen ein jährliches äquivalisiertes Einkommen von 13.814 Euro. Rund 17.320 Personen mit Vollzeitbeschäftigung (= 8,0% aller vollzeitbeschäftigten Personen) gelten als Working Poor. Bei den Teilzeitbeschäftigten liegt die Quote bei 7,4% (bezogen auf alle teilzeitbeschäftigten Personen), das sind 5.766 Personen.

2 Einleitung

2.1 Erläuterungen zu den EU-SILC Erhebungen

EU-SILC (Statistics on Income and Living Conditions) bezeichnet eine Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen von Privathaushalten in Europa. Sie bildet eine wichtige Grundlage für die Europäische Sozialstatistik.

In Österreich wurde EU-SILC erstmals 2003 als einmalige Querschnittserhebung von STATISTIK AUSTRIA durchgeführt. Mit 2004 begann eine integrierte Längs- und Querschnittserhebung – das heißt, jeweils rund drei Viertel der Haushalte werden auch im Folgejahr wieder befragt, ein Viertel der Stichprobe kommt jährlich neu dazu (Rotationsprinzip). Grundlage für die Stichprobe ist eine reine Zufallsauswahl aus dem zentralen Melderegister. Alle Personen eines Haushalts ab 16 Jahren werden persönlich befragt. Zusätzlich werden grundlegende Informationen zu Kindern erhoben, womit sich auf Bundesebene ein umfassendes Bild der Einkommens- und Lebenssituation von Menschen in österreichischen Haushalten zeichnen lässt.

Seit dem Vorliegen der Einkommens- und Lebensbedingungen-Statistikverordnung (ELStV) ist STATISTIK AUSTRIA dazu angehalten, Einkommen der Statistik EU-SILC aus Verwaltungsdaten zu befüllen. In die Erhebung EU-SILC 2011 wurden erstmals schrittweise Verwaltungsdaten miteinbezogen. Seit dem Projekt EU-SILC 2012 werden Registerdaten in großem Ausmaß sowohl für die Berechnung von Komponenten des Haushaltseinkommens herangezogen, als auch für die Gewichtung verwendet. Aufgrund der unterschiedlichen strukturellen Beschaffenheit von Befragungs- und Verwaltungsdaten unterliegt die Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus diesen beiden Quellen nicht unerheblichen Einschränkungen. Es entsteht somit vor allem bei den Einkommensvariablen sowie bei den einkommensbasierten Sozialindikatoren ab EU-SILC 2012 ein deutlicher Bruch in der Zeitreihe. Darüber hinaus sind aufgrund der geänderten Gewichtung auch nicht-einkommensbasierte Indikatoren betroffen. Deshalb wurde von STATISTIK AUSTRIA, gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz beschlossen, die Daten auch der Vorjahre 2008 – 2011 auf Basis von Verwaltungsdaten zurückzurechnen um eine methodisch kontinuierliche Zeitreihe ab 2008 zu ermöglichen (siehe Lamei u. a. (2014)).

Bei Veröffentlichung dieser Arbeit hatte die Tiroler Landesstatistik die Erhebungen EU-SILC 2021 – 2023 auf Basis von Verwaltungsdaten zur Verfügung. Die Stichprobengrößen der in dieser Arbeit verwendeten Erhebungen sind in Tabelle 1 dargestellt.

Aus den relativ kleinen Stichprobengrößen für Tirol resultieren bei der Schätzung von tiefer gegliederten Merkmalen zum Teil hohe Standardfehler. Diese führen zu größeren statistischen Schwankungsbreiten und damit zu erschwerter Interpretation der interessierenden Schätzergebnisse. Dieses Problem betraf auch alle EU- SILC Auswertungen der Jahre 2003/04 bis 2010.

Um dieser Problematik etwas entgegenzuwirken werden in dieser Arbeit die Daten von drei aufeinanderfolgenden Erhebungen verwendet. Die interessierenden Parameter der Erhebungen 2021 bis 2023 werden für jedes Jahr geschätzt und ein 3-jähriger, symmetrischer Durchschnitt (arithmetisches Mittel) errechnet. Die Parameter für das Jahr 2022 werden aus dem Durchschnitt der Jahre 2021, 2022 und 2023 geschätzt. Die Schätzer sowie die statistischen Fehler (Standardfehler, Konfidenzintervalle) werden mittels Bootstrap- Verfahren ermittelt, welches das Stichprobendesign (Rotationsprinzip) berücksichtigt. Verwendet wurde hierfür das für die Statistik Software R (siehe R Core Team (2019)) von Statistik Austria entwickelte Packet"sdsurvey" (siehe Gussenbauer u. a. (2022)).

Die Idee der 3- jährigen Durchschnitte basiert auf der Beobachtung, dass sich die Einkommen einerseits und die Parameter der Armuts- bzw. Ausgrenzungsgefährdung andererseits nur sehr langfristig ändern. Der Verlust an Aktualität zu Gunsten aussagestärkerer Punktschätzer mit geringeren Schwankungsbreiten kann somit hingenommen werden.
Wird in der vorliegenden Arbeit auf eine Jahresangabe verzichtet, repräsentieren die ausgewiesenen Werte Durchschnitte der Jahre 2021 bis 2023.

Tabelle 1: Stichprobengrößen nach Haushalten und Personen
Jahr Bundesland Haushalte Personen
unter 16 Jahren 16 Jahre und älter Insgesamt
2021 Burgenland 227 62 421 483
2021 Kärnten 410 145 734 879
2021 Niederösterreich 1.144 410 2.052 2.462
2021 Oberösterreich 876 259 1.559 1.818
2021 Salzburg 326 105 571 676
2021 Steiermark 898 260 1.604 1.864
2021 Tirol 480 158 828 986
2021 Vorarlberg 268 133 469 602
2021 Wien 1.389 373 2.197 2.570
2021 Österreich 6.018 1.905 10.435 12.340
2022 Burgenland 217 54 391 445
2022 Kärnten 426 148 732 880
2022 Niederösterreich 1.103 393 1.972 2.365
2022 Oberösterreich 870 271 1.550 1.821
2022 Salzburg 369 149 653 802
2022 Steiermark 854 231 1.501 1.732
2022 Tirol 509 167 878 1.045
2022 Vorarlberg 263 132 461 593
2022 Wien 1.327 360 2.053 2.413
2022 Österreich 5.938 1.905 10.191 12.096
2023 Burgenland 218 54 399 453
2023 Kärnten 479 147 824 971
2023 Niederösterreich 1.126 384 1.997 2.381
2023 Oberösterreich 910 295 1.610 1.905
2023 Salzburg 389 157 686 843
2023 Steiermark 858 253 1.502 1.755
2023 Tirol 533 188 931 1.119
2023 Vorarlberg 274 127 476 603
2023 Wien 1.335 384 2.068 2.452
2023 Österreich 6.122 1.989 10.493 12.482

2.2 Europäische Indikatoren zu Armut und sozialer Eingliederung

Im Juni 2010 haben sich die Europäischen Regierungen auf eine neue Wachstumsstrategie bis zum Jahr 2020 geeinigt. Diese sogenannte „Europa 2020“ Strategie folgt der im Jahr 2000 beschlossenen Lissabon- Strategie. Unter anderem wird erstmals ausdrücklich ein Schwerpunkt auf die Verringerung von Armut gelegt und es werden dafür auch konkrete Zielvorgaben gemacht.
Im Jahr 2017 wurde in Göteburg die Europäische Säule sozialer Rechte beschlossen. Um diese umzusetzen legte die Kommission im März 2021 ein neues Kernziel fest, nämlich die Zahl der Menschen in Armut bis 2030 um mindestens 15 Millionen (davon mindestens 5 Millionen Kinder) zu verringern. Es wurde ein Aktionsplan, die Europa 2030-Strategie entwickelt.
Zur Messung der Zielerreichung wird der Indikator der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung herangezogen. Dieser Indikator setzt sich aus drei Teilbereichen zusammen.
Demnach gelten Personen als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet

  • deren äquivalisiertes Haushaltseinkommen unterhalb eines festgelegten Schwellenwertes (Armutsgefährdungsschwelle = 60% des nationalen Medianeinkommens) liegt oder

  • die erheblich materiell und sozial benachteiligt sind oder

  • die in einem Haushalt mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität leben.

In der vorliegenden Arbeit werden der Indikator der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung, sowie alle Teilbereiche für Tirol genauer betrachtet.

2.3 Erklärung zu den in der Publikation verwendeten Box-Plot Grafiken

In den Abbildungen 2, 3 und weiteren Grafiken werden sogenannte Box-Plots (ohne zusätzliche Unterscheidung von Ausreißern) verwendet, um Verteilungen darzustellen. Mithilfe von Box-Plots können die mittlere Lage und Streuung einer Verteilung (Gruppe von mehreren Messdaten) übersichtlich dargestellt und mit anderen Verteilungen verglichen werden. Hierfür werden die Messwerte zunächst der Größe nach geordnet und anschließend folgende Werte ermittelt:

  • Minimum: Bezeichnet den kleinsten Datenwert.
  • erstes Quartil: Bezeichnet den Datenpunkt, für welchen 25 % der Messwerte gleich oder kleiner sind.
  • Median: Bezeichnet den Datenpunkt, für welchen die Hälfte der Messwerte gleich oder kleiner sind.
  • drittes Quartil: Bezeichnet den Datenpunkt, für welchen 75 % der Messwerte gleich oder kleiner sind.
  • Maximum: Bezeichnet den größten Datenwert.

In Abbildung 1 wird ein Box-Plot anhand eines Beispieldatensatzes mit Einkommen von 102 fiktiven Haushalten erläutert. In der linken Abbildung wird die Verteilung als Histogramm dargestellt und in der rechten als Box-Plot, wobei die einzelnen Elemente des Box-Plots mit Hilfstexten versehen wurden. Wie man in Abbildung 1 erkennen kann, besteht der Box-Plot im Wesentlichen aus vier Elementen:

  • einer Box (schwarzer Rahmen), welche vertikal vom ersten bis zum dritten Quartil der Verteilung aufgespannt wird. Im Beispiel liegt das erste Quartil bei 4.925 Euro und das dritte Quartil bei 6.300 Euro. Die Breite der Box hat keine spezielle Bedeutung, die Höhe hingegen schon. Die Position der Box zeigt an, dass genau die Hälfte aller erfassten Haushalte zwischen 4.925 und 6.300 Euro Haushaltseinkommen erreichen.
  • dem Median-Wert, welcher als dicke, horizontale Linie innerhalb der Box dargestellt wird. Im Beispiel liegt der Median-Wert des Haushaltseinkommens bei 5.800 Euro. Dies bedeutet, dass genau die Hälfte aller erfassten Haushalte ein höheres bzw. niedrigeres Einkommen als 5.800 Euro haben.
  • dem Minimum, welches durch eine vertikal von der Box nach unten verlaufenden Linie, auch Antenne oder Whisker genannt, angedeutet wird. Das untere Ende der Linie entspricht dem Minimum der Verteilung. In diesem Beispiel liegt das Minimum bei 1.500 Euro.
  • dem Maximum, welches durch eine vertikal von der Box nach oben verlaufenden Linie, auch Antenne oder Whisker genannt, angedeutet wird. Das obere Ende der Linie entspricht dem Maximum der Verteilung. In diesem Beispiel liegt das Maximum bei 7.400 Euro.

ACHTUNG: Im Gegensatz zur Definition der Box ist die Definition der Antennen bzw. Whiskers nicht immer einheitlich! Im vorliegenden Bericht repräsentieren die Whiskers, im Gegensatz zum hier erläuterten Beispiel, nicht das Maximum bzw. Minimum sondern das 10% bzw. 90% Perzentil. D.h., jene 10% der Haushalte mit den niedrigsten Einkommen erhalten weniger als die untere Grenze des Whiskers angibt, jene 10% mit den höchsten Einkommen erhalten mehr als das obere Ende des Whiskers anzeigt. Grund dafür ist die bessere Darstellbarkeit der Box-Plots, denn extreme Außreiser können dabei unberücksichtigt bleiben.

Abbildung 1: Lesebeispiel für einen Box-Plot

Lesebeispiel für einen Box-Plot

3 Einkommen und Lebensstandard

3.1 Verfügbares Haushaltseinkommen

Auf Grundlage der Daten aus den EU-SILC–Erhebungen kann auf das verfügbare Einkommen der Tiroler Haushalte hochgerechnet werden. Als Einkommenszeitraum gilt jeweils das Vorjahr des Erhebungsjahres, beispielsweise gelten in den Erhebungen EU-SILC 2021, 2022 und 2023 die Jahre 2020, 2021 und 2022 als Referenzjahre für die Einkommen. Privatpensionen werden in die Berechnung des Haushaltseinkommens nicht miteinbezogen.

Die Berechnung des verfügbaren Haushaltseinkommens wird in folgender Weise durchgeführt:

Erwerbseinkommen aus unselbständiger und selbständiger Erwerbstätigkeit
+ Kapitalerträge ( Zinsen und Dividenden)
= Markteinkommen brutto
+ Pensionen (Eigen- und Hinterbliebenenpensionen)
= Primäreinkommen brutto
+ Sozialtransfers
= Brutto-Einkommen
- Steuern und Sozialabgaben
= Netto-Einkommen
+/- regelmäßige Privattransfers ( Alimente, Unterhaltszahlungen, …)

= verfügbare Haushaltseinkommen (ohne Mitberücksichtigung von Privatpensionen)

Zu den Sozialtransfers gehören:

  • Arbeitslosenunterstützung
  • Krankengeld
  • Behindertenunterstützung
  • ausbildungsbezogenen Zulagen
  • Kinderbeihilfe
  • Sozialhilfe
  • Mietzinsbeihilfen (inkl. Energiezuschüsse für Heizung, Strom, Wasser usw.)

3.1.1 Verfügbares Haushaltseinkommen - Soziodemographische Merkmale

Im Folgenden wird das verfügbare Haushaltseinkommen vor und nach sozialen Transferzahlungen nach soziodemographischen Merkmalen in Tirol und Österreich betrachtet.

Tabelle 2: Verfügbares Haushaltseinkommen in Tirol
Soziodemographische Merkmale Verfügbares Haushaltseinkommen in Tirol - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers Anzahl der betroffenen Haushalte
Gesamt 41.821 36.201 338.134
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 39.453 38.783 45.954
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 50.971 49.244 49.542
Andere Haushalte ohne Kinder 70.753 65.909 25.593
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (26.255) (18.182) (7.882)
2 Erwachsene, 1 Kind 50.262 42.598 29.042
2 Erwachsene, 2 Kinder 57.904 48.801 29.512
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (70.729) (59.929) (14.944)
Sonstige Haushalte mit Kindern (73.900) (60.965) (12.059)
Alleinlebend < 65 26.715 25.146 77.878
Alleinlebend 65+ 21.167 20.438 45.727
Alleinlebend Männer 27.721 26.148 53.712
Alleinlebend Frauen 22.483 21.701 69.893
Haushalt ohne Kinder 34.065 32.113 244.694
Haushalt mit Kinder 59.506 48.956 93.440
HH m. Pensionen - Alleinlebende Männer 23.407 23.240 12.493
HH m. Pensionen - Alleinlebende Frauen 21.660 21.274 30.072
Mehrpersonenhaushalt m. Pensionen 41.088 40.106 49.396
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Männer 28.774 27.618 41.219
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Frauen 23.702 22.907 39.821
Mehrpersonenhaushalt ohne Pensionen u. ohne Kinder 55.447 52.864 73.636
Mehrpersonenhaushalt m. 1 Kind 59.177 49.033 38.108
Mehrpersonenhaushalt m. 2 Kindern 57.661 49.730 31.633
Mehrpersonenhaushalt m. mind. 3 Kindern (65.811) (54.748) (13.874)
HH m. männlichem Hauptverdiener 48.365 42.843 226.791
HH m. weiblicher Hauptverdienerin 26.876 23.988 111.343
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 3: Verfügbares Haushaltseinkommen in Österreich
Soziodemographische Merkmale Verfügbares Haushaltseinkommen in Österreich - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers Anzahl der betroffenen Haushalte
Gesamt 41.826 37.422 4.062.261
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 43.852 42.634 494.242
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 53.361 50.525 683.787
Andere Haushalte ohne Kinder 74.224 69.900 271.773
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 33.248 23.748 101.921
2 Erwachsene, 1 Kind 56.862 48.834 350.955
2 Erwachsene, 2 Kinder 62.316 52.804 329.556
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 59.394 47.701 155.918
Sonstige Haushalte mit Kindern 79.429 72.684 130.214
Alleinlebend < 65 25.871 24.383 998.700
Alleinlebend 65+ 23.580 23.066 545.194
Alleinlebend Männer 26.632 25.378 705.746
Alleinlebend Frauen 23.674 22.679 838.147
Haushalt ohne Kinder 35.410 33.319 2.993.696
Haushalt mit Kinder 59.077 49.634 1.068.565
HH m. Pensionen - Alleinlebende Männer 26.117 25.908 163.126
HH m. Pensionen - Alleinlebende Frauen 22.996 22.499 345.472
Mehrpersonenhaushalt m. Pensionen 45.060 44.106 548.443
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Männer 26.881 25.208 542.620
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Frauen 24.297 22.908 492.879
Mehrpersonenhaushalt ohne Pensionen u. ohne Kinder 58.058 55.223 936.874
Mehrpersonenhaushalt m. 1 Kind 60.781 52.624 422.283
Mehrpersonenhaushalt m. 2 Kindern 63.797 54.010 352.594
Mehrpersonenhaushalt m. mind. 3 Kindern 59.681 47.011 160.784
HH m. männlichem Hauptverdiener 48.398 43.487 2.548.739
HH m. weiblicher Hauptverdienerin 31.346 27.817 1.513.522
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

3.1.2 Verfügbares Haushaltseinkommen - Verteilung und Bundesländervergleich

Ein weiterer interessanter Aspekt der Haushaltseinkommen ist deren Verteilung. Ein Maß zur Messung der Konzentration der Einkommen ist die sogenannte S80/S20 Quote. Diese Quote setzt das obere Quintil der Verteilung mit dem unteren Quintil in Relation und gibt Auskunft darüber, um wie viel Mal höher die Summe der Einkommen jener 20% der Bevölkerung mit dem höchsten Einkommen, gegenüber jenen 20% mit dem geringsten Einkommen ist. Ein weiterer Parameter der zu einer Aussage über die Verteilung des Einkommens herangezogen werden kann ist der GINI- Index (= GINI- Koeffizient ausgedrückt in Prozent). Der GINI- Index ist ein statistisches Maß für die Ungleichheit und kann Werte zwischen Null und Hundert annehmen (GINI- Koeffizient, Werte zwischen Null und Eins), wobei Null eine perfekte Gleichverteilung bedeutet, während er im Extremfall einer maximalen Ungleichverteilung (bspw. ein Haushalt würde das gesammte Einkommen erhalten) den Wert Hundert annimmt.

Abbildung 2: Verteilung des verfügbaren Einkommens vor sozialen Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.


Tabelle 4: Verfügbares Haushaltseinkommen vor sozialen Transfers - Verteilung
...% der Haushalte im Bundesland verfügen über weniger als ... Euro Verfügbares Haushaltseinkommen vor sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Niederösterreich Steiermark Wien Österreich
10% 16.283 15.278 6.656 9.953 10.973 14.218 14.920 11.730 3.360 10.594
25% 24.669 24.283 21.574 21.427 22.928 25.142 24.656 22.904 17.415 22.508
50% 41.618 39.703 38.598 36.334 36.201 40.262 40.258 37.414 32.059 37.422
75% 61.462 57.525 60.607 54.366 55.781 61.717 63.471 59.573 53.252 58.441
90% 90.885 86.060 82.230 76.860 80.523 86.444 86.714 85.936 79.081 83.822
Gini-Index 35,1 36,4 38,8 37,6 36,9 36,1 36,7 40,0 44,0 39,0
S80S20-Verhältnis 6,8 7,3 12,5 9,3 8,7 7,6 7,9 10,1 20,1 10,2

Abbildung 3: Verteilung des verfügbaren Einkommens nach sozialen Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.


Tabelle 5: Verfügbares Haushaltseinkommen nach sozialen Transfers - Verteilung
...% der Haushalte im Bundesland verfügen über weniger als ... Euro Verfügbares Haushaltseinkommen nach sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Niederösterreich Steiermark Wien Österreich
10% 18.748 18.514 15.270 16.981 16.123 18.266 18.962 16.256 14.440 16.805
25% 28.977 26.821 25.846 24.836 25.396 27.915 27.727 25.766 23.253 25.792
50% 44.332 43.519 43.144 41.481 41.821 44.804 44.501 42.006 37.330 41.826
75% 68.226 62.840 66.180 60.205 61.838 66.193 67.927 64.017 57.963 62.966
90% 96.374 88.022 90.202 82.375 84.195 89.046 90.854 89.508 82.843 87.837
Gini-Index 32,7 33,6 34,4 33,5 33,5 33,3 33,7 36,4 36,7 34,8
S80S20-Verhältnis 5,6 5,7 6,6 6,0 6,0 5,9 5,9 6,9 7,1 6,4

3.1.3 Verfügbares Haushaltseinkommen - Zeitliche Entwicklung

In Grafik 4 ist die zeitliche Entwicklung des verfügbaren Haushaltseinkommens inklusive Transferzahlungen für Tirol und Österreich abgebildet. Die hellblauen bzw. hellroten Flächen stellen die jeweiligen 95%- Konfidenzintervalle dar.

Abbildung 4: Entwicklung des verfügbaren Einkommens inkl. sozialer Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung des verfügbaren Einkommens inkl. sozialer Transfers
Periode Verfügbares Einkommen (inkl. sozialer Transfers) in Euro
in Tirol in Österreich
2010 - 2012 34.228 31.925
2011 - 2013 34.464 32.492
2012 - 2014 35.576 33.570
2013 - 2015 35.595 34.134
2014 - 2016 36.098 34.694
2015 - 2017 36.857 35.333
2016 - 2018 37.502 35.929
2017 - 2019 38.053 36.977
2018 - 2020 38.208 37.976
2019 - 2021 39.496 39.198
2020 - 2022 40.230 39.949
2021 - 2023 41.821 41.826

3.2 Äquivalenzeinkommen

Wie bereits erörtert, versteht man unter dem verfügbaren Haushaltseinkommen die Summe aller Primäreinkommen, das sind Einkommen aus unselbständiger und selbständiger Erwerbstätigkeit sowie Einnahmen aus Kapitalbesitz der im Haushalt lebenden Personen, zuzüglich aller empfangenen Transferleistungen (z.B. Arbeitslosengeld, Kindergeld, Karenzgeld, Renten infolge Krankheit/Unfall/Invalidität,…), abzüglich Steuern und Sozialleistungen.
Das Äquivalenzeinkommen (oder auch äquivalisiertes Haushaltseinkommen) geht zwar vom verfügbaren Einkommen aus, setzt dieses Einkommen aber mit festgelegten Gewichtungsfaktoren in Relation zu Anzahl und Alter der im Haushalt lebenden Personen.

3.2.1 Bestimmung des Lebensstandards durch das Äquivalenzeinkommen

EU-SILC gewährt vor allem Einblicke in die Einkommenssituation der befragten Haushalte und Personen. Doch erst eine Gegenüberstellung des jeweiligen Bedarfs eines Haushaltes und dessen verfügbarer Ressourcen gibt näherungsweise Auskunft über den Lebensstandard der Haushaltsmitglieder. Es gibt verschiedene statistische Methoden, den bedarfsgewichteten Ressourcenzugang bzw. das äquivalisierte Haushaltseinkommen zu bestimmen. Die üblichen Analysen gehen dabei von der Annahme aus, dass alle Personen, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, in selber Weise am gesamten verfügbaren Einkommen partizipieren und dieses Einkommen somit den individuellen Ressourcenzugang definiert.

Der tatsächliche Ressourcenbedarf ist empirisch schwer feststellbar. Konsumausgaben hängen sehr stark von persönlichen Präferenzen ab und gehen meist über den Mindestbedarf hinaus. In Publikationen und Studien zu diesem Thema wird der Ressourcenbedarf fast immer über konventionell festgelegte Bedarfsgewichte (Äquivalenzskalen) festgelegt. Dabei wird davon ausgegangen, dass größere Haushalte weniger Einkommen benötigen als mehrere Einpersonenhaushalte. Die Gewichtungsfaktoren unterscheiden sich teilweise, abhängig vom angenommenen Einsparungspotential (Elastizität). In dieser Arbeit wird die so genannte EU-Skala angewendet, die im Folgenden kurz erläutert wird.

Eine allein lebende, erwachsene Person erhält den Wert 1, der als Referenzpunkt (Konsumäquivalente) gilt. Dieser setzt sich zusammen aus dem Fixbedarf für den Haushalt (Gewicht: 0,5) und dem Fixbedarf für die erste Person (Gewicht: 0,5). Der unterstellte Ressourcenbedarf steigt mit jedem weiteren Erwachsenen um eine halbe Konsumäquivalente und jedes weitere Kind unter 14 Jahren wird mit 0,3 Konsumäquivalenten gewichtet. Zur Verdeutlichung der Berechnung des Einkommensbedarfes sind in Tabelle 5 einige Berechnungsbeispiele dargestellt. Das Äquivalenzeinkommen ergibt sich somit durch Division des verfügbaren Haushaltseinkommens durch die jeweilige Konsumäquivalente des Haushaltes.

Tabelle 6: Beispiele zur Berechnung des Einkommensbedarfs (in Konsumäquivalenten)
Fixbedarf des Haushaltes Bedarf für Erwachsene Bedarf für Kinder Gesamtbedarf
Einpersonenhaushalt 0,5 0,5 - 1,0
Ein-Elternhaushalt mit 2 Kindern 0,5 0,5 0,6 1,6
Familie mit 1 Kind 0,5 1,0 0,3 1,8

3.2.2 Mittleres äquivalisiertes Haushaltseinkommen pro Jahr in Tirol: 27.284 Euro

Im Untersuchungszeitraum liegt der Median des äquivalisierten Einkommens in Tirol bei 27.284 Euro jährlich. D.h. 50% der Haushalte verdienen mehr, 50% verdienen weniger als 27.284 Euro. Das mediane Äquivalenzeinkommen in Österreich beträgt € 28.905. Das äquivalisierte Einkommen liegt in Tirol um knapp -5,9 % unter dem Österreichschnitt und ist im Prinzip als Ressource zu verstehen, welche jeder in einem Haushalt lebenden Person jährlich für Ausgaben und Sparen zur Verfügung steht. Leben beispielsweise ein Mann und eine Frau in diesem Haushalt, so steht diese Ressource rechnerisch beiden gleichermaßen zu. Geschlechtsunterschiede im äquivalisierten Haushaltseinkommen treten somit definitionsgemäß nur deswegen auf, weil Männerhaushalte im Schnitt ein etwas höheres Einkommen erzielen als Frauenhaushalte, egal ob es sich um Einpersonenhaushalte oder Wohngemeinschaften handelt.
Insgesamt ergibt sich bei geschlechterweiser Betrachtung ein jährliches Äquivalenzeinkommen von 27.908 Euro für die Männer und von 26.861 Euro für die Frauen. Der Unterschied ist statistisch allerdings nicht signifikant. Der Median des äquivalisierten Haushaltseinkommens liegt bei Personen, deren Geburtsland nicht Österreich ist, um knapp 5.654 Euro netto jährlich niedriger. Das niedrigste Nettohaushaltseinkommen erzielt die Gruppe der Ein-Elternhaushalte mit mind. ein Kind. Das mediane äquivalisierte Einkommen liegt mit rund 15.397 Euro im Jahr etwa 11.888 Euro unterhalb des Durchschnitteinkommens. Erwerbstätigkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit auf ein überdurchschnittliches Einkommen deutlich. Im Gegensatz zu Personen ohne Erwerbstätigkeit, erzielen erwerbstätige Personen ein um 4.507 Euro höheres äquivalisiertes Haushaltseinkommen. Tabelle 7 und 8 fasst die Ergebnisse für Tirol und Österreich zusammen.

Tabelle 7: Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Tirol
Soziodemographische Merkmale Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Tirol - Median (in Euro)
nach sozialen Transfers vor sozialen Transfers Anzahl der betroffenen Personen
Gesamt 27.284 24.426 753.795
Frauen 26.861 23.883 371.448
Männer 27.908 24.936 382.348
Geburtsland nicht Österreich 23.658 17.793 182.163
Geburtsland Österreich 29.312 26.841 490.325
ledig 27.835 25.208 220.705
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 28.919 26.213 325.814
verwitwet 24.835 23.965 34.420
geschieden 25.051 24.029 50.632
jünger 15 Jahre 24.977 20.562 113.435
jünger 20 Jahre 25.558 21.476 162.971
älter 14 und jünger 65 Jahre 29.131 25.967 503.934
älter 17 und jünger 65 Jahre 29.344 26.236 470.705
älter 65 Jahre 24.628 24.128 126.933
erwerbstätig 30.570 28.357 337.191
nicht erwerbstätig 26.063 20.758 98.825
Pensionisten 24.134 22.954 119.286
Einpersonenhaushalt 24.676 23.502 123.605
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 26.302 25.855 91.908
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 33.980 32.829 99.083
Andere Haushalte ohne Kinder 34.818 32.865 82.327
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 15.397 10.514 18.975
2 Erwachsene, 1 Kind 27.426 22.848 87.127
2 Erwachsene, 2 Kinder 26.698 22.072 118.050
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 25.935 22.192 75.911
Sonstige Haushalte mit Kindern 23.749 19.369 56.809
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 25.267 20.756 103.873
mittel besiedelt 28.384 25.728 323.735
dünn besiedelt 27.098 23.876 326.187
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 8: Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Österreich
Soziodemographische Merkmale Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Österreich - Median (in Euro)
nach sozialen Transfers vor sozialen Transfers Anzahl der betroffenen Personen
Gesamt 28.905 26.137 8.886.938
Frauen 28.561 25.739 4.503.377
Männer 29.336 26.582 4.383.561
Geburtsland nicht Österreich 22.826 18.841 2.075.446
Geburtsland Österreich 31.544 29.189 5.873.620
ledig 29.569 26.904 2.500.299
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 30.752 28.301 3.856.113
verwitwet 26.344 25.113 478.361
geschieden 25.153 23.069 638.609
jünger 15 Jahre 25.856 21.097 1.309.809
jünger 20 Jahre 26.348 21.843 1.834.317
älter 14 und jünger 65 Jahre 30.192 27.187 5.999.390
älter 17 und jünger 65 Jahre 30.385 27.394 5.673.996
älter 65 Jahre 27.407 26.594 1.461.758
erwerbstätig 32.850 30.512 3.899.451
nicht erwerbstätig 25.148 20.457 1.232.701
Pensionisten 29.099 27.697 1.413.000
Einpersonenhaushalt 24.860 23.801 1.544.098
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 29.235 28.423 988.485
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 35.574 33.683 1.367.574
Andere Haushalte ohne Kinder 35.532 33.157 903.360
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 19.901 13.933 259.767
2 Erwachsene, 1 Kind 30.488 26.366 1.052.866
2 Erwachsene, 2 Kinder 28.330 24.124 1.318.225
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 23.063 17.711 818.884
Sonstige Haushalte mit Kindern 29.355 26.059 633.884
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 26.811 23.475 2.776.847
mittel besiedelt 29.183 26.495 2.706.982
dünn besiedelt 29.779 27.262 3.403.110
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

3.2.3 Äquivalisiertes Haushaltseinkommen - Verteilung und Bundesländervergleich

In den Abbildungen 5 und 6 sowie den Tabellen 9 und 10 sind die äquivalisierten Haushaltseinkommen vor und nach Einrechnung der sozialen Transferzahlungen dargestellt.
Wie man an den Einkommensperzentilen in Tirol erkennen kann, wirken sich die sozialen Transfers auf die unteren Einkommen deutlich stärker aus als auf die höheren Einkommen. Die 10% der Haushalte mit dem niedriegsten Einkommen erhielten rund 60% ihres Durchschnittseinkommens an Transferzahlungen ausbezahlt, bei den 10% der Haushalte mit dem höchsten Einkommen machten die sozialen Transfers nur zirka 3% des Durchschnittseinkommens aus. Diese Tatsache zeigt den positiven Umverteilungseffekt deutlich, denn durch die sozialen Transferzahlungen werden die Haushaltseinkommen etwas gleicher verteilt. Dies zeigen auch die beiden Verteilungsparameter, der Gini- Index und das S80S20- Verhältnis. Letztere zeigt, dass die Summe der äquivalisierten Einkommen jener 20% der Haushalte mit den höchsten Einkommen vor den sozialen Transferzahlungen etwa mal so hoch ist wie jene der 20% der Haushalte mit den niedriegsten Enkommen. Nach Einrechnung der sozialen Transfers reduziert sich dieser Faktor auf .

Abbildung 5: Verteilung des äquivalisierten Einkommens vor sozialen Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.


Tabelle 9: Äquivalisiertes Haushaltseinkommen vor sozialen Transfers - Verteilung
...% der Haushalte im Bundesland verfügen über weniger als ... Euro Äquivalisiertes Haushaltseinkommen vor sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Steiermark Niederösterreich Wien Österreich
10% 13.040 10.413 6.391 8.916 9.815 12.489 10.342 11.135 2.804 8.695
25% 21.182 18.391 16.881 17.240 16.778 18.818 18.186 19.201 11.817 17.100
50% 27.855 26.901 27.574 25.564 24.426 26.966 26.816 27.229 23.263 26.137
75% 35.713 35.325 36.381 35.159 34.237 36.987 36.416 37.422 35.388 36.181
90% 47.380 48.662 46.491 45.960 44.259 47.200 48.090 51.178 49.435 48.325
Gini-Index 26,9 31,1 32,6 31,4 31,4 30,2 33,2 31,5 41,4 33,6
S80S20-Verhältnis 4,0 5,6 7,5 6,2 6,0 5,0 6,3 6,0 17,6 7,3

Abbildung 6: Verteilung des äquivalisierten Einkommens nach sozialen Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.


Tabelle 10: Äquivalisiertes Haushaltseinkommen nach sozialen Transfers - Verteilung
...% der Haushalte im Bundesland verfügen über weniger als ... Euro Äquivalisiertes Haushaltseinkommen nach sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Steiermark Niederösterreich Wien Österreich
10% 18.386 16.982 13.215 15.214 15.673 16.876 15.660 15.969 11.979 15.011
25% 23.580 21.890 21.345 21.439 20.917 22.547 22.058 22.466 18.144 21.262
50% 30.567 29.257 30.884 28.323 27.284 29.359 29.645 29.896 26.677 28.905
75% 38.312 37.825 38.714 37.636 36.266 38.245 38.186 39.345 37.856 38.154
90% 49.614 50.131 48.744 46.891 45.543 48.658 49.706 52.544 51.174 49.749
Gini-Index 23,2 25,7 26,6 25,2 25,5 25,4 27,6 26,8 31,9 27,5
S80S20-Verhältnis 3,2 3,6 4,3 3,7 3,7 3,6 4,1 4,1 5,4 4,2

3.2.4 Äquivalisiertes Haushaltseinkommen - Zeitliche Entwicklung

In Grafik 7 ist die zeitliche Entwicklung des äquivalisierten Haushaltseinkommens inklusive sozialer Transfers für Tirol und Österreich abgebildet. Die hellblauen bzw. hellroten Flächen stellen die jeweiligen 95%- Konfidenzintervalle dar.

Abbildung 7: Entwicklung des äquivalisierten Einkommens inkl. sozialer Transfers

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung des äquivalisierten Einkommens inkl. sozialer Transfers
Periode Äquivalisiertes Einkommen (inkl. sozialer Transfers) in Euro
in Tirol in Österreich
2010 - 2012 21.213 21.443
2011 - 2013 21.469 21.781
2012 - 2014 21.921 22.364
2013 - 2015 22.031 22.848
2014 - 2016 22.076 23.388
2015 - 2017 22.717 23.902
2016 - 2018 23.582 24.540
2017 - 2019 24.797 25.219
2018 - 2020 25.348 25.820
2019 - 2021 25.696 26.571
2020 - 2022 25.875 27.276
2021 - 2023 27.284 28.905

3.2.5 Äquivalisiertes Haushaltseinkommen - Entwicklung der Einkommensperzentile

Die Einkommensperzentile zeigen das mittlere Einkommen verschiedener ausgewählter Einkommensgruppen. Das Perzentil P10 repräsentiert beispielsweise die Summe der Einkommen, die von den zehn Prozent der Bevölkerung mit dem niedrigsten Einkommen erzielt wird, P90 respektive jene Summe der zehn Prozent mit dem höchsten Einkommen. In Abbildung 8 ist die Entwicklung der Perzentile für Tirol dargestelt. Es zeigt sich, dass in Tirol in den letzten Jahren die niedrigeren Einkommen stärker gestiegen sind als die höheren Einkommen. Vor allem die niedrigsten Einkommen, repräsentiert durch das Perzentil P10, sind in den letzten Jahren deutlich stärker gestiegen als das Perzentil P90, das für die höchsten Einkommen steht. Längerfristig würde diese Entwicklung zu einer gerechteren Einkommensverteilung führen.
Auf Bundesebene konnte kein stärkeres Wachstum der niedrigsten Einkommen festgestellt werden. Die Einkommen jener 10% der Bevölkerung mit dem niedrigsten Einkommen stiegen in den letzten Jahren etwa gleich stark wie die Einkommen jener 25% der Bevölkerung mit dem höchsten Einkommen, wie aus Abbildung 9 ersichtlich.

Abbildung 8: Entwicklung der Einkommensperzentile des äquivalisierten Haushaltseinkommens in Tirol

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung der Einkommensperzentile des äquivalisierten Haushaltseinkommens in Tirol
Periode Index der Einkommensperzentile, Periode 2010-2012 = 100, in Tirol
Perzentil 10 Perzentil 25 Perzentil 50 Perzentil 75 Perzentil 90
2010 - 2012 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
2011 - 2013 101,3 103,2 101,2 102,9 99,9
2012 - 2014 107,4 107,9 103,3 104,2 101,6
2013 - 2015 104,5 109,4 103,9 103,8 102,1
2014 - 2016 107,4 109,5 104,1 101,2 103,4
2015 - 2017 105,8 111,2 107,1 101,8 102,7
2016 - 2018 113,5 115,5 111,2 105,4 104,6
2017 - 2019 120,0 119,5 116,9 111,2 108,1
2018 - 2020 124,1 121,1 119,5 114,3 110,6
2019 - 2021 125,4 123,7 121,1 115,5 110,3
2020 - 2022 126,1 124,9 122,0 118,2 112,4
2021 - 2023 136,9 135,2 128,6 125,6 117,9

Abbildung 9: Entwicklung der Einkommensperzentile des äquivalisierten Haushaltseinkommens in Österreich

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung der Einkommensperzentile des äquivalisierten Haushaltseinkommens in Österreich
Periode Index der Einkommensperzentile, Periode 2010-2012 = 100, in Österreich
Perzentil 10 Perzentil 25 Perzentil 50 Perzentil 75 Perzentil 90
2010 - 2012 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
2011 - 2013 102,1 101,9 101,6 101,7 101,1
2012 - 2014 105,1 105,1 104,3 104,1 104,2
2013 - 2015 107,3 107,3 106,6 106,1 104,9
2014 - 2016 110,6 109,2 109,1 108,4 106,3
2015 - 2017 112,8 111,4 111,5 111,1 108,1
2016 - 2018 115,5 114,3 114,4 113,8 111,7
2017 - 2019 118,1 118,0 117,6 117,1 115,3
2018 - 2020 120,4 121,4 120,4 120,0 118,5
2019 - 2021 122,9 125,3 123,9 123,1 121,3
2020 - 2022 124,8 128,0 127,2 126,5 124,2
2021 - 2023 132,7 135,1 134,8 132,8 129,6

3.2.6 Äquivalisierte soziale Transferzahlungen an die Haushalte - Verteilung

Im folgenden werden die sozialen Transferzahlungen, die sich aus der Differenz des äquivalisierten Einkommens nach Transferzahlungen und dem äquivalisierten Einkommen vor sozialen Transfers errechnen, näher betrachtet. Dies passiert getrennt nach den Haushalten insgesamt, den Haushalten mit und ohne Kindern um einen Eindruck über den Einfluss der Familienbeihilfe, die einen Teil der sozialen Transferzahlungen darstellt, zu bekommen.
Die folgenden Abbildungen bestehen jeweils aus drei Grafiken, wobei die erste Grafik den Anteil der Personen in der jeweiligen Einkommensklasse an der Gesamtbevölkerung darstellt. Die zweite Grafik zeigt an wieviele Personen in einer Einkommensklasse soziale Transferzahlungen erhalten. Die Boxplot Grafik gibt einen Überblick über die Höhe und Verteilung der sozialen Transferzahlungen in den jeweiligen Einkommensklassen. Bei den Einkommensklassen handelt es sich um das äquivalisierte Haushaltseinkommen, also jenes Einkommen das jedem einzelnen Mitglied des Haushaltes jährlich zur Verfügung steht. Analog dazu gilt dieselbe Interpretation auch für die Höhe der sozialen Transferzahlungen.

Erwartungsgemäß nimmt die Höhe der Transferzahlungen mit der Höhe der Einkommen ab. Eine Ausnahme bilden in Tirol jene Haushalte mit Kindern der höchsten Einkommensklasse. Grund dafür dürfte sein, dass diese Haushalte kinderreicher sind und damit mehr Familienbeihilfe, die einkommensunabhängig ausbezahlt wird, erhalten. Interessanterweise liegt die Höhe der sozialen Transfers in Haushalten ohne Kinder in der Einkommensklasse bis 15.000 Euro jährlich in Tirol deutlich unter dem Durchschnitt von Österreich, in den höheren Einkommensklassen jedoch deutlich darüber.
Der reziproke Zusammenhang zwischen sozialen Transferzahlungen und dem äquivalisierten Haushaltseinkommen trägt zur Verringerung der Einkommenskonzentration bei und führt somit zu einer gerechteren Verteilung der Einkommen.

Abbildung 10: Verteilung der sozialen Transfers nach Einkommensklassen in Haushalten - insgesamt

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.
Tabelle 11: Soziale Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - insgesamt
...% der Personen erhalten weniger als ... Euro an sozialen Transfers jährliches äquivalisiertes Einkommen in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 1.043 869 167 167 1.175 167 167 167
25% 2.304 1.604 538 743 3.351 1.305 880 289
50% 6.576 3.116 1.531 1.454 6.436 2.911 1.879 1.362
75% 10.871 4.661 2.782 3.067 10.664 4.979 3.029 2.687
90% 13.774 6.648 4.141 5.035 14.781 8.239 4.761 4.275

Abbildung 11: Verteilung der sozialen Transfers nach Einkommensklassen in Haushalten - Haushalte mit Kindern

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.
Tabelle 12: Soziale Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - Haushalte mit Kinder
...% der Personen erhalten weniger als ... Euro an sozialen Transfers jährliches äquivalisiertes Einkommen in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 2.562 1.896 1.294 847 1.941 1.589 1.454 1.385
25% 3.542 2.685 1.714 1.797 3.798 2.504 1.651 1.630
50% 7.196 3.441 2.666 3.133 6.264 3.406 2.588 2.597
75% 10.489 5.234 3.125 5.315 9.619 5.397 3.343 3.490
90% 13.575 6.507 5.198 5.374 12.852 8.277 5.120 5.152

Abbildung 12: Verteilung der sozialen Transfers nach Einkommensklassen in Haushalten - Haushalte ohne Kinder

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
  • Die Whiskergrenzen geben bei diesem Boxplot das 10. bzw. 90 Perzentil an.
Tabelle 13: Soziale Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - Haushalte ohne Kinder
...% der Personen erhalten weniger als ... Euro an sozialen Transfers jährliches äquivalisiertes Einkommen in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 167 167 167 167 309 167 167 167
25% 529 313 222 222 2.200 167 222 222
50% 5.292 1.527 618 926 6.862 1.458 799 297
75% 8.929 4.042 1.841 1.585 13.044 4.034 2.294 1.456
90% 15.258 5.728 3.747 2.529 18.420 8.325 4.655 3.168

4 Armutsgefährdung

Armutsgefährdung wird normalerweise über das Einkommen definiert. Internationale Konventionen legen fest, dass Menschen, die weniger als 60% des Median-Äquivalenzeinkommens zur Verfügung haben, als armutsgefährdet gelten. Diese Festlegung der Armutsgefährdungsschwelle ermöglicht vergleichbare Statistiken auf EU-Ebene. Der Anteil jener Personen an der Gesamtzahl der Untersuchungseinheiten, deren Einkommen niedriger als dieser Schwellenwert ist, wird als Armutsgefährdungsquote bezeichnet.

Wichtig: Weder die Armutsgefährdungsquote noch die Armutsgefährdungsschwelle sagen etwas über das Ausmaß an Armut aus, dem die betroffenen Personen ausgeliefert sind.

Kritisch ist anzumerken, dass bei Fokussierung auf einen eindimensionalen Parameter bei der Erfassung eines multidimensionalen Phänomens wie Armut verschiedene Lebenslagen und Bedürfnisse, die Möglichkeiten des Einzelnen mit den vorhandenen Ressourcen zu wirtschaften, sowie Vermögen oder Verschuldung nicht berücksichtigt werden.

Die Armutsgefährdung (nach Sozialleistungen) stellt den ersten Teilbereich der breiter gefassten Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung dar, die von der EU in der Europa 2030-Strategie zur Reduzierung von Armut in Europa festgehalten wurde und in einem späteren Kapitel geauer behandelt wird.

4.1 Die einkommensbezogene Armut - Die „Schwelle“ für einen Einpersonenhaushalt liegt bei € 17.343 pro Jahr

Im Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2023 lag der Median des Äquivalenzeinkommens bei 27.284 Euro. Das österreichweite äquivalisierte Medianeinkommen liegt mit € 28.905 jährlich etwas höher als in Tirol. Im Sinne der o.g. 60%- Schwelle errechnet sich daraus eine Armutsgefährdungsschwelle für einen Einpersonenhaushalt von € 17.343 pro Jahr (= € 1.445/Monat) 1. Dieser Wert dient in weiterer Folge auch für das Bundesland Tirol als Referenzwert.

Gemessen am österreichischen Medianeinkommen und im Hinblick auf die gewählte Definition von monetärer Armut sind in Tirol ca. 111.453 Personen (14,8% der Wohnbevölkerung) als armutsgefährdet zu bezeichnen. In Österreich sind im Durchschnitt der Jahre 2021 bis 2023 in Summe 1.314.716 Personen, was einem Anteil von 14,8% der Wohnbevölkerung entspricht, armutsgefährdet. Der Anteil der armutsgefährdeten Personen an der Wohnbevölkerung in Prozent ausgedrückt wird als Armutsgefährdungsquote bezeichnet.

Das mittlere jährliche Einkommen aller armutsgefährdeten Personen in Tirol liegt bei 14.161 Euro. Je niedriger das Einkommen jener Menschen ist, die unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegen, desto größer wird die so genannte Armutsgefährdungslücke. Das ist die Differenz zwischen dem Durchschnittseinkommen der Armutsgefährdeten und der Armutsgefährdungsschwelle.

Die Armutsgefährdungslücke bietet eine Möglichkeit, das Ausmaß an Armut in Zahlen auszudrücken, denn je größer diese Lücke ist, desto niederer ist das Durchschnittseinkommen aller von Armut betroffenen Personen eines Landes. Die Armutsgefährdungslücke beträgt in den Jahren 2021/2023 in Tirol ca. 18,3%. Mit anderen Worten verfügt die Hälfte der armutsgefährdeten TirolerInnen über ein Äquivalenzeinkommen von weniger als 81,7% der Armutsgefährdungsschwelle.

Im Vergleich mit Österreich zeigt sich in Tirol kein Unterschied der Armutsgefährdungsquote. Die von Armutsgefährdung betroffenen Personen in Tirol erreichen ein etwas höheres medianes Einkommen als im Bundesschnitt.

In den Tabellen 14 bis 17 sind die Armutsgefährdungsquoten, Armutsgefährdungslücken, die medianen Einkommen sowie die betroffenen Personen vor und nach den sozialen Transferzahlungen dargestellt. Dies erlaubt unter anderem eine Abschätzung der Wirkung der staatlichen Transferleistungen auf die monetären Armutsparameter. Die Tabellen und Abbildungen auf Ebene der Bundesländer sowie die der Zeitreihen bilden die Ergebnisse inklusive der sozialen Transferleistungen ab.

Tabelle 14: Armutsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen vor Sozialtransfers in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Gesamt 27,6 42,3 10.009 208.167
Frauen 28,4 35,6 11.168 105.430
Männer 26,9 46,4 9.294 102.737
Geburtsland nicht Österreich 48,2 48,0 9.025 85.170
Geburtsland Österreich 19,0 41,4 10.169 93.428
ledig 26,5 59,4 7.033 58.667
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 24,1 42,1 10.039 78.629
verwitwet (32,0) (25,5) (12.914) (11.035)
geschieden 29,8 46,2 9.323 15.084
jünger 15 Jahre 38,3 43,7 9.767 43.464
jünger 20 Jahre 35,2 42,9 9.896 57.329
älter 14 und jünger 65 Jahre 25,7 47,1 9.181 129.228
älter 17 und jünger 65 Jahre 25,7 51,8 8.363 121.035
älter 65 Jahre 26,5 24,4 13.113 33.661
erwerbstätig 18,1 37,4 10.860 61.151
nicht erwerbstätig 42,3 60,1 6.915 45.271
Pensionisten 29,5 34,3 11.402 32.185
Einpersonenhaushalt 30,0 47,0 9.189 37.112
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 20,3 30,3 12.085 18.742
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (16,7) (52,1) (8.302) (16.568)
Andere Haushalte ohne Kinder 13,1 (x) (x) 11.423
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 68,3 61,3 6.706 12.944
2 Erwachsene, 1 Kind 35,0 32,0 11.788 31.303
2 Erwachsene, 2 Kinder 26,6 44,0 9.713 31.661
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (27,4) (51,7) (8.380) (20.818)
Sonstige Haushalte mit Kindern 48,3 (x) (x) 27.596
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 42,4 23,7 13.229 43.648
mittel besiedelt 26,6 56,4 7.568 85.845
dünn besiedelt 24,2 38,3 10.707 78.674
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 15: Armutsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen nach Sozialtransfers in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Gesamt 14,8 18,3 14.161 111.453
Frauen 15,7 19,0 14.042 58.283
Männer 13,9 19,3 13.991 53.170
Geburtsland nicht Österreich 24,2 18,3 14.177 43.402
Geburtsland Österreich 11,3 17,2 14.364 55.350
ledig 13,9 23,3 13.297 30.712
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 12,5 19,8 13.902 40.694
verwitwet (25,8) (21,9) (13.541) (8.869)
geschieden (21,9) (15,3) (14.693) (11.081)
jünger 15 Jahre 17,3 14,0 14.912 19.676
jünger 20 Jahre 15,6 11,3 15.380 25.361
älter 14 und jünger 65 Jahre 11,9 18,2 14.185 59.799
älter 17 und jünger 65 Jahre 12,0 19,3 13.991 56.548
älter 65 Jahre 23,9 20,8 13.734 30.308
erwerbstätig 8,7 20,9 13.710 29.353
nicht erwerbstätig (18,4) (24,8) (13.039) (20.765)
Pensionisten 25,2 27,7 12.536 24.757
Einpersonenhaushalt 25,1 19,1 14.033 31.012
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 18,9 27,2 12.632 17.409
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (10,0) (25,3) (12.961) (9.952)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (58,0) (16,0) (14.565) (10.976)
2 Erwachsene, 1 Kind (14,2) (14,4) (14.854) (12.561)
2 Erwachsene, 2 Kinder (6,6) (24,8) (13.042) (8.103)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (11,3) (14,2) (14.889) (8.795)
Sonstige Haushalte mit Kindern 19,4 (x) (x) 10.802
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (20,2) (11,6) (15.336) (21.465)
mittel besiedelt 14,6 17,6 14.290 47.023
dünn besiedelt 13,2 23,0 13.359 42.966
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 16: Armutsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen vor Sozialtransfers in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Gesamt 25,4 53,6 8.046 2.258.279
Frauen 25,8 47,8 9.061 1.162.311
Männer 25,0 59,3 7.063 1.095.968
Geburtsland nicht Österreich 45,2 60,9 6.775 922.511
Geburtsland Österreich 16,9 41,9 10.082 992.613
ledig 25,4 60,8 6.802 635.314
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 20,2 50,7 8.550 779.802
verwitwet 22,8 24,1 13.166 108.904
geschieden 34,3 46,6 9.267 219.439
jünger 15 Jahre 36,9 61,0 6.758 483.727
jünger 20 Jahre 35,1 64,6 6.132 644.382
älter 14 und jünger 65 Jahre 24,7 59,2 7.078 1.482.010
älter 17 und jünger 65 Jahre 24,4 58,0 7.277 1.381.840
älter 65 Jahre 18,4 23,5 13.267 269.087
erwerbstätig 15,1 46,7 9.250 590.029
nicht erwerbstätig 42,0 70,2 5.170 524.949
Pensionisten 21,3 31,0 11.975 312.104
Einpersonenhaushalt 31,5 47,1 9.172 486.668
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 13,8 25,2 12.977 136.851
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 15,7 39,9 10.415 214.901
Andere Haushalte ohne Kinder 14,2 52,5 8.240 130.120
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 59,5 68,9 5.400 154.759
2 Erwachsene, 1 Kind 22,2 51,0 8.505 232.796
2 Erwachsene, 2 Kinder 26,0 52,4 8.256 342.113
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 48,0 68,7 5.421 392.891
Sonstige Haushalte mit Kindern 26,5 59,6 7.008 167.181
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 34,9 65,2 6.038 969.767
mittel besiedelt 24,2 46,8 9.223 655.687
dünn besiedelt 18,6 42,4 9.983 632.825
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 17: Armutsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen nach Sozialtransfers in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Gesamt 14,8 22,1 13.506 1.314.716
Frauen 15,5 20,9 13.723 695.892
Männer 14,1 23,2 13.313 618.825
Geburtsland nicht Österreich 28,0 24,3 13.122 566.183
Geburtsland Österreich 9,5 20,6 13.776 558.693
ledig 15,2 24,3 13.122 380.310
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 10,9 21,6 13.600 420.699
verwitwet 18,0 21,1 13.678 86.012
geschieden 23,2 19,2 14.018 148.616
jünger 15 Jahre 19,7 22,9 13.366 258.444
jünger 20 Jahre 19,5 23,7 13.237 358.121
älter 14 und jünger 65 Jahre 13,5 23,2 13.315 810.304
älter 17 und jünger 65 Jahre 13,2 22,4 13.452 748.577
älter 65 Jahre 15,6 20,0 13.881 227.756
erwerbstätig 8,0 23,1 13.336 312.174
nicht erwerbstätig 22,9 23,3 13.296 281.896
Pensionisten 14,5 24,6 13.073 216.461
Einpersonenhaushalt 23,6 21,9 13.549 365.155
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 11,1 20,7 13.756 110.189
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 8,3 27,5 12.578 113.634
Andere Haushalte ohne Kinder 4,9 29,3 12.264 45.162
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 36,6 24,8 13.042 95.167
2 Erwachsene, 1 Kind 10,0 21,7 13.572 105.935
2 Erwachsene, 2 Kinder 12,0 21,5 13.611 158.641
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 28,9 28,4 12.420 236.427
Sonstige Haushalte mit Kindern 13,4 23,3 13.309 84.405
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 21,8 24,2 13.154 606.619
mittel besiedelt 12,8 21,1 13.691 344.879
dünn besiedelt 10,7 21,4 13.625 363.218
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

4.1.1 Armutsgefährdung - Verteilung und Bundesländervergleich

In Abbildung 13 sind die Armutsgefährdungsquoten in den Bundesländern dargestellt. Die Error bars repräsentieren jeweils das 95%- Konfidenzintervall. Wenn sich die Fehlerbalken (Error bars) der Bundesländer nicht überlappen, sind die Unterschiede der Gefährdungsquoten statistisch signifikant.
Lesebeispiel:
Zwischen dem Burgenland und Kärnten gibt es keine Überlappung der Fehlerbalken, d.h. der Unterschied in der Armutsgefährdungsquote zwischen diesen beiden Bundesländern ist statistisch signifikant.
Tabelle 18 stellt die Armutsgefährdungsquote, die Armutsgefährdungslücke und die Anzahl der betroffenen Personen mit ihrem Medianeinkommen in den Bundesländern dar.

Abbildung 13: Verteilung der Armutsgefährdungsquote

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Tabelle 18: Armutsgefährdung in den Bundesländern
Bundesland Armutsgefährdung Medianeinkommen betroffene Personen
Quote Lücke
Burgenland 8,4 20,1 24.868 13.856
Vorarlberg 16,7 32,8 66.659 11.651
Salzburg 10,8 19,5 60.005 13.965
Kärnten 14,2 21,2 79.317 13.658
Tirol 14,8 18,3 111.453 14.161
Steiermark 13,5 20,5 167.216 13.787
Oberösterreich 11,0 18,4 164.286 14.158
Niederösterreich 12,5 22,7 210.480 13.414
Wien 22,5 25,2 430.432 12.972
Österreich 14,8 22,1 1.314.716 13.506

4.1.2 Armutsgefährdung - Zeitliche Entwicklung

Die folgende Grafik 14 sellt die zeitliche Entwicklung der Armutsgefährdungsquote dar. Es zeigt sich ein recht konstanter Verlauf der Quote über die Zeit. Die erhöhte Volatilität in Tirol ist der geringen Stichprobengröße geschuldet. Die hellroten bzw. hellblauen Flächen repräsentieren die jeweiligen 95%- Konfidenzbänder.

Abbildung 14: Entwicklung der Armutsgefährdungsquote

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Entwicklung der Armutsgefährdungsquote
Periode Armutsgefährdungsquote in %
in Tirol in Österreich
2010 - 2012 13,5 14,5
2011 - 2013 13,7 14,4
2012 - 2014 12,4 14,3
2013 - 2015 13,9 14,1
2014 - 2016 15,0 14,0
2015 - 2017 16,1 14,1
2016 - 2018 15,1 14,3
2017 - 2019 13,7 14,0
2018 - 2020 12,9 13,9
2019 - 2021 13,5 14,0
2020 - 2022 14,5 14,5
2021 - 2023 14,8 14,8

5 Deprivation

Armut kann auch als mangelnde Teilhabe innerhalb einer Gesellschaft definiert werden. Als Grundlage für dieses Konzept wird meist die vom Britischen Forscher Peter Townsend (1979) formulierte Definition verwendet (siehe Townsend (1979)): Armut wird dann angenommen, wenn die verfügbaren Ressourcen nicht ausreichen, um den in einer Gesellschaft üblichen Lebensstandard zu erreichen.

5.1 Materielle und soziale Deprivation

Der Indikator für materielle und soziale Deprivation berücksichtigt die Nicht-Leistbarkeit von mindestens 5 von 13 von der EU festgelegten Grundbedürfnissen, die einen europäischen Mindestlebensstandard definieren. Von den 13 Grundbedürfnissen werden 7 auf Haushalts- und 6 auf Personenebene erhoben. Gegenstand der Erhebung sind alle Personen ab 16 Jahren.

Für den Haushalt ist Folgendes finanziell nicht leistbar:

  • Unerwartete Ausgaben in der Höhe von 1 370 Euro zu tätigen

  • Einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren

  • Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen

  • Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu essen

  • Die Wohnung angemessen warm zu halten

  • Abgenützte Möbel zu ersetzen

  • Ein Auto zu besitzen

Für Personen ab 16 Jahren ist Folgendes nicht leistbar:

  • Eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben

  • Abgenutzte Kleidung zu ersetzen

  • Zwei Paar passende Schuhe zu besitzen

  • Jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben

  • Regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben

  • Einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen

Die Tabelle 19 zeigt die Betroffenheit von materieller und sozialer Deprivation in Tirol. In Tabelle 20 sind für Vergleichszwecke die Werte von Österreich dargestellt.
Demnach stellen für etwa 20,1% der Tiroler:innen unerwartete Ausgaben in der Höhe von 1.370 Euro ein Problem dar. Rund 14,9% können es sich nicht leisten einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren und 4,2% sind mit Zahlungen im Rückstand. Zirka 5,2% können es sich nicht leisten, jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu konsumieren. Die Heizkosten sind für 1,5% der Tiroler:innen nicht leistbar. Etwa 8,6% der Bevölkerung ist es nicht möglich, abgenutzte Möbel zu ersetzen und rund 5,2% können es sich nicht leisten, ein Auto zu besitzen. Eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben, ist für 0,7% der Bevölkerung nicht leistbar. Für 2,8% der Tiroler:innen ist es aus finanziellen Gründen nicht möglich, abgenutzte Kleidung zu ersetzen und etwa 0,6% können es sich nicht leisten, zwei Paar passende Schuhe zu besitzen. Jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben, ist für 4,2% der Bevölkerung nicht möglich und 7,6% ist es finanziell nicht möglich, regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben. Rund 2,9% der Tiroler:innen verfügen nicht über die finanziellen Mittel, sich einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen oder Trinken zu treffen.

Tabelle 19: Materielle und soziale Deprivation in Tirol
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Haushalt kann sich nicht leisten ...
unerwartete Ausgaben zu tätigen 151.429 20,1 106.632 16,6 44.797 40,6
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 112.241 14,9 77.027 11,9 35.214 31,5
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 31.643 4,2 24.750 3,9 6.893 6,1
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 38.878 5,2 21.832 3,4 17.045 15,8
die Wohnung angemessen warm zu halten (11.204) (1,5) (9.044) (1,4) (2.159) (2,0)
abgenützte Möbel zu ersetzen 65.093 8,6 40.996 6,4 24.097 21,7
ein Auto zu besitzen 39.379 5,2 20.044 3,1 19.335 17,7
Person kann sich nicht leisten ... ¹
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben (4.304) (0,7) (2.944) (0,5) (1.360) (1,6)
abgenutzte Kleidung zu ersetzen (17.617) (2,8) (10.645) (2,0) (6.971) (7,8)
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen (3.893) (0,6) (2.953) (0,5) (940) (1,0)
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 26.735 4,2 16.755 3,1 9.980 11,2
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 48.362 7,6 28.215 5,2 20.147 22,0
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 18.329 2,9 8.969 1,7 9.361 10,6
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    ¹ Die Merkmale auf Personenebene wurden für alle Personen im Alter von 16 Jahren und mehr erhoben.
Tabelle 20: Materielle und soziale Deprivation in Österreich
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Haushalt kann sich nicht leisten ...
unerwartete Ausgaben zu tätigen 1.790.309 20,1 1.149.408 15,2 640.902 48,7
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 1.359.911 15,3 855.983 11,3 503.927 38,3
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 482.498 5,4 296.073 3,9 186.424 14,1
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 376.423 4,2 220.836 2,9 155.587 11,8
die Wohnung angemessen warm zu halten 246.412 2,8 164.086 2,2 82.327 6,2
abgenützte Möbel zu ersetzen 735.719 8,3 427.965 5,6 307.754 23,4
ein Auto zu besitzen 410.446 4,6 172.820 2,3 237.626 18,1
Person kann sich nicht leisten ... ¹
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben 74.241 1,0 37.902 0,6 36.339 3,5
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 302.722 4,0 167.512 2,6 135.210 13,0
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen 52.433 0,7 29.359 0,5 23.074 2,2
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 420.576 5,6 255.440 4,0 165.136 15,9
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 657.498 8,8 403.053 6,2 254.445 24,5
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 232.315 3,1 135.174 2,1 97.141 9,4
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    ¹ Die Merkmale auf Personenebene wurden für alle Personen im Alter von 16 Jahren und mehr erhoben.

Wenn, wie eingangs erwähnt, 5 der 13 von der EU definierten Grundbedürfnisse aus finanziellen Gründen nicht erfüllt werden können, gilt man als materiell und sozial depriviert.
In Tirol gelten demnach 36.218 Personen (4,8% der Bevölkerung) als materiell und sozial depriviert. Das Medianeinkommen dieser Personen beläuft sich auf 19.628 Euro jährlich. Mit einer Quote von 5,1% sind Frauen etwas mehr von materieller und sozialer Derivation betroffen als Männer (4,5%). Nicht in Österreich geborenen Personen weisen mit 12,3% eine sehr hohe Deprivationsquote auf. Eine ebenfalls hohe materielle und soziale Deprivation kann bei Personen festgestellt werden, die in dicht besiedelten Regionen leben (17,4%). Laut EU-Definition handelt es sich bei dicht besiedelten Regionen um Städte mit einer Mindestbevölkerung von 50.000 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von mindestens 1.500 Einwohnern pro km2. In Tirol trifft dies nur auf die Stadt Innsbruck zu.

In Tabelle 21 und 22 sind die von materieller und sozialer Deprivation betroffenen Personen nach soziodemografischen Merkmalen für Tirol und Österreich zusammengefasst.

Tabelle 21: Materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Materiell und sozial depriviert
Quote in %
betroffene Personen Medianeinkommen materiell und sozial depriviert Medianeinkommen nicht materiell und sozial depriviert
Gesamt 4,8 36.218 19.628 27.985
Frauen 5,1 18.853 17.582 27.459
Männer 4,5 17.365 20.452 28.605
Geburtsland nicht Österreich 12,3 21.087 19.262 24.403
Geburtsland Österreich 2,3 11.281 19.266 29.419
ledig 5,0 11.135 22.051 28.415
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 3,7 12.014 16.510 29.211
verwitwet 3,6 1.272 16.049 25.199
geschieden 7,2 3.760 17.787 25.861
jünger 15 Jahre 6,7 7.594 17.376 25.781
jünger 20 Jahre 6,1 9.896 20.452 26.083
älter 14 und jünger 65 Jahre 4,8 24.112 19.941 29.760
älter 17 und jünger 65 Jahre 4,6 21.811 20.073 29.876
älter 65 Jahre 3,4 4.291 15.248 24.974
erwerbstätig 3,3 11.207 19.575 31.070
nicht erwerbstätig 6,0 6.390 17.971 26.481
Pensionisten 2,9 3.564 20.799 24.293
Einpersonenhaushalt 6,3 7.827 17.177 25.575
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 0,6 524 (x) 26.302
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 0,3 314 (x) 34.157
Andere Haushalte ohne Kinder 1,3 1.005 (x) 35.377
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 3,6 750 31.256 15.397
2 Erwachsene, 1 Kind 10,4 9.048 14.854 29.183
2 Erwachsene, 2 Kinder 4,9 6.004 16.043 27.090
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 7,2 5.333 19.804 26.241
Sonstige Haushalte mit Kindern 8,1 5.413 (x) 23.899
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 17,4 17.431 17.930 27.616
mittel besiedelt 4,5 14.559 18.861 28.697
dünn besiedelt 1,3 4.227 15.166 27.215
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 22: Materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Materiell und sozial depriviert
Quote in %
betroffene Personen Medianeinkommen materiell und sozial depriviert Medianeinkommen nicht materiell und sozial depriviert
Gesamt 5,7 510.918 17.158 29.662
Frauen 6,2 280.213 17.066 29.347
Männer 5,3 230.705 17.123 30.032
Geburtsland nicht Österreich 11,8 234.489 16.466 23.942
Geburtsland Österreich 3,5 207.135 18.621 31.903
ledig 5,1 126.907 18.314 30.302
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 4,3 166.537 18.437 31.329
verwitwet 6,9 32.971 16.777 26.956
geschieden 13,2 84.742 16.248 27.278
jünger 15 Jahre 6,9 90.946 16.604 26.531
jünger 20 Jahre 6,8 124.646 16.205 27.192
älter 14 und jünger 65 Jahre 6,0 360.859 17.551 31.143
älter 17 und jünger 65 Jahre 6,0 338.913 17.878 31.319
älter 65 Jahre 3,7 53.618 16.223 27.920
erwerbstätig 3,0 116.976 21.699 33.216
nicht erwerbstätig 12,2 142.778 16.322 26.614
Pensionisten 4,8 68.454 20.635 29.572
Einpersonenhaushalt 9,4 144.881 15.834 25.927
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 2,1 20.736 18.166 29.496
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 3,8 51.689 20.907 36.100
Andere Haushalte ohne Kinder 2,9 25.411 23.539 35.811
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 19,0 49.875 15.842 21.153
2 Erwachsene, 1 Kind 3,7 39.617 19.978 31.083
2 Erwachsene, 2 Kinder 4,5 59.184 18.199 28.844
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 8,5 69.367 12.719 23.896
Sonstige Haushalte mit Kindern 7,9 50.157 20.040 30.236
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 10,0 277.298 16.278 28.564
mittel besiedelt 4,6 125.219 18.764 29.846
dünn besiedelt 3,2 108.401 18.249 30.174
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen

5.2 Erhebliche materielle und soziale Deprivation

Die erhebliche materielle und soziale Deprivation ist der zweite Teilbereich der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung, die in der Europa 2030-Strategie zur Bekämpfung der Armut in Europa festgeschrieben wurde. Als erheblich materiell und sozial benachteiligt gelten Personen ab 16 Jahren, die sich aus finanziellen Gründen mindesten 7 der oben beschriebenen Grundbedürfnisse nicht leisten können.

Rund 15.094 Personen, das sind etwa 2,0% der Tiroler Wohnbevölkerung sind von erheblicher materieller und sozialer Deprivation betroffen. Sie erreichen ein Durchschnittseinkommen von 15.701 Euro jährlich.

In Tabelle 23 und 24 ist die Zahl der betroffenen Personen nach soziodemografischen Merkmalen für Tirol und Österreich zusammengefasst.

Tabelle 23: Erhebliche materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Erheblich materiell und sozial depriviert
Quote in %
betroffene Personen Medianeinkommen erheblich materiell und sozial depriviert Medianeinkommen nicht erheblich materiell und sozial depriviert
Gesamt 2,0 15.094 15.701 27.604
Frauen 2,2 8.035 15.336 27.064
Männer 1,8 7.060 18.391 28.150
Geburtsland nicht Österreich 4,9 8.559 15.336 24.431
Geburtsland Österreich 0,7 3.586 18.443 29.328
ledig 1,2 2.534 19.011 27.906
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 1,8 5.769 15.336 29.123
verwitwet 1,5 509 17.696 24.928
geschieden 4,0 2.062 21.365 25.360
jünger 15 Jahre 3,8 4.220 16.526 25.329
jünger 20 Jahre 2,9 4.775 16.526 25.729
älter 14 und jünger 65 Jahre 1,9 9.488 15.587 29.391
älter 17 und jünger 65 Jahre 1,9 8.933 15.336 29.689
älter 65 Jahre 0,9 1.166 14.973 24.734
erwerbstätig 1,0 3.298 15.336 30.619
nicht erwerbstätig 1,8 2.176 (x) 26.063
Pensionisten 0,8 1.361 (x) 24.254
Einpersonenhaushalt 2,7 3.349 17.662 24.993
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (x) (x) (x) 26.302
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 0,1 67 (x) 33.980
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) 34.818
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 3,2 688 (x) 15.397
2 Erwachsene, 1 Kind 6,8 5.874 14.854 29.084
2 Erwachsene, 2 Kinder 1,8 2.342 (x) 26.939
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 3,8 2.774 (x) 26.212
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x) 23.749
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 7,1 7.526 15.336 26.566
mittel besiedelt 2,0 6.470 19.011 28.617
dünn besiedelt 0,3 1.098 16.619 27.119
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 24: Erhebliche materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Erheblich materiell und sozial depriviert
Quote in %
betroffene Personen Medianeinkommen erheblich materiell und sozial depriviert Medianeinkommen nicht erheblich materiell und sozial depriviert
Gesamt 2,6 232.267 15.670 29.299
Frauen 2,8 125.519 15.708 28.931
Männer 2,4 106.748 15.644 29.663
Geburtsland nicht Österreich 5,2 103.091 15.207 23.407
Geburtsland Österreich 1,5 88.303 16.369 31.689
ledig 2,1 51.880 15.845 29.831
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 1,8 68.677 16.628 31.036
verwitwet 2,6 12.553 16.094 26.627
geschieden 7,3 46.813 15.170 26.390
jünger 15 Jahre 3,6 47.576 15.611 26.205
jünger 20 Jahre 3,4 61.715 15.164 26.675
älter 14 und jünger 65 Jahre 2,7 163.238 15.708 30.660
älter 17 und jünger 65 Jahre 2,7 155.233 15.805 30.841
älter 65 Jahre 1,3 19.273 15.010 27.595
erwerbstätig 1,1 42.323 19.442 33.020
nicht erwerbstätig 6,0 69.852 14.467 25.930
Pensionisten 1,5 26.162 16.188 29.396
Einpersonenhaushalt 4,8 73.838 14.913 25.429
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 0,6 6.115 13.151 29.327
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 1,9 26.241 17.017 35.810
Andere Haushalte ohne Kinder 1,1 9.627 26.677 35.676
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 11,3 29.643 15.842 20.647
2 Erwachsene, 1 Kind 1,4 14.431 17.215 30.706
2 Erwachsene, 2 Kinder 1,8 23.460 15.370 28.591
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 4,3 35.347 11.405 23.668
Sonstige Haushalte mit Kindern 2,1 13.564 18.390 29.877
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 4,7 131.334 15.144 27.785
mittel besiedelt 2,0 55.453 16.979 29.467
dünn besiedelt 1,3 45.479 15.825 29.976
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen

5.3 Deprivation in anderen Lebensbereichen

Neben dem oben definierten Mindestlebensstandard können auch in anderen Lebenssituationen Benachteiligungen auftreten. Die Deprivation gliedert sich in die Bereiche:

Ausstattung mit Konsumgütern: Erzwungener Verzicht auf als erstrebenswert geltende Güter (PKW, Handy oder Festnetztelefon, PC, Tablet oder Laptop, Waschmaschine)

Wohnungsprobleme: Kein Bad oder WC in der Wohnung, Schimmel oder Feuchtigkeit, usw.

Probleme im Wohnumfeld: Lärmbelästigung, Verschmutzung, Kriminalität, usw.

Gesundheitliche Beeinträchtigung: Sehr schlechter Gesundheitszustand, chronische Krankheit, usw.

In Tabelle 25 bis Tabelle 27 sind die Ergebnisse von Deprivation für Tirol zusammengefasst. Aufgrund der kleinen Stichprobe konnten nicht alle Bereiche für Tirol untersucht werden. Da sich in manchen Subgruppen eine sehr kleine Stichprobengröße ergibt, sollten diese Werte als „Richtwerte“ mit großen Schwankungsbreiten verstanden und auch dementsprechend interpretiert werden.
Die Tabellen 28 bis 30 zeigen die entsprechenden Österreichwerte.

Tabelle 25: Ausstattung mit Konsumgütern in Tirol
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Kann sich nicht leisten ...
ein Auto zu besitzen 39.379 5,2 20.044 3,1 19.335 17,7
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben (4.304) (0,7) (2.944) (0,5) (1.360) (1,6)
PC oder Laptop (20.031) (2,7) (5.939) (0,9) (14.093) (12,8)
Festnetztelefon oder Handy (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Waschmaschine (x) (x) (x) (x) (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 26: Deprivation im Bereich Wohnen in Tirol
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Beeinträchtigt durch ...
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 60.263 8,0 45.540 7,1 14.723 14,0
Dunkle Räume 42.379 5,6 31.302 4,8 11.077 10,3
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 133.077 17,6 111.230 17,2 21.847 20,5
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 55.888 7,4 49.113 7,6 6.775 6,5
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 22.580 3,0 20.554 3,2 2.026 2,1
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 27: Deprivation im Bereich Gesundheit in Tirol
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Stark beeinträchtigt durch ...
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 49.964 7,9 31.930 5,9 18.034 19,4
Chronische Krankheit vorhanden 222.376 35,2 184.225 34,1 38.152 41,5
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar (x) (x) (x) (x) (x) (x)
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (x) (x) (x) (x) (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 28: Ausstattung mit Konsumgütern in Österreich
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Kann sich nicht leisten ...
ein Auto zu besitzen 410.446 4,6 172.820 2,3 237.626 18,1
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben 74.241 1,0 37.902 0,6 36.339 3,5
PC oder Laptop 185.949 2,1 80.027 1,1 105.922 8,0
Festnetztelefon oder Handy (12.993) (0,1) (9.386) (0,1) (3.608) (0,3)
Waschmaschine 24.108 0,3 13.468 0,2 10.641 0,8
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 29: Deprivation im Bereich Wohnen in Österreich
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Beeinträchtigt durch ...
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 862.988 9,7 673.549 8,9 189.439 14,4
Dunkle Räume 539.361 6,1 408.613 5,4 130.748 9,9
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 1.601.173 18,0 1.349.206 17,8 251.966 19,2
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 723.819 8,1 619.919 8,2 103.900 7,9
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 562.432 6,3 480.461 6,3 81.971 6,2
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 30: Deprivation im Bereich Gesundheit in Österreich
Merkmale finanzieller Deprivation Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Anzahl in % Anzahl in % Anzahl in %
Stark beeinträchtigt durch ...
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 597.755 8,0 439.602 6,8 158.153 15,3
Chronische Krankheit vorhanden 2.643.752 35,3 2.222.256 34,5 421.496 40,7
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar 38.254 0,5 21.868 0,3 16.386 1,6
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (12.583) (0,2) (8.946) (0,1) (3.636) (0,4)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen

Lesebeispiel anhand des Merkmals „Kann sich nicht leisten ein Auto zu besitzen“:

5,2% aller Tiroler und Tirolerinnen geben an, sich kein Auto leisten zu können. 3,1% aller nicht armutsgefährdeten TirolerInnen sowie 17,7% aller Armutsgefährdeten können sich einen PKW nicht leisten.

6 Erwerbsintensität der Haushalte

Unter Erwerbsintensität eines Haushaltes versteht man den Anteil der Erwerbsmonate aller im Haushalt lebenden erwerbsfähigen Personen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren, an der im Haushalt maximal möglichen Erwerbszeit im Referenzjahr. Bei Personen mit Vollzeiterwerbstätigkeit wird unabhängig von den pro Monat tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden eine volle Erwerbsbeteiligung angenommen. Bei Teilzeitbeschäftigten werden die geleisteten Stunden durch 35 dividiert und anteilsmäßig eingerechnet.
Nicht berechnet wird die Erwerbsintensität für:

  • Personen, die gemäß ihrer Hauptaktivität in Pension sind

  • Pensionsbezieher:innen mit Ausnahme von Hinterbliebenenpensionen

  • Personen ab 60 Jahren, die nicht erwerbstätig sind und in deren Haushalt Pensionszahlungen die Haupteinnahmequelle sind

  • Personen bis 24 Jahre, deren derzeitige Hauptaktivität eine Ausbildung oder ein Studium ist.

Ausgewiesen werden die drei folgenden Kategorien:

  • Haushalte ohne Erwerbsbeteiligung

  • Haushalte deren Erwerbsintensität 20 oder weniger Prozent der maximal möglichen Erwerbsbeteiligung aufweist

  • Haushalte deren Erwerbsintensität 20 Prozent der maximal möglichen Erwerbsbeteiligung übersteigt.

Tabelle 31 und Tabelle 32 zeigen die Werte für Tirol und Österreich.

Tabelle 31: Erwerbsintensität der Tiroler Haushalte
Ausmaß der Erwerbsbeteiligung Anzahl der Haushalte absolut Anteil der Haushalte relativ
Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung 14.500 2,7
Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung 7.340 1,4
Haushalt mit größerer oder voller Erwerbsbeteiligung 512.120 95,9
Tabelle 32: Erwerbsintensität der Haushalte in Österreich
Ausmaß der Erwerbsbeteiligung Anzahl der Haushalte absolut Anteil der Haushalte relativ
Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung 288.621 4,5
Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung 112.322 1,8
Haushalt mit größerer oder voller Erwerbsbeteiligung 6.006.487 93,7

6.1 Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität

Der Indikator “Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität” ist der dritte Teilbereich zur Bestimmung der Armuts- oder Ausgrenzungsgeährdung der Europa-2030 Strategie.
Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität weisen demnach Haushalte auf, deren Erwerbsbeteiligung weniger als 20% des maximal möglichen jährlichen Erwerbspotentials unterschreitet. Die folgenden zwei Tabellen zeigen die Erwerbsintensitäten der Tiroler und österreichischen Haushalte nach soziodemografischen Merkmalen.

Tabelle 33: Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsbeteiligung nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität
Quote betroffene Personen Medianeinkommen
Gesamt 4,1 21.840 19.078
Frauen (4,9) (12.350) (20.560)
Männer (3,4) (9.490) (18.901)
Geburtsland nicht Österreich (3,8) (6.241) (21.580)
Geburtsland Österreich (4,7) (14.448) (20.188)
ledig (6,3) (12.214) (19.263)
verheiratet, eingetragene Partnerschaft (2,9) (5.649) (20.419)
verwitwet (x) (x) (x)
geschieden (x) (x) (x)
jünger 15 Jahre (2,7) (3.097) (19.198)
jünger 20 Jahre (1,9) (3.097) (19.198)
älter 14 und jünger 65 Jahre (4,5) (18.743) (22.181)
älter 17 und jünger 65 Jahre (4,8) (18.743) (22.181)
erwerbstätig (x) (x) (x)
nicht erwerbstätig (25,4) (12.252) (21.196)
Einpersonenhaushalt (x) (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (x) (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (x) (x) (x)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (26,7) (4.813) (15.145)
2 Erwachsene, 1 Kind (x) (x) (x)
2 Erwachsene, 2 Kinder (x) (x) (x)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (x) (x) (x)
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (x) (x) (x)
mittel besiedelt (5,8) (13.036) (16.366)
dünn besiedelt (2,2) (4.907) (23.545)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 34: Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsbeteiligung soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität
Quote betroffene Personen Medianeinkommen
Gesamt 6,3 400.944 15.468
Frauen 6,2 193.255 15.142
Männer 6,3 207.688 15.104
Geburtsland nicht Österreich 10,0 158.702 14.124
Geburtsland Österreich 5,0 185.983 16.640
ledig 8,0 174.428 15.699
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 4,3 105.560 15.410
verwitwet (15,2) (5.465) (21.705)
geschieden 11,9 37.602 15.931
jünger 15 Jahre 5,4 71.168 13.635
jünger 20 Jahre 5,5 100.032 13.436
älter 14 und jünger 65 Jahre 6,5 329.775 15.507
älter 17 und jünger 65 Jahre 6,5 309.142 15.873
erwerbstätig 1,0 35.706 20.029
nicht erwerbstätig 32,5 180.488 15.626
Einpersonenhaushalt 14,8 109.909 14.321
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 24,1 15.842 23.095
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 4,9 53.972 17.564
Andere Haushalte ohne Kinder 4,2 27.139 17.456
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 23,5 58.068 14.791
2 Erwachsene, 1 Kind 3,8 37.002 18.929
2 Erwachsene, 2 Kinder 2,5 32.144 15.012
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 6,4 52.030 10.671
Sonstige Haushalte mit Kindern (2,6) (14.835) (18.730)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 11,0 236.643 14.956
mittel besiedelt 4,8 91.026 16.775
dünn besiedelt 3,1 73.275 16.777
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

7 Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung

7.1 Europa 2030 Strategie

Die “Europa 2030” Strategie ist ein Aktionsplan der EU-Kommission für den Zeitraum bis 2030 mit dem Ziel, die Inhalte der 2017 von der EU in Göteborg beschlossenen Europäischen Säule sozialer Rechte umzusetzen. Sie folgt der in den letztjährigen Publikationen verwendeten und beschriebenen Europa 2020 Stategie nach. Eines der wichtigsten Ziele dieser Strategie ist die Reduktion der Armut. Demnach soll die Anzahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohter Menschen EU-weit bis 2030 um mindestens 15 Millionen sinken, darunter mindestens 5 Millionen Kinder.2

Zur Messung der Zielerreichung wird der Indikator der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung herangezogen der wie folgt definiert ist.
Von Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung betroffen sind Personen,

  • deren äquivalisiertes Haushaltseinkommen unterhalb eines festgelegten Schwellenwertes (Armutsgefährdungsschwelle=60% des Medians) liegt (d.h. armutsgefährdet sind) oder

  • die erheblich materiell und sozial depriviert sind oder

  • die in einem Haushalt mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität leben.

Unter erheblicher materieller und sozialer Deprivation versteht man die Unterschreitung eines im Rahmen der Europa 2030-Strategie festgelegten Mindestlebensstandards. Mithilfe von 13 Deprivationsmerkmalen auf Haushalts- und Personenebene wird dieser Lebensstandard, der bestimmte Grundbedürfnisse abdeckt, definiert. Wenn insgesamt zumindest sieben der 13 Merkmale nicht finanziell leistbar sind, dann gelten Personen ab 16 Jahren als erheblich materiell und sozial depriviert.

Die 7 Deprivationsmerkmale auf Haushaltsebene konzentrieren sich darauf, ob für den Haushalt folgende Dinge finanziell leistbar wären:

  • Unerwartete Ausgaben in der Höhe von 1 290 Euro zu tätigen

  • Einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren

  • Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen

  • Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise zu essen

  • Die Wohnung angemessen warm zu halten

  • Abgenützte Möbel zu ersetzen

  • Ein Auto zu besitzen

Die 6 Deprivationsmerkmale auf Personenebene konzentrieren sich darauf, ob für die Person folgende Dinge finanziell leistbar wären:

  • Eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben

  • Abgenutzte Kleidung zu ersetzen

  • Zwei Paar passende Schuhe zu besitzen

  • Jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben

  • Regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben

  • Einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen

Keine oder sehr niedrige Erwerbsintensität liegt in Haushalten vor, in denen die Erwerbsintensität aller erwerbsfähigen Haushaltsmitglieder unter 20% des gesamten jährlichen Erwerbspotenzials liegt. Zu erwerbsfähigen Haushaltsmitgliedern zählen Personen zwischen 18 und 64 Jahren, die weder in Ausbildung noch in Pension sind. Dieser Indikator wird nur für Personen unter 65 Jahren ausgewiesen.

7.2 Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Tirol und Österreich

Laut Definition der Europa 2030 Strategie sind in Tirol 129.663 Personen, das sind 17,2% der Wohnbevölkerung, als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet einzustufen. Ein erhöhtes Risiko der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung weisen Einpersonenhaushalte auf. Besonders gefährdet sind Ein-Eltern-Haushalte mit Kindern. Eine ebenfalls erhöhte Ausgrenzungsgefährdung zeigt sich bei Personen die nicht in Österreich geboren wurden. Des Weiteren sind geschiedene oder verwitwete Personen und Pensionisten mit einer erhöhten Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung konfrontiert.

In den beiden folgenden Tabellen sind die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdungsquoten und die davon betroffenen Personen nach soziodemografischen Merkmalen dargestellt. Weiters zeigt sie eine Gegenüberstellung der Medianeinkommen der armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten und der nicht armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Personen.

Tabelle 35: Ausgrenzungsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Ausgrenzungsgefährdungs-
quote in %
betroffene Personen Medianeinkommen Ausgrenzungs-
gefährdeter
Medianeinkommen nicht Ausgrenzungs-
gefährdeter
Gesamt 17,2 129.663 15.123 29.671
Frauen 19,0 70.399 15.221 29.296
Männer 15,5 59.264 14.299 29.971
Geburtsland nicht Österreich 27,9 50.622 14.636 27.293
Geburtsland Österreich 13,1 64.388 14.653 31.054
ledig 16,6 36.696 14.118 30.673
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 14,4 46.811 15.063 30.507
verwitwet (26,9) (9.279) (13.541) (29.017)
geschieden (25,1) (12.764) (15.159) (29.871)
jünger 15 Jahre 20,8 23.691 15.891 27.091
jünger 20 Jahre 18,4 29.931 15.925 27.258
älter 14 und jünger 65 Jahre 14,6 73.476 15.294 31.121
älter 17 und jünger 65 Jahre 14,8 69.670 14.996 31.327
älter 65 Jahre 24,1 30.606 13.847 27.426
erwerbstätig 9,6 32.518 14.197 32.179
nicht erwerbstätig 25,0 28.054 14.319 28.559
Pensionisten 25,6 25.411 12.536 27.572
Einpersonenhaushalt 27,7 34.163 14.101 28.187
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 19,9 18.326 12.950 27.899
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (10,7) (10.677) (12.961) (35.673)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 65,4 12.453 14.657 22.168
2 Erwachsene, 1 Kind (19,7) (17.381) (14.854) (30.425)
2 Erwachsene, 2 Kinder (9,1) (10.839) (16.043) (27.427)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (15,1) (11.570) (15.656) (27.217)
Sonstige Haushalte mit Kindern (19,4) (10.802) ((x)) (26.886)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 23,7 25.113 15.612 28.295
mittel besiedelt 18,0 57.869 14.644 30.632
dünn besiedelt 14,3 46.681 14.173 28.905
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 36: Ausgrenzungsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Ausgrenzungsgefährdungs-
quote in %
betroffene Personen Medianeinkommen Ausgrenzungs-
gefährdeter
Medianeinkommen nicht Ausgrenzungs-
gefährdeter
Gesamt 17,5 1.555.342 14.280 31.759
Frauen 18,4 826.535 14.413 31.568
Männer 16,6 728.806 14.051 31.956
Geburtsland nicht Österreich 32,4 655.835 13.821 27.611
Geburtsland Österreich 11,6 679.172 14.668 33.241
ledig 18,6 464.929 14.105 32.592
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 12,9 497.008 14.266 32.783
verwitwet 19,9 95.066 14.130 29.291
geschieden 27,8 178.170 14.761 30.466
jünger 15 Jahre 22,8 298.163 14.090 28.695
jünger 20 Jahre 22,3 408.174 13.948 29.446
älter 14 und jünger 65 Jahre 16,7 1.004.218 14.361 33.062
älter 17 und jünger 65 Jahre 16,5 936.660 14.423 33.198
älter 65 Jahre 16,0 233.585 13.908 29.766
erwerbstätig 9,1 356.630 14.156 34.295
nicht erwerbstätig 30,7 378.009 14.688 29.764
Pensionisten 15,2 228.067 13.317 31.282
Einpersonenhaushalt 27,5 425.244 13.965 28.943
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 12,4 122.581 14.382 30.854
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 11,1 151.231 14.491 37.446
Andere Haushalte ohne Kinder 7,7 69.992 17.376 36.484
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 48,4 125.691 14.924 25.391
2 Erwachsene, 1 Kind 12,8 134.472 14.631 32.230
2 Erwachsene, 2 Kinder 13,6 179.346 14.100 30.177
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 30,7 251.639 13.245 26.992
Sonstige Haushalte mit Kindern 15,1 95.147 13.884 31.251
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 26,2 727.093 14.085 32.170
mittel besiedelt 15,2 412.185 14.342 31.688
dünn besiedelt 12,2 416.064 14.443 31.609
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen

7.2.1 Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung - Verteilung und Bundesländervergleich

In Abbildung 15 sind die Quoten der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in den Bundesländern dargestellt. Die Error bars repräsentieren jeweils das 95%- Konfidenzintervall. Wenn sich die Fehlerbalken (Error bars) der Bundesländer nicht überlappen, sind die Unterschiede der Quoten statistisch signifikant.
Lesebeispiel:
Zwischen dem Burgenland und Kärnten gibt es keine Überlappung der Fehlerbalken, d.h. der Unterschied in der Ausgrenzungsgefährdungsquote zwischen diesen beiden Bundesländern ist statistisch signifikant.
Tabelle 37 stellt die Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdungsquote und die Anzahl der betroffenen Personen in den Bundesländern dar. Weiters zeigt sie eine Gegenüberstellung der Medianeinkommen ausgrenzungsgefährdeter bzw. nicht ausgrenzungsgefährdeter Personen.

Abbildung 15: Verteilung der Ausgrenzungsgefährdungsquote

Die zugehörigen Daten zu dieser Grafik finden Sie in der Tabelle unterhalb.
Tabelle 37: Ausgrenzungsgefährdung in den Bundesländern
Bundesland Ausgrenzungs-
gefährdungsquote
in %
betroffene Personen Medianeinkommen
Ausgrenzungs-
gefährdeter
Medianeinkommen
nicht Ausgrenzungs-
gefährdeter
Burgenland 10,9 32.029 14.268 31.942
Vorarlberg 19,8 79.080 13.210 32.978
Salzburg 12,5 69.660 14.730 31.121
Kärnten 15,9 88.452 13.924 31.001
Tirol 17,2 129.663 15.123 29.671
Steiermark 15,8 194.805 14.595 32.269
Oberösterreich 12,6 187.199 14.658 31.331
Niederösterreich 14,9 250.811 14.289 31.992
Wien 27,3 523.645 13.974 32.770
Österreich 17,5 1.555.342 14.280 31.759

7.3 Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung - “manifeste Armut”

Als manifest arm gelten Personen, die von einer Gefährdung in mindesten zwei der drei genannten Teilbereiche der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung betroffen und somit mehrfach ausgrenzungsgefährdet sind.
In Tirol gelten nach dieser Definition etwa 18.126 Personen (2,4% der Wohnbevölkerung) als manifest arm. Das Medianeinkommen dieser Personen beläuft sich auf 14.551 Euro im Jahr.
In Tabelle 38 und Tabelle 39 sind die Ergebnisse nach soziodemografischen Merkmalen für Tirol und Österreich dargestellt. Aufgrund der kleinen Stichprobe konnte in Tirol nur nach wenigen Merkmalen gegliedert werden.

Tabelle 38: Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol
Soziodemografisches Merkmal Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungs-
quote in %
betroffene Personen Medianeinkommen Mehrfach-Ausgrenzungs-
gefährdeter
Medianeinkommen nicht Mehrfach-Ausgrenzungs-
gefährdeter
Gesamt (2,4) (18.126) (14.551) (27.719)
Frauen (2,2) (8.270) (14.988) (27.111)
Männer (2,6) (9.856) (13.778) (28.224)
Geburtsland nicht Österreich (4,3) (7.580) (15.336) (24.312)
Geburtsland Österreich (1,7) (8.397) (14.144) (29.415)
ledig (3,7) (8.166) (13.297) (28.501)
verheiratet, eingetragene Partnerschaft (x) (x) (x) (x)
verwitwet (x) (x) (x) (x)
geschieden (x) (x) (x) (x)
jünger 15 Jahre (x) (x) (x) (x)
jünger 20 Jahre (x) (x) (x) (x)
älter 14 und jünger 65 Jahre (2,8) (13.955) (13.778) (29.549)
älter 17 und jünger 65 Jahre (3,0) (13.955) (13.778) (29.794)
älter 65 Jahre (x) (x) (x) (x)
erwerbstätig (x) (x) (x) (x)
nicht erwerbstätig (x) (x) (x) (x)
Pensionisten (x) (x) (x) (x)
Einpersonenhaushalt (3,9) (4.814) (13.657) (25.287)
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (x) (x) (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (x) (x) (x) (x)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (22,3) (4.023) (15.145) (17.938)
2 Erwachsene, 1 Kind (x) (x) (x) (x)
2 Erwachsene, 2 Kinder (x) (x) (x) (x)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (x) (x) (x) (x)
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (7,3) (7.774) (15.336) (26.566)
mittel besiedelt (2,5) (8.061) (14.219) (28.648)
dünn besiedelt (x) (x) (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 39: Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich
Soziodemografisches Merkmal Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungs-
quote in %
betroffene Personen Medianeinkommen Mehrfach-Ausgrenzungs-
gefährdeter
Medianeinkommen nicht Mehrfach-Ausgrenzungs-
gefährdeter
Gesamt 3,8 339.909 12.843 29.522
Frauen 3,6 162.858 12.945 29.117
Männer 4,0 177.051 12.874 29.967
Geburtsland nicht Österreich 7,9 151.188 12.631 23.940
Geburtsland Österreich 2,2 131.058 13.195 31.836
ledig 5,0 125.876 12.769 30.377
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 2,2 83.432 12.998 31.145
verwitwet (1,7) (7.978) (15.141) (26.507)
geschieden 7,2 46.057 13.653 26.490
jünger 15 Jahre 5,2 68.451 12.749 26.463
jünger 20 Jahre 5,3 97.369 12.515 27.054
älter 14 und jünger 65 Jahre 4,3 256.997 12.874 30.989
älter 17 und jünger 65 Jahre 4,2 236.963 12.982 31.158
älter 65 Jahre 0,9 13.444 14.327 27.565
erwerbstätig 0,8 32.700 14.936 32.976
nicht erwerbstätig 10,6 130.146 13.044 26.788
Pensionisten 0,9 14.556 14.152 29.326
Einpersonenhaushalt 6,8 105.517 12.951 25.828
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (0,9) (8.628) (13.855) (29.361)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 2,6 35.466 13.254 35.943
Andere Haushalte ohne Kinder (1,2) (11.195) (15.499) (35.685)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 19,4 50.307 12.411 21.753
2 Erwachsene, 1 Kind (2,0) (21.209) (13.651) (30.876)
2 Erwachsene, 2 Kinder 2,4 32.283 13.733 28.682
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 7,0 57.810 10.120 23.892
Sonstige Haushalte mit Kindern (2,7) (17.495) (14.293) (29.717)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 7,7 213.183 13.137 28.263
mittel besiedelt 2,5 68.611 12.892 29.601
dünn besiedelt 1,7 58.115 12.458 30.107
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen

7.4 Teilguppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung

Die Teilbereiche der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung können sich auch überlappen. Dadurch können sieben Teilgruppen unterschieden werden, die in den Tabellen 40 für Tirol und 41 für Österreich dargestellt sind.
Bei etwa 72,2% der 129.663 ausgrenzungsgefährdeten Tiroler:innen handelt es sich um armutsgefährdete Personen, die weder depriviert sind, noch in einem Haushalt leben, der keine oder nur sehr geringe Erwerbsbeteiligung aufweist. Bei 5,0% handelt es sich um materiell und sozial erheblich deprivierte Personen, deren Einkommen jedoch oberhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegt und in Haushalten leben, die zumindest eine teilweise Erwerbsbeteiligung aufweisen. Etwa 8,9% der Ausgrenzungsgefährdeten leben in Haushalten mit keiner oder nur geringer Erwerbsintensität, sind jedoch weder depriviert noch armutsgefährdet. Weitere 6,6% der 129.663 ausgrenzungsgefährdeten Personen in Tirol sind armutsgefährdet und leben in einem Haushalt mit keiner oder nur geringer Erwerbsintensität, es tritt jedoch keine Deprivation auf. In Haushalten, die teilweise oder volle Erwerbsbeteiligung aufweisen, aber trotzdem sowohl als armutsgefährdet als auch als depriviert gelten, leben rund 6,8% der ausgrenzungsgefährdeten Personen. Die Berechnungen für die letzten beiden Teilgruppen basieren auf zu kleinen Fallzahlen und können daher nicht ausgewiesen werden.

Tabelle 40: Teilgruppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Tirol
Teilbereich der Gefährdung Anzahl der Personen absolut Anteil der Personen relativ
armutsgefährdet 93.473 72,2
depriviert (5.977) (5,0)
geringe Erwerbsintensität (12.086) (8,9)
armutsgefährdet und geringe Erwerbsintensität (9.009) (6,6)
armutsgefährdet und depriviert (8.372) (6,8)
geringe Erwerbsintensität und depriviert (x) (x)
armutsgefährdet, depriviert und geringe Erwerbsintensität (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Der Anteil der Personen bezieht sich auf die Gesamtheit der von Armut- oder Ausgrenzung bedrohten Personen.
Tabelle 41: Teilgruppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Österreich
Teilbereich der Gefährdung Anzahl der Personen absolut Anteil der Personen relativ
armutsgefährdet 988.699 72,2
depriviert 79.087 5,0
geringe Erwerbsintensität 147.647 8,9
armutsgefährdet und geringe Erwerbsintensität 186.730 6,6
armutsgefährdet und depriviert 86.612 6,8
geringe Erwerbsintensität und depriviert (13.892) (0,1)
armutsgefährdet, depriviert und geringe Erwerbsintensität 52.676 0,4
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Der Anteil der Personen bezieht sich auf die Gesamtheit der von Armut- oder Ausgrenzung bedrohten Personen.

8 Erwerbsarmut - Working Poor

Unter Working Poor versteht man jene Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren, die im Verlauf des Referenzjahres mehr als sechs Monate in Vollzeit oder Teilzeit erwerbstätig waren und deren Einkommen dennoch unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Gründe dafür können sowohl ein niedriges persönliches Einkommen als auch die Haushaltszusammensetzung und die Erwerbsintensität des Haushalts sein. Je nach Definition von Erwerbstätigkeit und Einschränkung auf bestimmte Altersgruppen variiert die Anzahl der Betroffenen (vgl. Statistik Austria 2009, S. 58). Zu früheren Auswertungen der EU-SILC Erhebung hat sich die Definition der Erwerbstätigen etwas geändert. Da zur Berechnung der Armutsgefährdungsquote das Haushaltseinkommen aus den Referenzjahren (dem der Erhebungen vorangegangenen Kalenderjahr) stammt, wurden zur Ermittlung der als Working Poor geltenden Personen ebenfalls jene Erwerbstätige herangezogen, die in den Referenzjahren - und nicht wie in früheren Analysen zum Befragungszeitpunkt - erwerbstätig waren.

In Tirol waren 341.609 Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren im Referenzjahr mehr als sechs Monate erwerbstätig. 28.585 dieser Personen, das sind rund 8,3%, erreichten im mit 13.814 Euro ein Medianeinkommen das unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegt und gelten somit als “workink poor” 3.
91,7% der untersuchten Personen erreichten mit 32.340 ein Medianeinkommen das deutlich über der Armutsgefährdungsschwelle liegt und werden als nicht “working poor” eingestuft.
Bundesweit liegt die Quote der Erwerbsarmut bei 7,8%. Diese 314.716 Personen erzielen im Median ein Einkommen von 13.547 Euro.

Analysiert man die Daten jener Personen im Alter von 18 bis 64 Jahren, die im Referenzjahr sechs Monate oder länger erwerbstätig waren hinsichtlich des Arbeitsausmaßes, zeigt sich, dass rund 17.320 Personen trotz Vollzeitbeschäftigung (= 8,0% aller vollzeitbeschäftigten Personen) in Tirol als Working Poor einzustufen sind. Bei den Teilzeitbeschäftigten liegt die Quote bei 7,4% (bezogen auf alle teilzeitbeschäftigten Personen), das sind etwa 5.766 Personen.

Im gesamten Bundesgebiet gelten rund 252.916 Personen mit Vollzeitbeschäftigung (7,0%) als einkommensarm. 79.491 Teilzeitbeschäftigte (8,9%) bundesweit haben ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle.

Anmerkung: Es kann vorkommen, dass sich die Zahl der als Working Poor eingestufen Personen von der Zahl der Voll- und Teilzeitbeschäftigten, deren Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegt, unterscheidet. Das lässt sich damit begründen, dass nur Personen, die im Referenzjahr mindestens 6 Monate erwerbstätig waren, in die Berechnung miteinfließen. Eine Person beispielsweise, die 5 Monate Vollzeit und 3 Monate Teilzeit erwerbstätig war und die restlichen Monate arbeitslos gemeldet war, wird zwar in der Gesamtquote berücksichtigt, in den Vollzeit- bzw. Teilzeitquoten jedoch nicht.

Von den Personen, die im Referenzjahr durchgehend 12 Monate beschäftigt waren (Voll- u. Teilzeit), erzielen 7,8%, das sind 23.086 Tiroler:innen, ein Einkommen unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle. Von jenen Personen, die nicht über das gesamte Jahr hindurch beschäftigt waren, d.h. deren Beschäftigungsausmaß zwischen einem und elf Monaten lag, erreichten etwa 11,5% (5.499 Personen) ein Einkommen, das unterhalb der Grenze zur Armutsgefährdung liegt. In Österreich sind rund 252.916 Personen trotz ganzjähriger Beschäftigung einkommensarm (7,0%). Das Einkommen von etwa 61.801 Personen (14,9%), die weniger als 12 Monate erwerbstätig waren, liegt unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle.
Ein deutlicher Unterschied der Working Poor Quote ist bei Betrachtung des Geburtslandes erkennbar. Nicht in Österreich geborene Personen weisen mit 17,5% in Tirol und 18,1% österreichweit einen deutlich höheren Anteil an Einkommensarmut auf, als in Österreich geborene Personen. Ebenso, wenn auch weniger deutlich, lässt sich ein geschlechtsspezifischer Unterschied in den Working Poor Quoten erkennen. In den Tabellen 42 und 43 sind die wichtigsten Eckdaten für Tirol und Österreich zusammengestellt.

Tabelle 42: Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit in Tirol
Soziodemographisches Merkmal
Beschäftigungsausmaß
"working poor&quot Nicht "working poor&quot
Quote
in %
Personen Einkommen
in €
Quote
in %
Personen Einkommen
in €
Gesamt 8,3 28.585 13.814 91,7 313.024 32.340
Frauen (8,3) (12.373) (12.401) (91,7) (135.312) (32.604)
Männer (8,4) (16.213) (14.912) (91,6) (177.712) (31.932)
Geburtsland nicht Österreich (17,5) (14.069) (12.858) (82,5) (66.583) (28.506)
Geburtsland Österreich 5,6 14.516 13.800 94,4 246.441 33.340
Beschäftigungsausmaß
erwerbstätig 12 Monate im Vorjahr 7,8 23.086 12.799 92,2 273.395 33.272
erwerbstätig weniger als 12 Monate im Vorjahr (x) (x) (x) 88,5 39.629 29.260
Teilzeit 6 oder mehr Monate (7,4) (5.766) (13.051) (92,6) (72.821) (31.483)
Vollzeit 6 oder mehr Monate (8,0) (17.320) (12.799) (92,0) (199.952) (34.331)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 43: Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit in Österreich
Soziodemographisches Merkmal
Beschäftigungsausmaß
"working poor&quot Nicht "working poor&quot
Quote
in %
Personen Einkommen
in €
Quote
in %
Personen Einkommen
in €
Gesamt 7,8 314.716 13.547 92,2 3.696.267 34.252
Frauen 7,0 127.642 13.618 93,0 1.685.977 34.437
Männer 8,5 187.074 13.386 91,5 2.010.290 34.112
Geburtsland nicht Österreich 18,1 163.358 13.783 81,9 739.283 28.357
Geburtsland Österreich 4,9 151.358 13.200 95,1 2.956.983 35.518
Beschäftigungsausmaß
erwerbstätig 12 Monate im Vorjahr 7,0 252.916 13.252 93,0 3.340.442 34.746
erwerbstätig weniger als 12 Monate im Vorjahr 14,9 61.801 14.553 85,1 355.825 29.453
Teilzeit 6 oder mehr Monate 8,9 79.491 13.447 91,1 815.671 32.469
Vollzeit 6 oder mehr Monate 6,3 169.501 13.184 93,7 2.515.097 35.516
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.

9 Anhang

9.1 Anhangstabellen

Tabelle 44: Verfügbares Haushaltseinkommen inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Verfügbares Haushaltseinkommen in Tirol - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 41.821 1.455 36.201 1.445
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 39.453 1.172 38.783 1.325
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 50.971 2.204 49.244 2.418
Andere Haushalte ohne Kinder 70.753 5.169 65.909 6.218
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (26.255) (2.544) (18.182) (4.643)
2 Erwachsene, 1 Kind 50.262 3.527 42.598 4.632
2 Erwachsene, 2 Kinder 57.904 2.608 48.801 3.133
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (70.729) (5.312) (59.929) (5.246)
Sonstige Haushalte mit Kindern (73.900) (10.344) (60.965) (12.422)
Alleinlebend < 65 26.715 991 25.146 1.015
Alleinlebend 65+ 21.167 1.101 20.438 1.356
Alleinlebend Männer 27.721 1.199 26.148 1.436
Alleinlebend Frauen 22.483 851 21.701 992
Haushalt ohne Kinder 34.065 1.349 32.113 1.190
Haushalt mit Kinder 59.506 3.083 48.956 2.774
HH m. Pensionen - Alleinlebende Männer 23.407 2.331 23.240 2.392
HH m. Pensionen - Alleinlebende Frauen 21.660 984 21.274 1.021
Mehrpersonenhaushalt m. Pensionen 41.088 1.269 40.106 1.315
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Männer 28.774 1.256 27.618 1.542
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Frauen 23.702 1.557 22.907 1.913
Mehrpersonenhaushalt ohne Pensionen u. ohne Kinder 55.447 2.625 52.864 2.905
Mehrpersonenhaushalt m. 1 Kind 59.177 4.315 49.033 4.684
Mehrpersonenhaushalt m. 2 Kindern 57.661 3.316 49.730 3.722
Mehrpersonenhaushalt m. mind. 3 Kindern (65.811) (4.829) (54.748) (4.940)
HH m. männlichem Hauptverdiener 48.365 1.233 42.843 1.661
HH m. weiblicher Hauptverdienerin 26.876 1.491 23.988 1.065
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 45: Verfügbares Haushaltseinkommen inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Verfügbares Haushaltseinkommen in Österreich - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 41.826 278 37.422 317
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 43.852 606 42.634 592
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 53.361 712 50.525 747
Andere Haushalte ohne Kinder 74.224 1.692 69.900 1.918
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 33.248 1.067 23.748 1.929
2 Erwachsene, 1 Kind 56.862 1.022 48.834 1.107
2 Erwachsene, 2 Kinder 62.316 1.259 52.804 1.082
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 59.394 2.380 47.701 2.442
Sonstige Haushalte mit Kindern 79.429 2.203 72.684 2.819
Alleinlebend < 65 25.871 307 24.383 359
Alleinlebend 65+ 23.580 314 23.066 335
Alleinlebend Männer 26.632 409 25.378 467
Alleinlebend Frauen 23.674 285 22.679 305
Haushalt ohne Kinder 35.410 323 33.319 320
Haushalt mit Kinder 59.077 772 49.634 767
HH m. Pensionen - Alleinlebende Männer 26.117 668 25.908 627
HH m. Pensionen - Alleinlebende Frauen 22.996 371 22.499 405
Mehrpersonenhaushalt m. Pensionen 45.060 604 44.106 619
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Männer 26.881 467 25.208 613
HH ohne Pensionen - Alleinlebende Frauen 24.297 441 22.908 455
Mehrpersonenhaushalt ohne Pensionen u. ohne Kinder 58.058 667 55.223 814
Mehrpersonenhaushalt m. 1 Kind 60.781 1.151 52.624 1.233
Mehrpersonenhaushalt m. 2 Kindern 63.797 1.345 54.010 1.215
Mehrpersonenhaushalt m. mind. 3 Kindern 59.681 2.417 47.011 2.752
HH m. männlichem Hauptverdiener 48.398 413 43.487 424
HH m. weiblicher Hauptverdienerin 31.346 431 27.817 412
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 46: Standardfehler des verfügbaren Haushaltseinkommens vor sozialen Transfers - Verteilung
Perzentile Standardfehler des verfügbaren Haushaltseinkommens vor sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Niederösterreich Steiermark Wien Österreich
10% 1.771 1.280 1.691 1.661 1.930 809 762 1.083 702 428
25% 1.686 1.012 2.089 1.331 918 618 678 752 794 193
50% 2.423 1.821 1.775 1.284 1.445 1.064 866 1.050 703 317
75% 3.122 2.805 2.502 2.456 1.843 1.581 1.479 1.418 1.122 480
90% 6.039 4.629 4.143 3.529 3.678 2.502 1.915 2.460 2.519 902
Gini-Index 1,5 1,4 1,5 1,3 1,3 1,0 0,7 1,2 1,1 0,4
S80S20-Verhältnis 0,8 0,7 2,2 1,2 1,3 0,6 0,4 0,9 2,4 0,3
Tabelle 47: Standardfehler des verfügbaren Haushaltseinkommens nach sozialen Transfers - Verteilung
Perzentile Standardfehler des verfügbaren Haushaltseinkommens nach sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Niederösterreich Steiermark Wien Österreich
10% 1.040 859 1.329 855 902 728 559 794 434 221
25% 1.678 931 1.210 1.112 966 776 715 700 459 206
50% 2.608 1.628 1.957 1.607 1.455 1.170 955 1.030 743 278
75% 3.561 2.931 2.360 2.629 1.929 1.495 1.536 1.633 921 474
90% 5.396 4.966 4.395 3.718 2.960 2.182 1.942 2.354 1.967 736
Gini-Index 1,3 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,7 1,1 1,0 0,4
S80S20-Verhältnis 0,4 0,4 0,6 0,4 0,4 0,3 0,2 0,4 0,4 0,1
Tabelle 48: Äqivalisiertes Haushaltseinkommen inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Tirol - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 27.284 686 24.426 743
Frauen 26.861 650 23.883 749
Männer 27.908 796 24.936 834
Geburtsland nicht Österreich 23.658 1.238 17.793 1.977
Geburtsland Österreich 29.312 685 26.841 747
ledig 27.835 1.073 25.208 1.136
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 28.919 756 26.213 964
verwitwet 24.835 1.329 23.965 1.460
geschieden 25.051 1.859 24.029 1.814
jünger 15 Jahre 24.977 1.094 20.562 1.166
jünger 20 Jahre 25.558 899 21.476 983
älter 14 und jünger 65 Jahre 29.131 883 25.967 979
älter 17 und jünger 65 Jahre 29.344 854 26.236 988
älter 65 Jahre 24.628 726 24.128 806
erwerbstätig 30.570 882 28.357 1.125
nicht erwerbstätig 26.063 1.583 20.758 2.185
Pensionisten 24.134 2.216 22.954 2.132
Einpersonenhaushalt 24.676 741 23.502 646
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 26.302 781 25.855 883
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 33.980 1.469 32.829 1.612
Andere Haushalte ohne Kinder 34.818 2.439 32.865 2.977
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 15.397 1.788 10.514 3.152
2 Erwachsene, 1 Kind 27.426 1.990 22.848 2.502
2 Erwachsene, 2 Kinder 26.698 1.057 22.072 1.172
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 25.935 1.977 22.192 2.001
Sonstige Haushalte mit Kindern 23.749 5.452 19.369 6.126
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 25.267 2.661 20.756 3.805
mittel besiedelt 28.384 1.147 25.728 1.212
dünn besiedelt 27.098 761 23.876 807
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 49: Äqivalisiertes Haushaltseinkommen inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Äquivalisiertes Haushaltseinkommen in Österreich - Median (in Euro)
inkl. soziale Transfers exkl. soziale Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 28.905 189 26.137 193
Frauen 28.561 208 25.739 204
Männer 29.336 222 26.582 224
Geburtsland nicht Österreich 22.826 390 18.841 477
Geburtsland Österreich 31.544 195 29.189 236
ledig 29.569 315 26.904 314
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 30.752 275 28.301 270
verwitwet 26.344 409 25.113 454
geschieden 25.153 489 23.069 502
jünger 15 Jahre 25.856 336 21.097 363
jünger 20 Jahre 26.348 342 21.843 378
älter 14 und jünger 65 Jahre 30.192 265 27.187 237
älter 17 und jünger 65 Jahre 30.385 260 27.394 256
älter 65 Jahre 27.407 302 26.594 307
erwerbstätig 32.850 274 30.512 273
nicht erwerbstätig 25.148 380 20.457 497
Pensionisten 29.099 630 27.697 690
Einpersonenhaushalt 24.860 216 23.801 245
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 29.235 404 28.423 395
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 35.574 475 33.683 498
Andere Haushalte ohne Kinder 35.532 860 33.157 1.025
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 19.901 647 13.933 1.224
2 Erwachsene, 1 Kind 30.488 660 26.366 573
2 Erwachsene, 2 Kinder 28.330 483 24.124 468
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 23.063 923 17.711 1.107
Sonstige Haushalte mit Kindern 29.355 1.191 26.059 1.151
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 26.811 508 23.475 540
mittel besiedelt 29.183 415 26.495 400
dünn besiedelt 29.779 335 27.262 364
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 50: Standardfehler des äquivalisierten Haushaltseinkommens vor sozialen Transfers - Verteilung
Perzentile Standardfehler des äquivalisierten Haushaltseinkommens vor sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Steiermark Niederösterreich Wien Österreich
10% 1.551 1.422 1.738 1.685 1.345 685 878 796 725 404
25% 939 916 1.237 850 971 679 1.009 621 964 250
50% 942 876 1.427 841 743 532 701 476 623 193
75% 1.202 1.233 1.091 926 933 685 780 706 616 275
90% 2.747 2.649 1.746 1.671 1.824 1.177 1.877 1.409 1.152 505
Gini-Index 1,6 1,7 1,8 1,6 1,3 1,0 1,5 1,0 1,2 0,4
S80S20-Verhältnis 0,5 0,7 1,5 1,0 0,7 0,3 0,6 0,5 2,6 0,3
Tabelle 51: Standardfehler des äquivalisierten Haushaltseinkommens nach sozialen Transfers - Verteilung
Perzentile Standardfehler des äquivalisierten Haushaltseinkommens nach sozialen Transfers
Burgenland Salzburg Vorarlberg Kärnten Tirol Oberösterreich Steiermark Niederösterreich Wien Österreich
10% 1.265 826 1.406 969 628 547 554 716 690 233
25% 793 790 1.008 831 683 469 582 536 549 172
50% 996 940 1.193 803 686 548 719 475 609 189
75% 1.264 1.211 1.004 772 974 660 754 600 700 222
90% 2.640 2.708 2.024 1.900 1.799 1.139 1.689 1.578 1.185 576
Gini-Index 1,4 1,4 1,3 1,2 1,0 0,9 1,3 0,9 1,0 0,4
S80S20-Verhältnis 0,3 0,3 0,4 0,2 0,2 0,2 0,3 0,2 0,4 0,1
Tabelle 52: Standardfehler der sozialen Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - insgesamt
Perzentile Standardfehler des jährlichen äquivalisierten Einkommens in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 438 246 53 196 153 56 0 0
25% 619 157 155 266 280 63 87 112
50% 1.227 164 238 392 197 75 114 88
75% 1.304 428 324 654 299 160 89 124
90% 1.546 535 1.540 646 418 235 375 326
Tabelle 53: Standardfehler der sozialen Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - Haushalte mit Kinder
Perzentile Standardfehler des jährlichen äquivalisierten Einkommens in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 594 199 246 732 309 38 50 110
25% 890 206 269 934 250 41 71 82
50% 1.227 223 250 1.041 259 67 29 80
75% 1.184 446 760 783 393 180 114 177
90% 1.961 700 1.913 658 432 292 706 583
Tabelle 54: Standardfehler der sozialen Transferleistungen der Haushalte nach Einkommensklassen - insgesamt
Perzentile Standardfehler des jährlichen äquivalisierten Einkommens in Euro
Tirol Österreich
bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr bis 15.000 15.000-30.000 30.000-45.000 45.000 u. mehr
10% 250 45 14 120 127 0 0 0
25% 1.036 325 78 232 365 16 6 0
50% 1.628 317 246 439 523 114 116 69
75% 2.766 780 510 329 496 383 250 149
90% 2.332 1.159 485 418 502 531 415 421
Tabelle 55: Armutsgefährdungsquote vor und nach sozialen Transfers inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Armutsgefährdungsquote in %
vor sozialen Transfers nach sozialen Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 27,6 2,5 14,8 1,7
Frauen 28,4 2,4 15,7 1,7
Männer 26,9 2,9 13,9 2,1
Geburtsland nicht Österreich 48,2 5,5 24,2 4,3
Geburtsland Österreich 19,0 2,0 11,3 1,7
ledig 26,5 3,5 13,9 2,6
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 24,1 2,7 12,5 2,0
verwitwet (32,0) (5,7) (25,8) (5,2)
geschieden (29,8) (6,0) (21,9) (5,6)
jünger 15 Jahre 38,3 4,8 17,3 3,5
jünger 20 Jahre 35,2 4,6 15,6 3,1
älter 14 und jünger 65 Jahre 25,7 2,9 11,9 2,0
älter 17 und jünger 65 Jahre 25,7 2,8 12,0 2,1
älter 65 Jahre 26,5 2,8 23,9 2,7
erwerbstätig 18,1 2,2 8,7 1,4
nicht erwerbstätig (42,3) (5,7) (18,4) (5,7)
Pensionisten 29,5 6,8 25,2 6,7
Einpersonenhaushalt 30,0 3,1 25,1 3,0
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 20,3 3,6 18,9 3,6
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (16,7) (4,3) (10,0) (3,4)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (68,3) (11,1) (58,0) (11,8)
2 Erwachsene, 1 Kind (35,0) (7,1) (14,2) (5,7)
2 Erwachsene, 2 Kinder (26,6) (5,0) (6,6) (2,4)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (27,4) (10,2) (11,3) (5,7)
Sonstige Haushalte mit Kindern 48,3 17,1 19,4 11,4
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (42,4) (9,5) (20,2) (6,8)
mittel besiedelt 26,6 3,7 14,6 3,0
dünn besiedelt 24,2 2,9 13,2 2,0
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 56: Armutsgefährdungsquote vor und nach sozialen Transfers inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Armutsgefährdungsquote in %
vor sozialen Transfers nach sozialen Transfers
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 25,4 0,6 14,8 0,5
Frauen 25,8 0,6 15,5 0,5
Männer 25,0 0,7 14,1 0,6
Geburtsland nicht Österreich 45,2 1,4 28,0 1,3
Geburtsland Österreich 16,9 0,5 9,5 0,3
ledig 25,4 0,9 15,2 0,7
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 20,2 0,7 10,9 0,5
verwitwet 22,8 1,4 18,0 1,3
geschieden 34,3 1,4 23,2 1,2
jünger 15 Jahre 36,9 1,4 19,7 1,2
jünger 20 Jahre 35,1 1,4 19,5 1,2
älter 14 und jünger 65 Jahre 24,7 0,6 13,5 0,5
älter 17 und jünger 65 Jahre 24,4 0,6 13,2 0,5
älter 65 Jahre 18,4 0,8 15,6 0,7
erwerbstätig 15,1 0,5 8,0 0,4
nicht erwerbstätig 42,0 1,2 22,9 1,0
Pensionisten 21,3 1,3 14,5 1,0
Einpersonenhaushalt 31,5 0,8 23,6 0,8
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 13,8 1,0 11,1 0,9
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 15,7 1,0 8,3 0,8
Andere Haushalte ohne Kinder 14,2 2,0 4,9 1,2
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 59,5 3,3 36,6 3,3
2 Erwachsene, 1 Kind 22,2 1,7 10,0 1,3
2 Erwachsene, 2 Kinder 26,0 1,7 12,0 1,3
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 48,0 3,7 28,9 3,7
Sonstige Haushalte mit Kindern 26,5 3,9 13,4 3,0
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 34,9 1,3 21,8 1,2
mittel besiedelt 24,2 1,1 12,8 0,8
dünn besiedelt 18,6 0,9 10,7 0,7
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 57: Armuts- und Ausgrenzungsgefährdungsquote inkl. Standardfehlern in den Bundesländern
Bundesland Armutsgefährdung in % Ausgrenzungsgefährdung in %
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Burgenland 8,4 1,9 10,9 2,0
Vorarlberg 16,7 2,5 19,8 2,6
Salzburg 10,8 1,8 12,5 1,9
Kärnten 14,2 1,9 15,9 1,9
Tirol 14,8 1,7 17,2 1,8
Steiermark 13,5 1,5 15,8 1,5
Oberösterreich 11,0 1,0 12,6 1,1
Niederösterreich 12,5 1,4 14,9 1,4
Wien 22,5 1,5 27,3 1,5
Österreich 14,8 0,5 17,5 0,5
Tabelle 58: Merkmale der Deprivation absolut inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Punkt-
schätzer
Standardfehler Punkt-
schätzer
Standardfehler Punkt-
schätzer
Standardfehler
unerwartete Ausgaben zu tätigen 151.429 17.301 106.632 15.088 44.797 10.633
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 112.241 16.519 77.027 12.180 35.214 9.035
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 31.643 7.872 24.750 7.372 6.893 2.627
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 38.878 8.335 21.832 5.995 17.045 5.991
die Wohnung angemessen warm zu halten (11.204) (5.330) (9.044) (5.220) (2.159) (888)
abgenützte Möbel zu ersetzen 65.093 13.086 40.996 9.484 24.097 8.470
ein Auto zu besitzen 39.379 9.430 20.044 6.680 19.335 6.856
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben (4.304) (1.597) (x) (x) (1.360) (530)
abgenutzte Kleidung zu ersetzen (17.617) (4.630) (10.645) (3.503) (6.971) (3.016)
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen (3.893) (1.964) (2.953) (1.787) (x) (x)
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 26.735 4.354 16.755 2.970 9.980 3.129
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 48.362 7.721 28.215 4.691 20.147 6.518
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 18.329 4.550 8.969 2.239 9.361 3.992
PC oder Laptop (20.031) (8.358) (5.939) (2.842) (14.093) (7.060)
Festnetztelefon oder Handy (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Waschmaschine (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Farbfernseher (9.447) (5.020) (6.689) (3.154) (2.758) (2.100)
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 60.263 11.025 45.540 8.992 14.723 5.656
Dunkle Räume 42.379 8.958 31.302 7.337 11.077 3.737
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 133.077 14.324 111.230 13.537 21.847 5.419
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 55.888 9.674 49.113 9.655 6.775 2.077
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 22.580 6.325 20.554 6.219 2.026 1.436
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 49.964 6.971 31.930 4.821 18.034 5.638
Chronische Krankheit vorhanden 222.376 11.351 184.225 10.508 38.152 8.033
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar (1.934) (907) (x) (x) (1.306) (836)
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (x) (x) (x) (x) (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 59: Merkmale der Deprivation relativ inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
unerwartete Ausgaben zu tätigen 20,1 2,2 16,6 2,2 40,6 6,9
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 14,9 2,1 11,9 1,8 31,5 6,0
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 4,2 1,0 3,9 1,1 6,1 2,3
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 5,2 1,1 3,4 0,9 15,8 5,0
die Wohnung angemessen warm zu halten (1,5) (0,7) (1,4) (0,8) (2,0) (0,9)
abgenützte Möbel zu ersetzen 8,6 1,7 6,4 1,4 21,7 6,8
ein Auto zu besitzen 5,2 1,2 3,1 1,0 17,7 5,8
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben (0,7) (0,2) (x) (x) (1,6) (0,6)
abgenutzte Kleidung zu ersetzen (2,8) (0,7) (2,0) (0,6) (7,8) (3,2)
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen (0,6) (0,3) (0,5) (0,3) (x) (x)
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 4,2 0,7 3,1 0,5 11,2 3,5
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 7,6 1,2 5,2 0,8 22,0 5,6
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 2,9 0,7 1,7 0,4 10,6 4,3
PC oder Laptop (2,7) (1,1) (0,9) (0,4) (12,8) (6,1)
Festnetztelefon oder Handy (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Waschmaschine (x) (x) (x) (x) (x) (x)
Farbfernseher (1,2) (0,7) (1,0) (0,5) (2,4) (1,8)
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 8,0 1,4 7,1 1,4 14,0 4,7
Dunkle Räume 5,6 1,2 4,8 1,1 10,3 3,4
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 17,6 1,8 17,2 1,9 20,5 4,6
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 7,4 1,2 7,6 1,4 6,5 2,0
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 3,0 0,8 3,2 0,9 2,1 1,5
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 7,9 1,1 5,9 0,9 19,4 4,7
Chronische Krankheit vorhanden 35,2 1,7 34,1 1,6 41,5 5,9
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar (0,3) (0,1) (x) (x) (1,4) (0,9)
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (x) (x) (x) (x) (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 60: Merkmale der Deprivation absolut inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Punkt-
schätzer
Standardfehler Punkt-
schätzer
Standardfehler Punkt-
schätzer
Standardfehler
unerwartete Ausgaben zu tätigen 1.790.309 51.513 1.149.408 42.101 640.902 35.752
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 1.359.911 46.777 855.983 35.137 503.927 31.390
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 482.498 33.099 296.073 22.867 186.424 21.695
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 376.423 24.029 220.836 16.107 155.587 17.552
die Wohnung angemessen warm zu halten 246.412 18.316 164.086 14.672 82.327 10.446
abgenützte Möbel zu ersetzen 735.719 37.106 427.965 26.316 307.754 23.426
ein Auto zu besitzen 410.446 25.352 172.820 14.171 237.626 20.756
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben 74.241 7.090 37.902 4.611 36.339 5.506
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 302.722 14.631 167.512 11.155 135.210 9.754
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen 52.433 5.618 29.359 4.235 23.074 3.660
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 420.576 17.301 255.440 12.760 165.136 11.690
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 657.498 22.068 403.053 18.068 254.445 13.840
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 232.315 13.295 135.174 9.433 97.141 8.486
PC oder Laptop 185.949 16.659 80.027 10.341 105.922 12.302
Festnetztelefon oder Handy (12.993) (4.066) (9.386) (3.778) (3.608) (1.734)
Waschmaschine 24.108 4.499 13.468 3.285 10.641 3.020
Farbfernseher 76.585 11.733 36.745 6.636 39.841 8.676
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 862.988 38.107 673.549 31.207 189.439 20.738
Dunkle Räume 539.361 31.784 408.613 24.489 130.748 18.639
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 1.601.173 45.060 1.349.206 42.830 251.966 17.903
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 723.819 34.330 619.919 33.226 103.900 11.355
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 562.432 24.409 480.461 22.632 81.971 8.518
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 597.755 17.661 439.602 15.037 158.153 10.351
Chronische Krankheit vorhanden 2.643.752 32.640 2.222.256 30.923 421.496 16.792
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar 38.254 4.233 21.868 2.999 16.386 2.634
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (12.583) (2.194) (8.946) (1.905) (3.636) (1.135)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 61: Merkmale der Deprivation relativ inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Gesamt nicht armutsgefährdet armutsgefährdet
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
unerwartete Ausgaben zu tätigen 20,1 0,6 15,2 0,5 48,7 1,9
einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren 15,3 0,5 11,3 0,5 38,3 2,0
Miete, Betriebskosten oder Kredite pünktlich zu bezahlen 5,4 0,4 3,9 0,3 14,1 1,5
jeden 2. Tag Fleich, Fisch zu essen 4,2 0,3 2,9 0,2 11,8 1,3
die Wohnung angemessen warm zu halten 2,8 0,2 2,2 0,2 6,2 0,8
abgenützte Möbel zu ersetzen 8,3 0,4 5,6 0,3 23,4 1,6
ein Auto zu besitzen 4,6 0,3 2,3 0,2 18,1 1,4
eine zufriedenstellende Internetverbindung zu haben 1,0 0,1 0,6 0,1 3,5 0,5
abgenutzte Kleidung zu ersetzen 4,0 0,2 2,6 0,2 13,0 0,9
zwei Paar passende Schuhe zu besitzen 0,7 0,1 0,5 0,1 2,2 0,4
jede Woche einen kleinen Betrag für sich selbst auszugeben 5,6 0,2 4,0 0,2 15,9 1,0
regelmäßig kostenpflichtige Freizeitaktivitäten auszuüben 8,8 0,3 6,2 0,3 24,5 1,2
einmal im Monat Freund:innen oder Familie zum Essen/Trinken zu treffen 3,1 0,2 2,1 0,1 9,4 0,8
PC oder Laptop 2,1 0,2 1,1 0,1 8,0 0,9
Festnetztelefon oder Handy (0,1) (0,0) (0,1) (0,0) (0,3) (0,1)
Waschmaschine 0,3 0,1 0,2 0,0 0,8 0,2
Farbfernseher 0,9 0,1 0,5 0,1 3,0 0,7
Feuchtigkeit, Fäulnis, Undichtheit in Haus oder Wohnung 9,7 0,4 8,9 0,4 14,4 1,4
Dunkle Räume 6,1 0,4 5,4 0,3 9,9 1,3
Lärmbelästigung durch Nachbarn oder Straße 18,0 0,5 17,8 0,6 19,2 1,3
Luft-, Wasserverschmutzung, Ruß durch Verkehr/Industrie 8,1 0,4 8,2 0,4 7,9 0,9
Kriminalität, Gewalt oder Vandalismus in der Wohngegend 6,3 0,3 6,3 0,3 6,2 0,7
Allgemeiner Gesundheitszustand schlecht oder sehr schlecht 8,0 0,2 6,8 0,2 15,3 1,0
Chronische Krankheit vorhanden 35,3 0,4 34,5 0,4 40,7 1,5
notwendige zahnmedizinische Leistungen nicht leistbar 0,5 0,1 0,3 0,0 1,6 0,3
notwendige sonst. medizinische Leistungen nicht leistbar (0,2) (0,0) (0,1) (0,0) (0,4) (0,1)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 62: Materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol (inkl. Standardfehler)
Soziodemografisches Merkmal Materiell und sozial depriviert Erheblich materiell und sozial depriviert
Quote in % Standardfehler Quote in % Standardfehler
Gesamt 4,8 1,3 2,0 0,9
Frauen 5,1 1,3 2,2 1,0
Männer 4,5 1,6 1,8 0,8
Geburtsland nicht Österreich 12,3 5,0 4,9 2,6
Geburtsland Österreich 2,3 0,5 0,7 0,2
ledig 5,0 2,2 1,2 0,5
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 3,7 1,4 1,8 1,1
verwitwet 3,6 1,5 1,5 0,9
geschieden 7,2 2,7 4,0 2,1
jünger 15 Jahre 6,7 2,9 3,8 2,2
jünger 20 Jahre 6,1 2,6 2,9 1,7
älter 14 und jünger 65 Jahre 4,8 1,5 1,9 0,8
älter 17 und jünger 65 Jahre 4,6 1,4 1,9 0,8
älter 65 Jahre 3,4 1,0 0,9 0,4
erwerbstätig 3,3 1,2 1,0 0,7
nicht erwerbstätig 6,0 1,9 1,8 0,8
Pensionisten 2,9 1,7 0,8 0,4
Einpersonenhaushalt 6,3 1,4 2,7 1,0
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 0,6 0,4 (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 0,3 0,2 0,1 0,1
Andere Haushalte ohne Kinder 1,3 0,9 (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 3,6 2,8 3,2 2,6
2 Erwachsene, 1 Kind 10,4 5,1 6,8 4,3
2 Erwachsene, 2 Kinder 4,9 2,3 1,8 1,6
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 7,2 7,0 3,8 3,9
Sonstige Haushalte mit Kindern 8,1 7,4 (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 17,4 7,7 7,1 5,6
mittel besiedelt 4,5 1,7 2,0 0,9
dünn besiedelt 1,3 0,4 0,3 0,2
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 63: Materielle und soziale Deprivation nach soziodemografischen Merkmalen in Österreich (inkl. Standardfehler)
Soziodemografisches Merkmal Materiell und sozial depriviert Erheblich materiell und sozial depriviert
Quote in % Standardfehler Quote in % Standardfehler
Gesamt 5,7 0,3 2,6 0,2
Frauen 6,2 0,4 2,8 0,2
Männer 5,3 0,4 2,4 0,2
Geburtsland nicht Österreich 11,8 1,0 5,2 0,5
Geburtsland Österreich 3,5 0,2 1,5 0,1
ledig 5,1 0,4 2,1 0,2
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 4,3 0,4 1,8 0,2
verwitwet 6,9 0,9 2,6 0,6
geschieden 13,2 1,0 7,3 0,8
jünger 15 Jahre 6,9 0,8 3,6 0,6
jünger 20 Jahre 6,8 0,8 3,4 0,5
älter 14 und jünger 65 Jahre 6,0 0,4 2,7 0,2
älter 17 und jünger 65 Jahre 6,0 0,3 2,7 0,2
älter 65 Jahre 3,7 0,3 1,3 0,2
erwerbstätig 3,0 0,3 1,1 0,1
nicht erwerbstätig 12,2 0,8 6,0 0,5
Pensionisten 4,8 0,6 1,5 0,2
Einpersonenhaushalt 9,4 0,5 4,8 0,4
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 2,1 0,3 0,6 0,2
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 3,8 0,5 1,9 0,4
Andere Haushalte ohne Kinder 2,9 0,8 1,1 0,5
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 19,0 2,9 11,3 2,4
2 Erwachsene, 1 Kind 3,7 0,7 1,4 0,5
2 Erwachsene, 2 Kinder 4,5 0,8 1,8 0,4
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 8,5 1,7 4,3 1,1
Sonstige Haushalte mit Kindern 7,9 2,6 2,1 0,9
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 10,0 0,9 4,7 0,5
mittel besiedelt 4,6 0,5 2,0 0,3
dünn besiedelt 3,2 0,3 1,3 0,2
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 64: Standardfehler der Erwerbsintensität der Tiroler Haushalte
Ausmaß der Erwerbsbeteiligung Standardfehler der Haushalte absolut Standardfehler der Haushalte relativ
Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung 4.810 0,9
Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung 2.671 0,5
Haushalt mit größerer oder voller Erwerbsbeteiligung 24.844 1,1
Tabelle 65: Standardfehler der Erwerbsintensität der Tiroler Haushalte
Ausmaß der Erwerbsbeteiligung Standardfehler der Haushalte absolut Standardfehler der Haushalte relativ
Haushalt ohne Erwerbsbeteiligung 18.493 0,3
Haushalt mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung 11.957 0,2
Haushalt mit größerer oder voller Erwerbsbeteiligung 25.837 0,3
Tabelle 66: Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsbeteiligung nach soziodemografischen Merkmalen in Tirol (inkl. Standardfehler)
Soziodemografisches Merkmal Haushalte mit keiner oder sehr niedriger Erwerbsintensität
Tirol Österreich
Quote in % Standardfehler Quote in % Standardfehler
Gesamt 4,1 1,1 6,3 0,3
Frauen (4,9) (1,5) 6,2 0,4
Männer (3,4) (1,4) 6,3 0,4
Geburtsland nicht Österreich (3,8) (1,6) 10,0 0,9
Geburtsland Österreich (4,7) (1,6) 5,0 0,3
ledig (6,3) (2,2) 8,0 0,5
verheiratet, eingetragene Partnerschaft (2,9) (1,1) 4,3 0,4
verwitwet (x) (x) (15,2) (4,1)
geschieden (x) (x) 11,9 1,3
jünger 15 Jahre (2,7) (1,1) 5,4 0,6
jünger 20 Jahre (1,9) (0,8) 5,5 0,6
älter 14 und jünger 65 Jahre (4,5) (1,3) 6,5 0,3
älter 17 und jünger 65 Jahre (4,8) (1,4) 6,5 0,3
erwerbstätig (x) (x) 1,0 0,1
nicht erwerbstätig (25,4) (7,6) 32,5 1,8
Einpersonenhaushalt (x) (x) 14,8 1,0
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ (x) (x) 24,1 3,3
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (x) (x) 4,9 0,7
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) 4,2 1,0
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind (26,7) (9,6) 23,5 2,8
2 Erwachsene, 1 Kind (x) (x) 3,8 0,8
2 Erwachsene, 2 Kinder (x) (x) 2,5 0,7
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (x) (x) 6,4 1,6
Sonstige Haushalte mit Kindern (x) (x) (2,6) (1,1)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt (x) (x) 11,0 0,9
mittel besiedelt (5,8) (2,2) 4,8 0,5
dünn besiedelt (2,2) (0,7) 3,1 0,4
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen
Tabelle 67: Ausgrenzungs- und Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungsquote inkl. Standardfehlern in Tirol
Soziodemographische Merkmale Ausgrenzungsgefährdung in % Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung in %
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 17,2 1,8 (2,4) (0,9)
Frauen 19,0 1,9 (2,2) (1,0)
Männer 15,5 2,1 (2,6) (1,2)
Geburtsland nicht Österreich 27,9 4,3 (4,3) (2,4)
Geburtsland Österreich 13,1 1,8 (1,7) (0,8)
ledig 16,6 2,7 (3,7) (1,7)
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 14,4 2,0 (x) (x)
verwitwet (26,9) (5,3) (x) (x)
geschieden (25,1) (5,6) (x) (x)
jünger 15 Jahre 20,8 3,7 (x) (x)
jünger 20 Jahre 18,4 3,2 (x) (x)
älter 14 und jünger 65 Jahre 14,6 2,1 (2,8) (1,0)
älter 17 und jünger 65 Jahre 14,8 2,1 (3,0) (1,1)
älter 65 Jahre 24,1 2,7 (x) (x)
erwerbstätig 9,6 1,5 (x) (x)
nicht erwerbstätig 25,0 5,3 (x) (x)
Pensionisten 25,6 6,7 (x) (x)
Einpersonenhaushalt 27,7 3,1 (3,9) (1,4)
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 19,9 3,6 (x) (x)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 (10,7) (3,4) (x) (x)
Andere Haushalte ohne Kinder (x) (x) (x) (x)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 65,4 11,1 (22,3) (9,5)
2 Erwachsene, 1 Kind (19,7) (6,1) (x) (x)
2 Erwachsene, 2 Kinder (9,1) (3,1) (x) (x)
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder (15,1) (6,5) (x) (x)
Sonstige Haushalte mit Kindern (19,4) (11,4) (x) (x)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 23,7 6,9 (7,3) (5,6)
mittel besiedelt 18,0 3,1 (2,5) (1,2)
dünn besiedelt 14,3 2,0 (x) (x)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 68: Ausgrenzungs- und Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdungsquote inkl. Standardfehlern in Österreich
Soziodemographische Merkmale Ausgrenzungsgefährdung in % Mehrfach-Ausgrenzungsgefährdung in %
Punktschätzer Standardfehler Punktschätzer Standardfehler
Gesamt 17,5 0,5 3,8 0,2
Frauen 18,4 0,5 3,6 0,3
Männer 16,6 0,6 4,0 0,3
Geburtsland nicht Österreich 32,4 1,4 7,9 0,7
Geburtsland Österreich 11,6 0,4 2,2 0,2
ledig 18,6 0,7 5,0 0,4
verheiratet, eingetragene Partnerschaft 12,9 0,6 2,2 0,2
verwitwet 19,9 1,3 (1,7) (0,4)
geschieden 27,8 1,3 7,2 0,8
jünger 15 Jahre 22,8 1,2 5,2 0,7
jünger 20 Jahre 22,3 1,3 5,3 0,6
älter 14 und jünger 65 Jahre 16,7 0,5 4,3 0,3
älter 17 und jünger 65 Jahre 16,5 0,5 4,2 0,3
älter 65 Jahre 16,0 0,7 0,9 0,1
erwerbstätig 9,1 0,4 0,8 0,1
nicht erwerbstätig 30,7 1,1 10,6 0,7
Pensionisten 15,2 1,1 0,9 0,2
Einpersonenhaushalt 27,5 0,8 6,8 0,5
2 Erwachsene, keine Kinder, zumindest 1 Pers. 65+ 12,4 0,9 (0,9) (0,2)
2 Erwachsene, keine Kinder, beide < 65 11,1 0,9 2,6 0,4
Andere Haushalte ohne Kinder 7,7 1,3 (1,2) (0,6)
Ein-Eltern-Haushalt, zumindest 1 Kind 48,4 3,6 19,4 2,6
2 Erwachsene, 1 Kind 12,8 1,3 (2,0) (0,6)
2 Erwachsene, 2 Kinder 13,6 1,3 2,4 0,6
2 Erwachsene, mind. 3 Kinder 30,7 3,7 7,0 1,7
Sonstige Haushalte mit Kindern 15,1 3,0 (2,7) (1,4)
wohnhaft in ...
dicht besiedelt 26,2 1,2 7,7 0,7
mittel besiedelt 15,2 0,9 2,5 0,3
dünn besiedelt 12,2 0,7 1,7 0,3
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
Tabelle 69: Standardfehler der Teilgruppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Tirol
Teilbereich der Gefährdung Standardfehler der Personen absolut Standardfehler der Personen relativ
armutsgefährdet 10.954 5,4
depriviert (3.035) (2,6)
geringe Erwerbsintensität (4.088) (3,0)
armutsgefährdet und geringe Erwerbsintensität (3.930) (2,7)
armutsgefährdet und depriviert (5.786) (4,4)
geringe Erwerbsintensität und depriviert (x) 0,1
armutsgefährdet, depriviert und geringe Erwerbsintensität (x) 0,4
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Der Anteil der Personen bezieht sich auf die Gesamtheit der von Armut- oder Ausgrenzung bedrohten Personen.
Tabelle 70: Standardfehler der Teilgruppen der Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung in Österreich
Teilbereich der Gefährdung Standardfehler der Personen absolut Standardfehler der Personen relativ
armutsgefährdet 38.673 1,5
depriviert 9.208 0,6
geringe Erwerbsintensität 13.154 0,8
armutsgefährdet und geringe Erwerbsintensität 16.151 1,0
armutsgefährdet und depriviert 11.883 0,7
geringe Erwerbsintensität und depriviert (2.935) (0,2)
armutsgefährdet, depriviert und geringe Erwerbsintensität 7.190 0,5
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen.
    Der Anteil der Personen bezieht sich auf die Gesamtheit der von Armut- oder Ausgrenzung bedrohten Personen.
Tabelle 71: Standardfehler der Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit in Tirol
Soziodemographisches Merkmal
Beschäftigungsausmaß
Standardfehler
"working poor" Nicht "working poor"
Quote
in %
Personen Einkommen
in €
Quote
in %
Personen Einkommen
in €
Gesamt 1,4 4.801 1.199 1,4 13.382 1.025
Frauen (1,6) (2.495) (1.790) (1,6) (7.321) (1.132)
Männer (1,7) (3.405) (1.555) (1,7) (8.958) (1.097)
Geburtsland nicht Österreich (4,7) (4.022) (2.309) (4,7) (8.982) (1.906)
Geburtsland Österreich 1,1 2.970 1.717 1,1 12.513 1.047
Beschäftigungsausmaß
erwerbstätig 12 Monate im Vorjahr 1,4 4.097 1.943 1,4 12.630 1.112
erwerbstätig weniger als 12 Monate im Vorjahr (x) (x) (x) 3,5 4.241 1.422
Teilzeit 6 oder mehr Monate (2,0) (1.594) (2.626) (2,0) (5.163) (1.210)
Vollzeit 6 oder mehr Monate (1,6) (3.509) (2.200) (1,6) (10.417) (1.097)
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .
Tabelle 72: Standardfehler der Armutsgefährdung trotz Erwerbstätigkeit in Österreich
Soziodemographisches Merkmal
Beschäftigungsausmaß
Standardfehler
"working poor" Nicht "working poor"
Quote
in %
Personen Einkommen
in €
Quote
in %
Personen Einkommen
in €
Gesamt 0,4 14.818 309 0,4 25.750 268
Frauen 0,4 7.885 310 0,4 18.095 310
Männer 0,5 11.212 434 0,5 20.039 277
Geburtsland nicht Österreich 1,2 12.376 470 1,2 25.849 531
Geburtsland Österreich 0,3 9.915 437 0,3 33.251 248
Beschäftigungsausmaß
erwerbstätig 12 Monate im Vorjahr 0,4 13.383 380 0,4 25.064 255
erwerbstätig weniger als 12 Monate im Vorjahr 1,3 5.643 423 1,3 11.873 445
Teilzeit 6 oder mehr Monate 0,7 6.881 437 0,7 17.935 371
Vollzeit 6 oder mehr Monate 0,4 11.012 507 0,4 25.934 301
  • Werte mit Fallzahlen unter 20 Personen werden geklammert. (x): Werte basierend auf zu geringen Fallzahlen werden nicht ausgewiesen .

9.2 Mathematische Darstellung der angewandten Methoden

Armutsgefährdungsschwelle: ARPT

60% des nationalen verfügbaren Medianeinkommens

\[ARPT = 0,6*\hat{Y}_{ 0,5 }\]
wobei \(\hat{Y}_{0,5}=\) Median des nationalen verfügbaren Einkommens

Armutsgefährdungsquote: ARPR

Prozentanteil der Personen die unterhalb der Armutsgefährdungsschwelle liegen an der gesamten Untersuchungsgruppe.

\[ARPR = \frac{\sum \limits_{k\epsilon S}I_k} {\sum \limits_{k\epsilon S}w_k}*100\] wobei
\(k\dots\) Index der Untersuchungseinheit
\(w_k\dots\) Gewichtung der Untersuchungseinheit
\(S\dots\) Ausgewählte Subgruppe

\(I_k = \begin{cases} 1 & \text{if } y_k<ARPT \\ 0 & \text{ sonst } \end{cases}\)

Dreijährige Durchschnitte

Um den Fehler durch indirekte Schätzung zu reduzieren, wurde ein gleitender, dreijähriger und symmetrischer Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der direkten Schätzer verwendet. Die indirekten Schätzer und deren Fehler wurden mittels Bootstrap- Verfahren berechnet, welches die Überlappung der Stichproben aufgrund des Rotationsplans berücksichtigt.

Bootstrap

Das Prinzip des Bootstrap- Verfahrens (siehe B. und J. (1993)) ist es, wiederholt Stichproben des Umfangs n* mit Zurücklegen zu ziehen. Es wurden 1000 Stichproben (=Bootstrap- Samples) gezogen. Nach jeder Ziehung wurden die Modellparameter geschätzt und die 3- jährigen Durchschnitte ermittelt. Man erhält auf diese Weise 1000 Schätzergebnisse, aus denen der Mittelwert, sein Standardfehler und die daraus resultierenden Konfidenzintervalle berechnet werden. Für eine ausführliche Beschreibung der angewandten Methodik siehe Gussenbauer, Kowarik, und Cillia (2022).

Literatur

B., Efron, und Tibshirani R. J. 1993. An Introduction to the Bootstrap. https://cindy.informatik.uni-bremen.de/cosy/teaching/CM_2011/Eval3/pe_efron_93.pdf.
Gussenbauer, Johannes, Alexander Kowarik, und Gregor de Cillia. 2022. Methodology. https://statistikat.github.io/surveysd/articles/methodology.html.
Gussenbauer, Johannes, Alexander Kowarik, Gregor de Cillia, und Matthias Till. 2022. Survey Standard Error Estimation for Cumulated Estimates and their Differences in Complex Panel Designs. https://github.com/statistikat/surveysd.
Lamei, Nadja, Stefan Angel, Thomas Glaser, Susanne Göttlinger, Richard Heuberger, Elisabeth Kafka, Anneliese Oismüller, und Magdalena Skina-Tabue. 2014. Methodenbericht zur Rückrechnung von EU-SILC 2008-2011 auf Basis von Verwaltungsdaten. https://www.statistik.at/fileadmin/pages/338/Methodenbericht_EU-SILC_2008-11.pdf.
R Core Team. 2019. R: A Language and Environment for Statistical Computing. Vienna, Austria: R Foundation for Statistical Computing. https://www.R-project.org.
Townsend, Peter. 1979. Poverty in the United Kingdom. A Survey of Household Ressources and Standards of Living. Berkeley: University of California.

  1. Monatswert entspricht 1/12 des Jahreswertes↩︎

  2. https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_3782 (07.03.2023)↩︎

  3. Bei den Untersuchungen zu „Working Poor“ sind keine Präsenz- und Zivildiener berücksichtigt.↩︎